“Meilenstein!”: FC durchbricht das Fahrstuhl-Image

Der 1. FC Köln kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Jahr in der Bundesliga planen. Seit dem ersten Abstieg 1998 gelingt es den Geißböcken erstmals fünf Jahre in Folge erstklassig zu bleiben.

Mit dem Sieg gegen Hoffenheim holte der FC am Samstag nicht nur den zweiten 3:1-Auswärtssieg in Folge – zwei Wochen zuvor war ja schon in Augsburg mit dem selben Ergebnis gewonnen worden. Es bestätigte sich auch die aufsteigende Form der letzten Wochen. So konnten sich die Geißböcke der größten Abstiegssorgen entledigen.

“Es war ein großer Schritt”, war sich auch Steffen Baumgart der Wichtigkeit des ersten Sieges bei der TSG seit November 2014 bewusst. “Wir haben jetzt zehn Punkte Vorsprung. Wir können den Schnitt ausrechnen, den die Mannschaften hinter uns in den letzten Monaten geholt haben. Da kann man nicht davon ausgehen, dass sie jetzt anfangen jedes Spiel zu gewinnen. Das gibt eine gewisse Sicherheit.”

Erstmals fünf Jahre in Folge Bundesliga

Und so steht der 1. FC Köln erstmals überhaupt nach einem Wiederaufstieg aus der 2. Bundesliga davor, ein fünftes Jahr in Folge erstklassig zu bleiben. Seit dem ersten Abstieg 1998 war dies den Geißböcken nie gelungen, maximal vier Jahre Bundesliga blieben bis zum nächsten Abstieg. Der FC ist also erstmals seit 25 Jahren aus dem Fahrstuhl ausgestiegen.

Diesen Schritt hatte sich der FC in den vergangenen Wochen durch eine Rückkehr zu guten Ergebnissen erarbeitet: Acht von zwölf möglichen Punkten holten die Geißböcke aus den vergangenen vier Partien, fanden mit einem Zwei-Punkte-Schnitt den Weg aus der Krise.

Formtabelle: FC sogar vor den Bayern

Zum Vergleich: Alle sieben Teams, die aktuell hinter dem FC stehen, holten in diesem Zeitraum weniger Punkte, so auch der VfB Stuttgart (5 Punkte), Schalke 04 (3) und Hertha BSC (1), die aktuell die Plätze 16 bis 18 belegen. Im gesamten Ligavergleich liegt der FC in den letzten vier Partien sogar vor Rekordmeister FC Bayern, der nur sieben Zähler einfuhr.

Der Grund für den Kölner Umschwung? Laut Davie Selke, der das zwischenzeitliche 2:0 für den FC erzählte, die Zielstrebigkeit und Ruhe im Team. “Wir haben einfach weitergemacht. Wir wissen: Die Art und Weise, wie wir spielen, führt früher oder später zum Erfolg. Die Intensität, der Aufwand, den wir betreiben, wie intensiv wir trainieren. Das hat man gegen Hoffenheim gesehen.”

Thomas Kessler schlug in die selbe Kerbe wie der Stürmer. “Viele Spieler kannten es noch nicht, dass das Kölner Umfeld auch mal schneller unruhig wird. Wir haben gebetsmühlenartig besprochen, dass wir bei uns bleiben müssen”, sagte der Lizenzspieler-Leiter, gab aber gleichzeitig auch zu, dass das nicht immer einfach war. “Wenn man schlechtere Ergebnisse erzielt, ist das schwer zu argumentieren. Aber wir haben den Glauben aufrechterhalten. Mit Blick auf die anderen Ergebnisse war der Sieg für uns ein Meilenstein.”

Der nächste Schritt sei nun, die 40 Punkte zu holen. “Nach der wirklich schwierigen Phase, die wir in den letzten Wochen hatten, können wir jetzt durchatmen”, sagte Kessler erleichtert. Die Planung für die kommende Saison wird schwer genug. Da hilft es, noch im April zumindest die Ligazugehörigkeit geklärt zu haben.