“Wollen Feuer entfachen”: Puntigam heiß auf Rekordspiel
31.500 Zuschauer – von einer solch großen Kulisse hat der 1. FC Köln wohl kaum zu träumen gewagt. Doch exakt so viele Karten wurden mittlerweile für das Bundesliga-Heimspiel der Frauen gegen Eintracht Frankfurt abgesetzt. FC-Spielerin Sarah Puntigam sieht dies als Verpflichtung und Ansporn zugleich.
Sarah Puntigam ist ein vollbesetztes Fußballstadion als Sportlerin durchaus schon gewohnt: Im vergangenen Sommer bestritt sie mit Österreich das EM-Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber England vor fast 70.000 Zuschauern.
Nicht ganz so viele Zuschauer, aber auch immerhin rund die Hälfte, wird am Sonntag in Köln-Müngersdorf dabei sein, wenn der 1. FC Köln in der Frauen-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt auflaufen wird. Die Kölnerinnen haben den bisherigen Liga-Rekord damit regelrecht pulverisiert: 23.200 Besucher verfolgten am ersten Spieltag dieser Saison das 0:0 der Eintracht gegen Bayern München.
Puntigam fieberte dem Anstoß im Müngersdorfer Stadion bei einer digitalen Pressekonferenz am Mittwoch entgegen: „Da ist komplette Vorfreude. Man merkt, dass die Stadt und die Leute positiv fußballverrückt sind. Wir wollen ihnen etwas zurückgeben.“ Die Defensivspielerin aus der Alpen-Republik zeigte sich überzeugt: „Die Kulisse kann uns beflügeln.“ Man wolle „mit den Fans ein Feuer entfachen“. Der Rekord allein stelle die Kölnerinnen dabei auch nicht zufrieden, betonte Puntigam: „Wir wollen das Spiel auch gewinnen.“
Zweifelsfrei habe die Europameisterschaft aus dem vergangenen Sommer einen großen Anteil am Zuschauer-Boom des Frauenfußballs hierzulande, betonte Puntigam: „Die Aufmerksamkeit seither ist viel größer.“ Der FC konnte seinen Schnitt von 960 in der Vorsaison beinahe verdoppeln auf aktuell 1.877 – und das trotz der sportlichen Talfahrt mit dem Absturz in den Tabellenkeller. Durch die Partie am Sonntag wird der Kölner Schnitt einen rasanten Sprung auf knapp 5.500 machen – und die Saison ist ja noch nicht zu Ende.
Gelingt die Überraschung vor der Rekordkulisse?
Dass die FC-Frauen gegen Frankfurt am Ende sogar die Schallmauer von 30.000 knacken würden, hätten die Verantwortlichen bei der Verkündung des Stadion-Spiels Ende Februar wohl kaum zu hoffen gewagt. Damals waren die besagten 23.200 aus Frankfurt der Maßstab. Der Zuschauer-Ansturm ist Ansporn, aber auch Verpflichtung. Denn die FC-Frauen wollen vor der großen Kulisse Werbung in eigener Sache betreiben.
Dies gelang zuletzt mit dem 4:0-Erfolg gegen den MSV Duisburg vor der Länderspielpause bereits. Mit einem Ausrufezeichen gegen den derzeitigen Tabellen-Dritten könnten die Kölnerinnen sicherlich eine Vielzahl der Premieren-Gäste bei einem Heimspiel der FC-Frauen zu einem Wiedersehen im Franz-Kremer-Stadion motivieren.
Der bisherige Vereinsrekord des FC liegt bei 5.400 Zuschauern und wurde erst im vergangenen November beim Liga-Heimspiel gegen Wolfsburg (0:4) aufgestellt. Diesmal soll es nicht nur vor, sondern auch nach dem Rekordspiel etwas zu feiern geben.