Eric Martel spielte trotz großer Beule über 70 Minuten weiter. (Foto: Bucco)

Eric Martel spielte trotz großer Beule über 70 Minuten weiter. (Foto: Bucco)

Gänsehaut wegen Hector und eine Never-ending-story

Gegen Freiburg hat der 1. FC Köln die erste Niederlage nach vier Spielen kassiert. Die Leistung, die die Mannschaft von Steffen Baumgart über weite Strecken der Partie zeigte, macht jedoch Mut für den Saison-Endspurt. Die Lehren des Spiels.

Aus Müngersdorf berichten Marc L. Merten und Josef Diller

Geschichte des Spiels

Als Eric Martel nach dem Zusammenprall in der 10. Minute mit Vincenzo Grifo und zweiminütiger Behandlungspause wieder aufstand, dachten wohl die meisten: Das war’s für Kölns Mittelfeld-Abräumer. Mit einer großen Beule gezeichnet, ging Martel sichtlich angeknockt vom Feld, um nur wenige Sekunden später wieder zurückzukehren. Tatsächlich ging es für den gebürtigen Straubinger an seinem 21. Geburtstag bis zu seiner Auswechslung wenige Minuten vor Schluss weiter. Und um ein Haar hätte Martel gar der Geschichte die Krone aufgesetzt, als er in der 23. Minute die Riesenchance zum 1:0 hatte – natürlich per Kopf.

Gänsehaut-Moment des Tages

Das Heimspiel gegen die Breisgauer war das drittletzte für Jonas Hector im RheinEnergieStadion. Nach 13 Jahren beim FC, elf davon in der ersten Mannschaft, beendet der FC-Kapitän seine Karriere im Sommer. Beim Verlesen der Aufstellung stoppte Michael Trippel vor Hectors Name und Nummer – der Stadionsprecher widmete Hector zunächst ein paar Worte, um dann dessen Vornamen ins Mikrofon zu brüllen. Inbrünstig und in einer ohrenbetäubenden Lautstärke antworteten die FC-Fans mit “Hector” sowie viele vernehmlich mit “Fußballgott”. Das war Gänsehaut pur!

Spieler des Spiels

Ein ums andere Mal stand Marvin Schwäbe am Samstag der Freiburger Führung im Weg. Im ersten Durchgang parierte Kölns Keeper gleich zwei Mal stark gegen Lucas Höler: Erst verhinderte er per Fußabwehr das 0:1 (30.), kratzte dann einen Distanzschuss des Freiburger Stürmers über die Latte (43.). Auch kurz nach Wiederanpfiff behielt Schwäbe im Duell mit Michael Gregoritsch die Oberhand. Beim Tor des Tages durch Ritsu Doan war der 28-Jährige aus kurzer Distanz dann aber machtlos.

Statistik des Spiels

Wie so oft in dieser Saison versuchte der FC auch gegen die Freiburger, mit Flanken zum Erfolg zu kommen. 32 an der Zahl schlugen die Geißböcke, aber: Entweder fehlte die Genauigkeit im Flankenball oder der Zielspieler im Zentrum. Ein Bild, das sich durch die Saison zieht. Auch Florian Kainz gab nach Abpfiff zu: “Die Strafraumbesetzung bei Flanken muss noch besser werden.”

Zitat des Tages

“Ich hätte mich gefreut, wenn Eric den reingeschädelt hätte – ich weiß gar nicht, ob er den mit dem Kopf oder seiner Beule getroffen hat.” (Davie Selke zur Kopfballchance von Martel, die er vorbereitet hat)

Erkenntnis des Spiels

Die Leistung hat gestimmt gegen die Breisgauer, die nach wie vor mitten drin sind im Kampf um die Champions League. Gerade im ersten Durchgang begegnete der FC der Mannschaft von Christian Streich auf Augenhöhe, hätte in Führung gehen können, wenn nicht gar müssen. Am Ende entschied eine starke Freiburger Eckball-Variante das Spiel zu Ungunsten der Geißböcke, die mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten.

Ausblick

Statt am kommenden Sonntag geht es für den FC bereits am Freitag in Leverkusen weiter. Bei Verantwortlichen und Spielern stieß die Vorverlegung des Spiels und vor allem die Art und Weise auf kollektives Unverständnis. Dementsprechend dürfte der FC das Gastspiel in der BayArena mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch und der gewissen Extramotivation angehen.

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