Jacob Christensen und Ellyes Skhiri. (Fotos: IMAGO/Gonzales Photo, Bucco)

Jacob Christensen und Ellyes Skhiri. (Fotos: IMAGO/Gonzales Photo, Bucco)

Neuzugang Christensen: Auf den Spuren von Ellyes Skhiri

Der 1. FC Köln hat mit der Verpflichtung von Jacob Christensen auf den Abgang von Ellyes Skhiri reagiert. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, was die beiden Spieler vereinen können.

Als erster Ersatz für Ellyes Skhiri ist Jacob Christensen nicht vom 1. FC Köln verpflichtet worden. Zum einen widerspräche das den Aussagen, die Christian Keller vor wenigen Tagen über die Anforderungen eines neuen Sechsers geäußert hatte (der GEISSBLOG berichtete). Zum anderen erklärte der Sportchef nun bei der Transfermeldung, dass “sich Jacob zunächst an die höhere Spielintensität” der Bundesliga werde anpassen müssen.

Beim FC ist man jedoch davon überzeugt, mit Christensen einen entwicklungsfähigen Spieler verpflichtet zu haben, der bereits auf über 150 Profi-Einsätze kommt. “Aber nicht nur deshalb, sondern unter anderem auch wegen seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit ein Spiel im Aufbau zu lenken, trauen wir ihm den Sprung in die Bundesliga zu”, erklärte Keller.

Christensen in Dänemark schon Führungsspieler

In Dänemark hat Christensen mit einem guten und vor allem auffälligen Passspiel überzeugt. Insbesondere die scharfen Bälle in die Tiefe, mit denen der 21-Jährige häufig für eine schnelle Spielverlagerung sorgte, brachten immer wieder Gefahr. Für sein junges Alter übernahm Christensen bei Nordsjaelland zudem einiges an Verantwortung, gehörte zu den Führungsspielern und trug in manchen Spielen sogar die Kapitänsbinde.

Zwar wird Christensen Skhiri wohl kaum in naher Zukunft ersetzen können. Mit Blick auf die Statistiken der abgelaufenen Saison fällt allerdings auf, dass der junge Däne dem ehemaligen Mittelfeldmotor des FC nur in wenig nachsteht. Zwar sind die Werte des Tunesiers in der Regel höher und stammen freilich auch aus der Bundesliga, die Unterschiede dabei sind bei vielen Statistiken jedoch nur marginal.

Skhiri und Christensen im Saison-Vergleich

Statistiken 2022/23Ellyes SkhiriJacob Christensen
Ligaspiele/Spielminuten32/2.85730/2.635
Aktionen pro Spiel72,476,7
Quote Pässe insgesamt89,6%88,0%
Quote Vorwärtspässe82,8%77,6%
Quote Pässe ins letzte Drittel79,3%78,1%
Anzahl Pässe ins letzte Drittel5,18,8
Defensiv-Zweikampfquote61,5%60,8%
Offensiv-Zweikampfquote42,2%45,6%
Kopfballquote55,1%38,8%
Abgefangene Bälle6,74,7
Balleroberungen11,88,3
Ballverluste6,87,7
Fouls1,01,1
Ellyes Skhiri und Jacob Christensen im Saison-Vergleich 2022/23. (Daten: Wyscout)

Insbesondere im Offensiv-Spiel kam Christensen beinahe an die Werte von Skhiri heran. So spielte der Däne pro 90 Minuten sogar mehr Pässe ins letzte Drittel und hatte dabei nur eine geringfügig niedrigere Erfolgsquote. Zudem war die Passquote des U21-Nationalspielers fast identisch mit der von Skhiri. Bei den Offensiv-Zweikämpfen war Christensen in der abgelaufenen Saison sogar erfolgreicher.

Die beiden Heatmaps 2022/23 von Ellyes Skhiri (li.) und Jacob Christensen (re.). (Grafiken: Wyscout)
Die beiden Heatmaps 2022/23 von Ellyes Skhiri (li.) und Jacob Christensen (re.). (Grafiken: Wyscout)

In der Defensiv-Bewegung dürfte Christensen im Skhiri-Vergleich allerdings noch Luft nach oben haben. Zwar zählt das Stellungsspiel des Dänen ebenfalls zu dessen Stärken, im Schnitt eroberte Skhiri jedoch durch seine herausragende Antizipation noch deutlich mehr Bälle pro Spiel. Zudem hat der Kölner Neuzugang im Kopfballspiel noch Luft nach oben, gewann in der abgelaufenen Spielzeit nur knapp 39 Prozent seiner Duelle (Skhiri 55 Prozent, der dadurch auch bei Standards offensiv gefährlich war).

FC sticht internationale Top-Klubs aus

Ein Blick auf die Heatmap der beiden Spieler zeigt, dass sich Christensen ähnlich wie Skhiri häufig tief nach hinten zwischen die beiden Innenverteidiger fallen lässt, um von dort den Spielaufbau voranzutreiben. Gleichzeitig zieht es den Dänen jedoch auch tiefer mit in die gegnerische Hälfte.

Insgesamt wird sich Christensen erst einmal an das höhere Niveau in der Bundesliga gewöhnen müssen. Mit Blick auf das Potential sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingung – der Spieler kam ablösefrei -, dürften die Geißböcke mit dem Transfer jedoch wenig falsch machen können. Zumal dänische Medien berichten, dass der FC einige internationale Top-Klubs im Werben um den Youngster ausgestochen haben soll. Ersetzen können wird Christensen Skhiri zwar nicht. Eine Verstärkung für den 1. FC Köln kann der Däne aber dennoch werden.

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