Der 1. FC Köln stellt seine U21 komplett neu auf. Eine Schlüsselfigur nimmt dabei Marco Höger ein. Denn während Kölns zweite Mannschaft immer jünger werden soll, soll Höger der Leitwolf werden.
Aus Maria Alm berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
In Maria Alm haben sich die größten Talente des 1. FC Köln eine Woche lang unter Steffen Baumgart zeigen können. Jonas Nickisch, Max Finkgräfe, Elias Bakatukanda, Meiko Wäschenbach, Emin Kujovic, Maximilan Schmid und Damion Downs sind aktuell die Speerspitze des Nachwuchsleistungszentrums und am nächsten an der Profi-Mannschaft dran.
Das Septett machte seine Sache im Trainingslager in Österreich gut. Es ist allerdings klar besprochen, dass die Talente im Normalfall in der kommenden Saison in der zweiten Mannschaft spielen sollen. Die U21 erhält bekanntlich in diesem Sommer einen Rundum-Erneuerung. Der Kader wurde stark verändert und verjüngt, viele U19-Talente hochgezogen, alte Spieler abgegeben, Spieler ohne Perspektive ebenfalls.
Höger als Leitwolf für den neuen U21-Weg
Der GEISSBLOG berichtete bereits über das Ziel: die Dritte Liga. Der FC will mit seiner U21 perspektivisch aufsteigen, will die Mannschaft künftig nicht nur als höchste Ausbildungsstufe für die Talente betrachten, sondern als erste Stufe der Profis beim FC. Dafür braucht es andere Bedingungen, an denen nun infrastrukturell gearbeitet wird. Dafür braucht es aber neben den Talenten auch Spieler, die ihnen vorleben, wie Profis arbeiten.
Der wichtigste Spieler soll Marco Höger werden. Der 33-Jährige ist nach seiner Rückkehr zu den Geißböcken fest als Leitwolf eingeplant. “Marco hat uns in den Gesprächen sehr imponiert”, sagte Thomas Kessler dem GEISSBLOG. Höger hatte sich in der vergangenen Saison bei Waldhof Mannheim schwer verletzt, sich aber zurückgekämpft. “Es wäre nur menschlich gewesen, wenn er seine Karriere beendet hätte. Wir standen früh mit ihm Kontakt und er hat signalisiert, dass er auf keinen Fall so aufhören möchte.”
U19-Spieler sollen früher zur U21
So begannen die Gespräche über eine Rückkehr nach Köln – für die U21, nicht für die Profis. Und bei der U21 mit einer klaren Rolle: dem Kindergarten-Cop. “Er brennt darauf, der Leitwolf in einer Kabine mit unglaublich vielen, jungen Spielern zu sein”, sagte Kessler. Denn klar ist: Der FC will ab dieser Saison nicht nur die Spieler in die U21 hochziehen, die altersgemäß aus der U19 ausgeschieden sind.
Nach GEISSBLOG-Informationen soll vermehrt auch der ältere Jahrgang der U19 frühzeitig in die U21 überführt werden. Das beste Beispiel ist in der neuen Saison Marlon Monning, der in der Innenverteidigung fest im Team von Trainer Evangelos Sbonias eingeplant ist. Höger soll diese Talente künftig anleiten, ihnen Professionalität vorleben und zusammen mit dem Trainerteam die Abläufe verändern.
FC macht Höger die Tür für die Zukunft auf
War es in der Vergangenheit noch so, dass die Vor- und Nachbereitung rund um das eigentliche Training wenig Platz bei der U21 einnahm, wird dies nun radikal verändert und dem Profi-Niveau angepasst. Für Höger täglich Brot, für die U-Spieler neu. “Für Marco ist das die perfekte Abrundung seiner Karriere. Er hat in den ersten Trainingseinheiten und Spielen gezeigt, dass er diese Mannschaft mit Leidenschaft führen will und ein wichtiges Ansprechpartner für Evangelos Sbonias sein wird”, sagte Kessler.
Zunächst hat Höger für ein Jahr bis 2024 unterschrieben, Kessler geht aber davon aus, dass am Ende alles an Högers Gesundheit hängen wird. Sollte sich der 33-Jährige gut fühlen, wäre der FC offen für eine Verlängerung über 2024 hinaus. “So, wie ich Marco kenne, möchte er so lange spielen, wie es geht”, sagte Kessler. “Ich würde nicht ausschließen, dass er noch weitermachen will.” Anschließend soll mit Höger über einen Verbleib beim FC nach der aktiven Karriere gesprochen werden. Bekanntlich will Höger perspektivisch im Bereich Scouting und Analyse arbeiten.
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