FC-Trainer Steffen Baumgart während des Testspiels in Zell am See im Gespräch mit Andreas Neuendorf von Hertha BSC - im Hintergrund ist Thomas Kessler zu sehen. (Foto: Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH)

FC-Trainer Steffen Baumgart während des Testspiels in Zell am See im Gespräch mit Andreas Neuendorf von Hertha BSC - im Hintergrund ist Thomas Kessler zu sehen. (Foto: Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH)

Transfer-Kandidaten? Baumgart und Kessler bei Hertha-Test

Steffen Baumgart und Thomas Kessler haben am Samstag die Chance genutzt, sich in Leogang ein Testspiel von Hertha BSC anzusehen. Interessiert sich der 1. FC Köln für einen Spieler aus dem Berliner Kader?

Aus Maria Alm berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten

Der 1. FC Köln hat am Samstag im Trainingslager in Maria Alm etwas kürzer getreten. Nach den ersten anstrengenden Einheiten verordnete Steffen Baumgart seinen Spielern am Nachmittag Ruhe, ehe am Sonntag die ersten Testspiele in Turnierform gegen Hannover 96 und Gornik Zabrze anstehen.

Baumgart selbst nutzte den trainingsfreien Nachmittag, um ins nicht einmal 15 Kilometer entfernte Steinbergstadion in Leogang zu fahren. Begleitet von Thomas Kessler, sah der FC-Trainer zusammen mit dem Lizenzspieler-Leiter das Testspiel von Hertha BSC gegen RWD Molenbeek (2:1).

Gespräche mit Herthas sportlicher Leitung

Die FC-Verantwortlichen suchten dabei auch den Austausch mit den Hertha-Vertretern. Kessler saß auf der Tribüne neben dem Berliner Sportdirektor Benjamin Weber. Baumgart sprach später mit Webers rechter Hand, Andreas Neuendorf, dem Direktor Akademie & Lizenzspieler-Abteilung. Das Duo hatte zuletzt die sportliche Leitung beim Bundesliga-Absteiger übernommen, nachdem Fredi Bobic entlassen worden war.

Was freilich auch nur ein freundlicher Besuch beim künftigen Zweitligisten gewesen sein könnte, um im Trainingslager über den Tellerrand hinaus zu schauen, könnte auch einen konkreten Anlass als Hintergrund gehabt haben. Denn klar ist: Die Hertha muss nach dem Abstieg noch einige Spieler abgeben, um den Kader zu verkleinern, Ablösen einzuspielen und Gehälter zu sparen. Der FC wiederum sucht auf mehreren Positionen noch nach Neuzugängen.

Auf der Position des Torhüters wäre dies zunächst Alexander Schwolow. Bei der Hertha ohne Perspektive, soll der 31-Jährige abgegeben werden. In der letzten Saison an den FC Schalke 04 ausgeliehen, ist der Keeper in Berlin nur noch geduldet, besitzt aber noch einen Vertrag bis 2025. Eine einjährige Leihe, genau das Modell, nach dem die Geißböcke in ihrer komplizierten Torwart-Situation suchen, wäre also umsetzbar.

Richter immer wieder im FC-Fokus

Allerdings hätten Baumgart und Keller für Schwolow nicht nach Leogang reisen müssen, denn der Torhüter spielte gegen Molenbeek nicht. Anders stellte sich das bei Marco Richter dar, der in den letzten Jahren immer wieder mit dem FC in Verbindung gebracht wurde. Der 25-Jährige ist variabel auf allen offensiven Positionen hinter dem Angriff einsetzbar. Nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung hatte er in Berlin eine starke Saison gespielt (sechs Tore, fünf Vorlagen). Auch Richter besitzt einen Vertrag bis 2025, auch er könnte also ausgeliehen werden.

Gegen Molenbeek legte Richter mit einer mustergültigen Flanke ein Tor auf und erzielte das zweite selbst. Baumgart gilt als Fan des technisch starken Offensivmannes, der als dribbel- und abschlussstarker Flügelspieler bei der Hertha zwar aktuell auf der Zehn eingesetzt wird, die überwiegende Anzahl an Spielen in seiner Karriere allerdings auf den Außen absolviert hat.

Rechtsverteidiger soll schnell verpflichtet werden

Und schließlich wäre da noch die dritte Position, auf der der FC sucht und auf der die Hertha womöglich einen Kandidaten zu bieten hätte: Jonjoe Kenny will die Berliner im Sommer verlassen und weiter erstklassig spielen. Der Rechtsverteidiger ist 26 Jahre alt, hat bereits für Schalke und Hertha in der Bundesliga sowie für Everton und Celtic Glasgow gespielt. Auch er verfügt über einen Vertrag bis 2025, auch Kenny könnte daher zunächst auf Leihbasis wechseln.

Nicht ganz unwichtig für die Geißböcke, die gerade auf der Rechtsverteidiger-Position eine schnelle Entscheidung herbeiführen wollen. Weil Kingsley Schindler nicht mehr verlängern wird, steht aktuell nur Benno Schmitz im Kader. Im Trainingslager füllt bislang Meiko Wäschenbach die Position hinten rechts mit aus. Das Talent hat seine Stärken aber eigentlich woanders und ist ohnehin zunächst nur für die U21 vorgesehen.

Herthas Situation wie für den FC gemacht

Ob einer der Genannten tatsächlich zum 1. FC Köln wechseln wird, bleibt freilich abzuwarten. Über ein konkretes Interesse des FC ist bislang nichts bekannt. Baumgart und Kessler werden aber wohl kaum aus reinem Freizeitspaß bei der Hertha erschienen sein. Die Berliner sind durch den Abstieg unter Zugzwang, müssen Spieler abgeben. Auf genau solche Situationen hoffen die Geißböcke gerade. Wer wie der FC wenige finanzielle Mittel hat, muss auch auf Clubs schauen, die dringend Spieler abgeben müssen. Die Hertha gehört fraglos dazu.

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