Christian Keller, Werner Wolf und Carsten Wettich. (Foto: Bucco)

Christian Keller, Werner Wolf und Carsten Wettich. (Foto: Bucco)

Jetzt wird es ungemütlich für die FC-Bosse

Sieglos in den Herbst: Für den 1. FC Köln beginnen ungemütliche Wochen – insbesondere für die FC-Bosse. Denn diese sind nun den Mitgliedern Antworten schuldig.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Es kann kein Vertun geben: Der 1. FC Köln steckt zum Herbst 2023 nicht nur im Abstiegskampf, sondern auch in einer Krise. Fünf Spiele ohne Sieg, schon zum dritten Mal ein 1:0 aus der Hand gegeben – und vor allem der drittschlechteste Saisonstart in der Bundesliga seit 25 Jahren. Fakten, die weh tun – und die Fragen aufwerfen.

In den letzten zwei Jahren konnten sich die Verantwortlichen des 1. FC Köln feiern lassen, wenn die Mitgliederversammlung anstand. Steffen Baumgart hatte es möglich gemacht. Doch jetzt steht der FC so schlecht da wie zuletzt 2017 – manche sagen: sogar noch schlechter. Denn der FC hat nicht nur keine Punkte, sondern auch kein Geld, keinen Plan für das Geißbockheim und über allem eine drohende Transfersperre durch den CAS.

FC-Bosse müssen Antworten liefern

Man darf gespannt sein, wie Geschäftsführung und Vorstand am Mittwoch auf der Mitgliederversammlung auftreten werden. Markus Rejek muss sich die wenigsten Sorgen machen, weil er erst seit November 2022 im Amt ist. Philipp Türoff kann immerhin einen Millionengewinn für das zurückliegende Geschäftsjahr präsentieren. Doch zusammen mit Sportchef Christian Keller muss das Duo die rigide Sparpolitik und die damit verbundene Kaderplanung verteidigen sowie erklären, wie es unter ihrer Führung zum FIFA-Urteil hatte kommen können.

Und der Vorstand? Der muss Antworten liefern, nachdem er zuletzt wieder monatelang geschwiegen hatte. Nun aber ist die Zeit des Wegduckens und des Beschuldigens der Vorgänger oder der alten Geschäftsführer vorbei. Nach vier Jahren im Amt muss das Präsidium endlich gerade stehen für die Situation, in der sich der FC befindet.

Zeit für leere Worthülsen ist vorbei

Werner Wolf und Co. sind den Mitgliedern ehrliche Worte zu den größten Krisenherden schuldig. Wie konnte es überhaupt zu dem historischen FIFA-/CAS-Desaster kommen? Warum lassen sich die FC-Bosse von der Stadt Köln weiter vorführen, ohne Konsequenzen zu ziehen? Und wie glaubt der Vorstand seinen ambitionierten Sieben-Jahres-Matchplan (Stichwort: Top Ten der Bundesliga) einhalten zu können, wenn der FC in der Bundesliga sichtbar finanziell und sportlich zurückfällt?

Ein Sieg am Samstag in Bremen hätte die Gemüter und die Stimmung auf der MV etwas beruhigen können. Entsprechend sah man der Sportlichen Leitung danach an, dass die Niederlage ein Wirkungstreffer war. Statt des ersten Dreiers läuft nun die Ursachenforschung, und zu dieser werden die Mitglieder am Mittwoch Erklärungen verlangen. Vorstand und Geschäftsführung müssen sie liefern. Die Zeit für Floskeln und leere Worthülsen ist vorbei.

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