Thomas Kessler, Lukas Berg und U21-Trainer Evangelos Sbonias. (Foto: Bucco)

Thomas Kessler, Lukas Berg und U21-Trainer Evangelos Sbonias. (Foto: Bucco)

Dritte Liga für U21: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Die U21 des 1. FC Köln hat die große Chance verpasst, zur Tabellenspitze in der Regionalliga West aufzuschließen. Das ist ärgerlich, scheint der Aufstieg in die Dritte Liga doch so nah wie selten zuvor.

Es hätten nur noch zwei Punkte Rückstand auf das Führungsduo aus Bocholt und Düren sein können. Hätte die U21 am Mittwoch das Nachholspiel in Paderborn gewonnen, wäre sie nach einem Drittel der Saison zweifellos zu den Aufstiegsanwärtern zu zählen gewesen. 

Es kam jedoch anders. Die 1:3-Pleite verhinderte den Sprung nach ganz vorne, der Rückstand zur Spitze bleibt bei vier Punkten. Doch schon am Wochenende kann die FC-Reserve weiter klettern. Am Freitagabend nehmen sich zunächst Fortuna Köln und der 1. FC Düren im direkten Duell gegenseitig die Punkte weg. Die FC-Reserve kann mit einem Auswärtssieg beim Aufsteiger Velbert am Samstag (14 Uhr) Boden gutmachen.

FC-U21 kann oben mithalten

Grundsätzlich scheint der Sprung in die Dritte Liga in diesem Jahr so nah wie selten zuvor. Eine Übermannschaft kristallisiert sich nach dem bisherigen Saison-Verlauf nicht heraus. Die Rivalen aus Düren, Bocholt und aus der Südstadt haben – bei allem Respekt – keine völlig andere Kragenweite als der 1. FC Köln.

Mittelfristig, so ist aus dem Umfeld am Geißbockheim zu vernehmen, wird der Sprung in die Dritte Liga und damit in den Profi-Fußball, auch angestrebt – auch wenn dies so offen kein Verantwortlicher aussprechen mag. Für die Nachwuchsarbeit wäre dies ein Quantensprung, könnte den Eigengewächsen doch auf deutlich höherem Niveau Spielpraxis geboten werden. Dies wäre auch ein Faustpfand auf dem Transfermarkt, wenn es darum geht, vielversprechende Talente ans Geißbockheim zu lotsen.

Transfersperre als Hinderungsgrund?

Genau dies könnte im Gegenzug aber auch ein Argument gegen einen Aufstieg in diesem Jahr sein. Denn über dem FC schwebt immer noch die drohende Transfersperre wie ein Damokles-Schwert. Und der Verein stünde ziemlich unvorbereitet da, wenn die U21 in die Dritte Liga aufsteigen würde, die Mannschaft dann aber nicht entsprechend verstärkt werden könnte, um auf dem höheren Niveau mithalten zu können. Für diesen Fall droht ein ernüchterndes einjähriges Intermezzo in der Dritten Liga.

Zudem ist die Frage, ob sich der finanziell weiter nicht auf Rosen gebettete Verein die Dritte Liga mit den weiten Reisen, rasant steigenden Übernachtungs- und Gehaltskosten überhaupt leisten kann und will, auch wenn die TV-Gelder natürlich deutlich steigen würden.

Doch wenn der FC tatsächlich den Sprung in die Dritte Liga wagen will, dann scheint die Gelegenheit in dieser Saison so günstig zu sein wie selten zuvor. Die „Über-Mannschaften“ der Vorjahre – Dortmund II, Essen und Münster – sind der Regionalliga enteilt. Die aktuellen Konkurrenten sollten für den FC allesamt machbar sein, zumal im kommenden Jahr mit Duisburg und Bielefeld zwei Schwergewichte im Westen in die Regionalliga abstürzen könnten. Dann wäre der Weg in die Dritte Liga realistischerweise vorerst verbaut.

Stadion wäre drittligatauglich

Trainer Evangelos Sbonias will vom Aufstieg und der aktuellen Tabellen-Konstellation seit Wochen nichts hören. „Die Dritte Liga war in den Gesprächen mit den Verantwortlichen nicht ein einziges Mal Gegenstand“, betonte der Coach vor einiger Zeit, sagte im GEISSBLOG-Interview aber auch: “Wir wehren uns nicht gegen Erfolg und würden uns als Verein der 3. Liga nicht verschließen, aber wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen.”

Die infrastrukturellen Rahmenbedingungen wären am Geißbockheim bereits geschaffen: Das Franz-Kremer-Stadion ist grundsätzlich drittligatauglich. Die Mindestanforderung an die Kapazität wurden vom DFB bereits zur Saison 2022/23 von 10.001 auf 5.001 gesenkt. Ins Kremer-Stadion passen 5.400 Zuschauer. Das Flutlicht wurde bereits in diesem Sommer ausgetauscht und entspricht nun höchsten Ansprüchen. Die Risiko-Spiele könnten zudem in Müngersdorf ausgetragen werden. 

Nun liegt es aber zuvorderst an den FC-Spielern selbst, ob sie die Gedankenspiele an die Dritte Liga durch Leistung und Ergebnisse weiter am Leben erhalten können. Ein Sieg über den SSVg Velbert wird da ein weiterer Fingerzeig.

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