Christian Keller beobachtet das FC-Training. (Foto: Bucco)

Christian Keller beobachtet das FC-Training. (Foto: Bucco)

Keller widerspricht Kader-Kritik: Aufsteiger zeigt, wie’s geht

Der 1. FC Heidenheim macht es dem 1. FC Köln vor, doch bei aller Krise und allen Fragen zum Kader: Die nächsten Wochen werden alle nötigen Antworten liefern und zeigen, wie stark die Geißböcke wirklich sind.

Ein Blick auf die Spielpläne des 1. FC Köln und des 1. FC Heidenheim zeigt: Der Aufsteiger hat sich sechs der sieben Gegner der Geißböcke an den ersten sieben Spieltagen ebenfalls stellen müssen. Der Unterschied: Heidenheim konnte aus diesen Partien vier Punkte erspielen, der FC nur einen.

Einzig gegen den VfB Stuttgart (der FC verlor mit 0:2) musste der Bundesliga-Neuling noch nicht ran, dafür aber gegen Union Berlin. Auch hier der Unterschied: Heidenheim bezwang die Eisernen mit 1:0 und liegt damit nun in der Tabelle sechs Punkte vor den Geißböcken. Und das mit bereits zehn erzielten Toren (FC nur vier) und einem Gegentor mehr als die Kölner (15 zu 14).

So äußert sich Keller zum Kader

Dabei darf man wohl behaupten, dass der Heidenheimer Kader von Trainer Frank Schmidt qualitativ nicht so gut besetzt ist wie das Kölner Aufgebot. Der FCH-Kader ist laut Transfermarkt.de rund 29 Millionen Euro wert, der FC-Kader immerhin rund 97 Mio. Euro. Zudem verfügt der FCH über praktisch keine Bundesliga-Erfahrung (alle Spieler hatten vor Saisonbeginn gerade einmal 99 Erstliga-Spiele in Deutschland bestritten). Und doch macht es Heidenheim bislang besser als der FC.

Und doch sagt Christian Keller in Köln mit Nachdruck: “Diese Mannschaft hat das Zeug, Bundesliga zu spielen. Das ist kein Kader, der am Ende auf einem Abstiegsplatz stehen wird.” So hat sich der FC-Sportchef vor dem Derby gegen Bayer Leverkusen bei DAZN geäußert. Und weiter: “Grundsätzlich glauben wir an unseren Kader, weil der Kader schon seine Qualitäten hat. Das haben die, die hier geblieben sind, schon bewiesen.”

Heidenheims Neuzugänge machen es besser

In einer Hinsicht hat Keller am Sonntag aber auch eingestanden, dass ihm womöglich nicht gelungen ist, was er sich eigentlich vorgenommen hatte. “Wir haben interessante Spieler dazugeholt, aber sicher auch viele Spieler, die noch Entwicklungspotential haben und die in der einen oder anderen Situation noch erfahrener sein müssen.”

Auch Heidenheim fehlt die Erfahrung, allerdings machen es die Neuzugänge wie Eren Dinkci oder Marvin Pieringer beim FCH bislang besser als die Kölner Neuzugänge. Keller weiß wohl auch, dass er mit den geringen Mitteln nicht die bislang besten Lösungen gefunden hat. Dennoch geht der Sportchef davon aus, dass andere Kader auf die lange Sicht einer Saison weniger gut besetzt sein werden als jener der Geißböcke – und dass sich diese Unterschiede auch noch in Ergebnissen widerspiegeln werden.

Nur vier Team mit geringerem Marktwert

“Wenn du nicht gewinnst, ist es schwer, Argumente zu haben”, sagt Keller. “Wir hatten uns den Saisonstart ganz anders vorgestellt. Auf der anderen Seite hatten wir uns vor der Saison vorgenommen, die Liga zu halten. Und das werden wir auch hinbekommen.” Dafür braucht es vor allem Siege gegen die vielzitierten “Clubs auf Augenhöhe”. Borussia Mönchengladbach zählt aufgrund der eigenen sportlichen Krise dazu, Augsburg und Bochum (beide Partien nach dem Auswärtsspiel in Leipzig) ebenfalls.

Laut Transfermarkt.de haben nur vier Teams geringere Kaderwerte als der FC (97 Mio. Euro) – Bremen (91), Bochum (56), Darmstadt (33) und Heidenheim (29). Mainz (116), Stuttgart (116) und Augsburg (121) sind ebenfalls noch in der Nähe, der VfB jedoch sportlich nicht. Danach gibt es eine große Lücke zu Hoffenheim (151) und dem Rest der Liga. Gegen Gladbach (Leipzig), Augsburg und Bochum geht es also zwischen den beiden nächsten Länderspielpausen darum, Kellers These zu belegen. Der Kölner Kader muss beweisen, dass er wirklich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz im Tabellenkeller ist.

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