Steffen Baumgart weiß um Mechanismen des Profi-Geschäfts. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart weiß um Mechanismen des Profi-Geschäfts. (Foto: Bucco)

“Habe nie gesagt, dass ich nicht mit in die Zweite Liga gehen würde”

Trotz sportlicher Krise spürt Steffen Baumgart noch immer die Rückendeckung beim 1. FC Köln. Für den Trainer ist das keine Selbstverständlichkeit. Er weiß aber auch, wie schnell sich das im Profi-Geschäft ändern kann.

Wie viel länger dürfte die Talfahrt des 1. FC Köln noch andauern, ehe sich die Verantwortlichen gezwungen sehen, einen Trainerwechsel vorzunehmen? Diese Frage stellen sich gerade zahlreiche die Fans des 1. FC Köln. Bis in die Zweite Liga würde es für Steffen Baumgart wohl nicht mit den Geißböcken gehen – zumindest besitzt der 51-Jährige überhaupt keinen Vertrag für das Fußball-Unterhaus.

Das hatte Baumgart unter der Woche bestätigt. “In Köln überlebst du den Abstieg aus der ersten Liga nicht und wirst dann noch in der zweiten Liga bezahlt”, sagte der FC-Coach und ließ damit durchblicken, selbst gar nicht damit zu rechnen, bis zu einem möglichen Abstieg FC-Trainer zu bleiben. Sollten die Verantwortlichen jedoch den Neuanfang in Liga zwei mit Steffen Baumgart planen, würde der Trainer nicht kategorisch ausschließen, trotzdem beim FC zu bleiben.

“Ich habe nie gesagt, dass ich nicht mit in die Zweite Liga gehen würde”, sagte der 51-Jährige nun in einem Interview mit der FAZ. Gedanken machen will sich Baumgart darüber aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. “Ich will nicht im November anfangen, über diesen Fall zu reden. Dann beschäftigen wir uns damit, das hilft nicht. Also reden wir über die Bundesliga und über nichts anderes.”

Noch Trainer zu sein “nicht selbstverständlich”

Dass Baumgart – anders als seine Trainerkollegen Bo Svensson, Eric Maaßen oder jüngst Urs Fischer – nach dem zweitschlechtesten Bundesliga-Start der FC-Geschichte aktuell noch immer Trainer in Köln sein darf, weiß der Fußballlehrer zu schätzen. “Es geht im Fußball nicht darum, ob du deine Leistung bringst oder ob du deinen Fußball weiterspielst, am Ende gibt es immer nur ein Ergebnis. Jetzt mit sechs Punkten den 11.11. zu erreichen, das ist nicht selbstverständlich.”

Dabei kennt auch Baumgart die Mechanismen des Geschäfts und weiß daher, dass sich das Blatt in den nächsten Wochen bei ausbleibendem Erfolg auch schnell wenden könnte. “Die Gefahr besteht immer dann, wenn der Glaube verloren geht, wenn sich in negativen Situationen der Umgang verändert. Ich glaube, wir sind hier sehr stabil. Aber im Fußball kann man nie genau sagen, was in drei Wochen oder einem halben Jahr ist, wie wir gerade an Urs Fischer sehen.”

So geht Baumgart mit der Krise um

Zuletzt hatte Sportchef Christian Keller seinem Trainer die volle Rückendeckung ausgesprochen. Der Austausch zwischen den Verantwortlichen, auch mit Thomas Kessler, sei dabei kritisch – jedoch zugleich voller Vertrauen. “Das bedeutet aber nicht”, sagte Baumgart weiter, “dass ich in einigen Wochen oder Monaten in jedem Fall noch Trainer bin, sondern es bedeutet, dass wir jetzt in dem Moment glauben, auf dem richtigen Weg zu sein.”

Baumgart hat dabei inzwischen seinen persönlichen Umgang mit der Krise gefunden. “Zum Beispiel lese ich nichts mehr”, erklärte der Trainer, der bekanntlich ohnehin seine ganz eigene Meinung zu den zahlreichen Experten besitzt. Dabei lese Baumgart “nichts Positives, nichts Negatives, nichts, was mir Energie rauben würde. Es gibt viel zu viele Meinungen von Menschen, die ich nicht in meinen Kopf lassen will. Oft sind das Menschen, die viel zu wenige Informationen für eine fundierte Einschätzung haben, damit will ich mich nicht beschäftigen.”

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