Heintz als Linksverteidiger? Baumgart zufrieden mit Wechseln

Steffen Baumgart hat am Samstag den 1. FC Köln gegen den FC Augsburg auf vier Positionen umgebaut. Besonders überraschte Dominique Heintz als Linksverteidiger in der Startelf.

Als um 14.30 Uhr die Aufstellungen der beiden Mannschaften im RheinEnergieStadion bekannt gegeben wurden, wunderte sich so mancher über die Startelf des 1. FC Köln: Dass Rasmus Carstensen für Benno Schmitz spielen und Mark Uth in die Anfangsformation rücken würden, hatte man erwarten können. Doch die anderen Wechsel überraschten.

Steffen Tigges für Davie Selke war konsequent, nachdem der Stamm-Mittelstürmer zuletzt wie ein Fremdkörper im FC-Spiel gewirkt hatte. Gleiches galt für Dejan Ljubicic, der für Uth weichen musste. Zudem bekam Leart Pacarada nach schwachen Leistungen eine Pause. Für ihn rückte Dominique Heintz in die Startelf.

Vier Änderungen: Zwei Neue machen Druck

Nach dem 1:1 zeigte sich Steffen Baumgart zufrieden mit den Umstellungen. “Aus meiner Sicht sind sie sehr gut aufgegangen. Ralle hat es nach seiner Krankheit gut gemacht, Heintzi war sehr stabil und hat einige Situationen gut eingeleitet. Tiggi war immer fleißig, versuchte alles, vorne war die Durchschlagskraft aber weniger. Bei Mark war die zweite Halbzeit besser von ihm. Im Großen und Ganzen bin ich mit allen Vieren sehr zufrieden.“

Tatsächlich machte Carstensen seine Sache am besten, der Rechtsverteidiger zeigte mit seinem Offensivdrang, wie er dem FC helfen kann. Auch Uth hatte gute Situationen, zwei Schüsse konnte er im Strafraum nicht im Tor unterbringen, legte dafür aber nach der Pause mehrfach gut für Waldschmidt auf. Beiden fehlte aber die Luft, Carstensen nach seiner Krankheit, Uth nach seiner langen Verletzung.

Tigges enttäuscht, Heintz mit entscheidendem Fehler

Tigges und Heintz hingegen hatten Probleme. Tigges begann zwar gut und legte Waldschmidts erste Chance stark auf. Zudem lief er viel (8,5 Kilometer in 66 Minuten). Doch Laufen alleine reicht als Mittelstürmer nicht. Einmal mehr hatte der Angreifer keine einzige Torchance und war ebenso ungefährlich wie Selke in den vergangenen Spielen. Der FC hat ein Problem auf der Neun, das wurde nicht erst gegen Augsburg wieder deutlich.

Heintz dagegen machte seine Sache eigentlich gut, verschuldete aber den Gegentreffer maßgeblich mit. Der Aushilfs-Linksverteidiger ließ sich von Uth irritieren, sodass er gegen Gumny nicht einmal in den Zweikampf ging, sondern den Augsburger einfach an sich vorbei in den Strafraum laufen ließ. Eine bittere Szene, nachdem er stark und mit zwei guten Flanken begonnen hatte und auch später solide agierte.

“Ich spreche nicht gerne über meine eigene Leistung, aber wenn man mich reinschmeißt, dann gebe ich alles”, sagte Heintz hinterher. Der Rückkehrer machte sein 110. Pflichtspiel für die Geißböcke, seit seinem Wechsel war es der zweite Einsatz – zum zweiten Mal auf der Position des Linksverteidigers.

“Wir haben ein gutes Heimspiel gemacht, haben Druck gemacht, viele Bälle gewonnen”, befand Heintz. “Wir hätten in der zweiten Hälfte das zweite Tor machen müssen. Aber wir haben gezeigt, was wichtig ist: dass wir kämpfen, dass wir eine Einheit sind – das stimmt mich positiv.”

Ob Heintz am kommenden Samstag erneut von Beginn an auflaufen wird, ist noch offen. Zumindest trifft der 30-Jährige dann wieder auf einen Ex-Club, denn der Linksfuß war in der vergangenen Saison an den VfL Bochum ausgeliehen. Dann steht der FC erneut unter Druck punkten – oder besser: siegen – zu müssen. “Jeder Punkt kann entscheidend sein”, blieb Heintz nach dem 1:1 gegen Augsburg optimistisch. “Jedes Spiel ist ein Endspiel. Nächstes Mal müssen wir die Chancen einfach wieder machen.”