Winter-Zeugnis Teil 3: Zwei Fünfen für den enttäuschenden FC-Angriff

Der 1. FC Köln schießt keine Tore. Das ist das größte Problem in der bisherigen Bundesliga-Saison. Die Stürmer sind zwar abhängig vom Mittelfeld. Doch außer Davie Selke enttäuschen bislang fast alle, vor allem dessen Stellvertreter. Das Winter-Zeugnis Teil 3 – sortiert nach der Anzahl Einsätze aller Angreifer.

Davie Selke

Der Mittelstürmer kam in der Hinrunde nie ins Rollen. Zu Saisonbeginn plagten ihn mysteriöse Rückenprobleme. Dann krankte die gesamte FC-Offensive und mit ihr der gesetzte Neuner. Vier Tore aus 16 Spielen sind daher auch eine enttäuschende Ausbeute, wenngleich sie noch immer die Beste ist, die der FC zu bieten hat. Selkes größtes Problem: die eklatante Flankenschwäche der Geißböcke, doch dafür kann er nichts.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Luca Waldschmidt

Waldschmidt kam als Hoffnungsträger für die Offensive, hat seinen Platz aber noch nicht gefunden. Sein größtes Problem: das Anlaufen. Der 27-Jährige verinnerlichte Baumgarts System nicht. Was daraus resultiert, sind viel weniger hohe Ballgewinne, viel weniger Platz, der auch ihm zugute käme und viel weniger schnelle Angriffe. Dazu kommt: Seine Schussstärke konnte er bislang kaum einbringen. Nur 17 Spieler in der gesamten Bundesliga schossen bislang häufiger. Dafür sind seine zwei Saisontore eine mickrige Ausbeute.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Jan Thielmann

Thielmann rückte wegen seiner schweren Verletzung erst im Herbst in den Kader. Sieben Bundesliga-Einsätze, kein Tor – das klingt nicht gut. Doch Fakt ist: Thielmann ist einer der wenigen FC-Spieler, die auch in den schwersten Momenten marschierten. Beispielhaft sein Auftritt im DFB-Pokal in Kaiserslautern, wo er sein bislang einziges Saisontor erzielte. Noch immer scheint er nicht bei 100 Prozent. Daher darf man auf eine gute Rückrunde hoffen, sofern Thielmann gesund bleibt.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Steffen Tigges

Steffen Tigges ist aktuell beim FC “kein Teil der Lösung”. So titelte kürzlich der kicker. Anders kann man es kaum ausdrücken. Der Mittelstürmer trägt diese Jobbeschreibung nur, weil der FC ihm sie gibt. Die Realität lautet: elf Einsätze, sieben Torschüsse, null Tore. Selbst echte Torchancen sucht man bislang vergebens. Dazu kommt: Trotz seiner 1,93 Meter ist Tigges erschreckend kopfballschwach. Zudem fehlt ihm jedes Tempo, um sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen zu können. In dieser Form wird es der 25-Jährige in der Bundesliga sehr schwer haben.
GEISSBLOG-Note: 5,5

Mark Uth

Uth, der Hoffnungsträger! Dieses Gefühl kam in der Sommer-Vorbereitung auf, als der Routinier früher als erwartet wieder ins Mannschaftstraining einstieg. Doch nach einer einjährigen Pause merkte man über die gesamte Hinrunde, dass Uth körperlich längst nicht wieder bei 100 Prozent ist. Sein starker Auftritt als Joker in Kaiserslautern täuschte darüber hinweg, dass ihm noch viel fehlt, um wieder der Alte zu sein. Dennoch gilt für ihn dasselbe wie für Thielmann: Man spürt, warum er noch immer einer der Hoffnungsträger ist. Er bringt das Besondere mit, das dem FC bislang in der Offensive komplett fehlt.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Sargis Adamyan

Der zweite Chancenlose neben Tigges ist Adamyan. Dabei begann es vielversprechend: eine anständige Vorbereitung, ein Tor im DFB-Pokal. Doch scheinbar zogen ihm die beiden vergebenen Großchancen am ersten Spieltag in Dortmund wieder den Stecker. Der 1,5-Millionen-Mann hat wohl ausgespielt bei den Geißböcken. Dass ihm doch noch der Durchbruch in Köln gelingen wird, daran glaubt selbst beim FC niemand mehr. Nur der neue Trainer könnte daran noch etwas ändern.
GEISSBLOG-Note: 5,5

Florian Dietz

Dietz brauchte ein Jahr, um nach seinem Kreuzbandriss und weiteren Verletzungen im Knie zurückzukehren. In der U21 zeigte er sich wertvoll, bei den Profis aber ist er bislang in dieser Saison nicht zu bewerten. Ein Kurzeinsatz gegen Mainz, eine Torchance, die er knapp vergab, das reicht nicht für eine Note. Und auch nicht für eine Erkenntnis, ob er dem FC in der Rückrunde helfen könnte. Gerüchte um eine mögliche Winter-Leihe gab es vor dem CAS-Urteil. Nun ist alles offen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Damion Downs

Downs ist neben Finkgräfe der zweite Debütant der Saison. Der Mittelstürmer wurde gegen Bremen eingewechselt und köpfte eine Flanke kurz vor Schluss an den Pfosten. Was wäre wohl gewesen, hätte er das Ding gemacht? Doch Downs durfte danach nicht noch mal ran, sondern blieb bei der U21. Daher blieb auch seine Leistung bis zum Winter unbenotet.
GEISSBLOG-Note: keine Note