Die Spieler des 1. FC Köln bei ihrer Ehrenrunde nach Schlusspfiff. (Foto: Bucco)

Die Spieler des 1. FC Köln bei ihrer Ehrenrunde nach Schlusspfiff. (Foto: Bucco)

Zwischen Verständnis und Frust: So reagieren die FC-Profis auf die Pfiffe

Einige Fans des 1. FC Köln haben den Auftritt ihrer Mannschaft am Sonntagabend mit Pfiffen quittiert. Auch die Spieler nahmen den Unmut wahr – und zeigten nur bedingt Verständnis.

Es lief die Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als im RheinEnergieStadion plötzlich ein begeistertes Raunen durch die Zuschauer ging. Eric Martel hatte zuvor aus rund 16 Metern auf das Mainzer Tor geschossen. Der Abschluss des Sechsers war zwar harmlos und kein Problem für 05-Keeper Daniel Batz. Doch es war überhaupt einer der wenigen Kölner Offensiv-Aktionen im ersten Durchgang. Entsprechend höhnisch war der Jubel so mancher FC-Fans zu werten.

Kurze Zeit später war Pause in Müngersdorf. Und während die Spieler in der Kabine verschwanden, mischten sich erstmals in dieser Saison deutlich vernehmbare Pfiffe in das Halbzeit-Programm. Grund dafür dürfte die Enttäuschung ob des einmal mehr offensiv dürftigen Auftrittes der Kölner gewesen sein. Denn auch im zweiten Durchgang wurden die zahlreichen Rückpässe auf Marvin Schwäbe mit vereinzelten Pfiffe von West-, Ost- und Nord-Tribüne quittiert. Mit Abpfiff des mageren 0:0 im letzten Heimspiel des Jahres wurden die Pfiffe schließlich noch einmal deutlicher.

Das sagen Hübers und Schwäbe

Die FC-Profis zeigten im Anschluss in den Katakomben bedingt Verständnis für die Unmuts-Äußerungen der Fans. “Ich habe Verständnis für Unzufriedenheit. Die ist bei uns auch da”, sagte Timo Hübers. Der Innenverteidiger erhofft sich jedoch mehr Verständnis der Anhänger. “Wir wissen alle, dass wir in einer schwierigen Situation stecken und die Saison unter nicht ganz so guten Vorzeichen steht, wie die letzten beiden”, sagte Hübers. “Ich verstehe nicht, dass sich der Unmut dann in Pfiffen äußern muss.”

Marvin Schwäbe zeigte derweil “ein Stück weit Verständnis”, wenngleich der Keeper selbst nicht pfeifen würde. “Weil wir als Team, Club und Stadt zusammenhalten müssen”, sagte der Schlussmann, wohlwissend: “Dass es kein schöner Fußball war, kann ich nicht abstreiten.” Explizit ausklammern wollten sowohl Schwäbe als auch Hübers die aktive Fanszene auf der Südtribüne. “Wir versuchen unser Bestes zu geben und wissen, dass die Jungs in der Süd hinter uns stehen und von der ersten bis zur letzten Minute da sind – solange wir alles geben”, sagte Schwäbe. Hübers meinte derweil: “Die Südkurve weiß durchaus einzuschätzen, dass da eine Mannschaft ist, die das letzte Hemd gibt.”  

Verständnis? Dafür bin ich der Falsche

Steffen Baumgart

Schließlich waren die Pfiffe am Sonntagabend auch vornehmlich nicht aus dem Süden gekommen. Das erkannte auch Steffen Baumgart hinterher an, der die Unmuts-Bekenntnisse einzelner Fans ausgeblendet hatte. “Ich habe die Südkurve 90 Minuten gehört und die haben die Mannschaft unterstützt. Die Jungs gehen den Weg mit und sehen, dass wir uns den Arsch aufreißen.” Für diejenigen, die ihre Mannschaft während und dem nach Spiel ausgepfiffen haben, hatte der Trainer daher nur wenig Worte übrig. “Verständnis? Dafür bin ich der Falsche.”

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