Jan Thielmann in Wolfsburg. (Foto: IMAGO / RHR-Foto)

Jan Thielmann in Wolfsburg. (Foto: IMAGO / RHR-Foto)

Dem FC helfen auch kleine Schritte zur Rettung

Wie viel ist der Punktgewinn des 1. FC Köln beim VfL Wolfsburg wert? Die Geißböcke sollten aus der Partie vor allem eines mitnehmen: neues Selbstbewusstsein. Denn wenn dieses zurückkehrt, kann die Mannschaft die Rettung schaffen.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Es kann kein Zweifel bestehen: Diese Mannschaft des 1. FC Köln verfügt über vieles, aber nicht über Selbstbewusstsein. Dieses ist den Spielern in den vergangenen Monaten fast komplett abhanden gekommen. Dafür gibt es viele Gründe, die meisten sind bei den Spielern selbst und beim alten Trainerteam zu suchen.

Das einfache wie ernüchternde Ergebnis: Führungen geben keine Sicherheit. Fehler führen zu weiteren Fehlern. Vergebene Chancen führen zu weiteren vergebenen Chancen. Es ist der bekannte Teufelskreis, in den Mannschaften und Spieler geraten, die im Tabellenkeller festhängen. Nicht nur der FC ist Beispiel dafür, auch Mainz und Union können davon ein Liedchen singen.

Mentale Stärke ist gefragt

Zusammen mit Darmstadt streiten sich diese vier Teams um die heiß begehrten Plätze 15 und 16. Ein Kampf, der nicht in den nächsten drei Wochen entschieden wird, sondern noch insgesamt 15 Spiele in 16 Wochen bis zum großen Finale am 18. Mai andauern könnte. Ein langer Weg, auf dem es vor allem eines bedarf: mentale Stärke.

Wer diese zurückgewinnt, wer diese über Wochen und Monate aufrecht erhalten kann, wer diese irgendwann sogar wieder als Waffe einsetzen kann, wird sich am Ende retten oder zumindest die Chance auf Rettung via Relegation bekommen. Der FC hat gegen Wolfsburg in dieser Hinsicht einen wichtigen Schritt gemacht. Er hat gezeigt, dass es sehr wohl möglich ist, auch gegen vermeintlich besser besetzte Teams zu punkten – weil die Spieler sichtbar wieder daran geglaubt haben.

Hoffnung für die nächsten Spiele

Von diesen Gegnern eines VfL-Kalibers kommen in den nächsten Wochen bekanntlich noch so einige, die nächsten heißen Frankfurt, Hoffenheim und Bremen. Da hilft die frische Erinnerung aus Wolfsburg sehr wohl, dass es gelingen kann. Frankfurt punktet zwar stark, hat spielerisch zuletzt aber nicht überzeugt und in Müngersdorf in den letzten zwei Jahren jeweils verloren. Bremen präsentierte sich zuletzt stark verbessert, doch bis zum Überraschungserfolg in München war Werder die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga. Und Hoffenheim? Die TSG hat nur eines der letzten zehn Spiele gewonnen und steckt in der Krise. Warum also nicht, FC?

Und dann gibt es noch einen perspektivischen Boost: Gelingt es den Geißböcken, in den kommenden Wochen am Ball zu bleiben und mit der Hamster-Taktik Punkte einzufahren, kommen zur Crunch Time der Liga im März und April mit Mark Uth, Davie Selke und Luca Waldschmidt noch einmal drei Spieler zurück, die helfen könnten. Timo Schultz gelang es am Wochenende auch ohne diese Leistungsträger, seiner Mannschaft den Glauben einzuimpfen, beim VfL bestehen zu können. Das muss Spielern und Verantwortlichen gleichermaßen nun helfen, um im nächsten Schritt auch wieder Spiele zu gewinnen.

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