Der Standort des Geißbockheims ist für die Fans des 1. FC Köln unverhandelbar. (Foto: Bopp)

Der Standort des Geißbockheims ist für die Fans des 1. FC Köln unverhandelbar. (Foto: Bopp)

Geißbockheim unverhandelbar: “Wer da ran geht, hat uns als Feind!”

Der Südkurve 1. FC Köln e.V. setzt sich ab sofort aktiv für den Erhalt des Geißbockheims im Grüngürtel ein. Nach den öffentlichen Äußerungen gegen Werder Bremen hat Capo Stephan Schell nun die Hintergründe erklärt.

Bereits seit August 2019 hat der Südkurve e.V. die Meldung “Standort Geißbockheim erhalten” auf seiner Homepage. “Wir haben es nur nicht mit Leben gefüllt”, sagte Stephan Schell, der Vorsänger der Ultra-Gruppierung “Wilde Horde”, nun im Fan-Podcast Dreierkette. Dies soll sich jetzt allerdings ändern.

Beim Heimspiel gegen den SV Werder Bremen verteilten die Fans Flyer im Stadion und verliehen ihrer Botschaft zudem mit einem großen Banner Nachdruck (der GEISSBLOG berichtete). Laut Schell habe sich Mitte vergangenen Jahres diesbezüglich eine Unter-AG gegründet, “die sich darum bemüht hat, das Thema nochmal auf die Tagesordnung zu stellen.”

Parteien zeigen sich gesprächsbereit – außer eine

Bei dem kommunalpolitischen Thema hätten sich dabei alle Parteien abgesehen von den Grünen gesprächsbereit gezeigt. “Die Grünen bevorzugen immer noch den Standort Marsdorf”, berichtete der Capo.

Dabei hätte man sich innerhalb der aktiven Fanszene ebenfalls viele Gedanken um die Ausbau-Pläne und die damit verbundenen Einflüsse auf die Umwelt gemacht. “Auch wir mussten intern überlegen, ob wir wollen, dass das Geißbockheim ausgebaut wird. Wir sind auch Umweltschützer und wir wollen nicht, dass wegen Profi-Fußball ein Baum sterben muss.”

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik habe man jedoch festgestellt, dass für die geplanten drei Groß- und vier Kleinrasenplätze, den Bau eines Nachwuchsleistungszentrums und das Schaffen von weiterer Parkfläche kaum neue Fläche versiegelt werden müsse. “In Marsdorf würde auch Fläche versiegelt und das viel mehr als am Geißbockheim. Der Großteil am Geißbockheim ist schon versiegelt”, erklärte Schell.

Umweltschutz ja! Aber keine Prinzipiengeschichte

Der Capo äußerte daher sein Unverständnis darüber, dass es bei der Thematik lediglich um Prinzipien gehe. “Das will mich nicht in den Kopf. Reden wir nur darüber, dass eine Fläche umgewidmet werden muss?” Im aktuellen Bebauungsplan sind die vier Kleinfeldplätze derzeit als “öffentliche Grünfläche” deklariert, müssten korrekterweise jedoch als Sportfläche ausgewiesen werden.

Grundsätzlich unterstütze Schell viele Maßnahmen zum Umweltschutz. “Man kann viel machen, was auf der grünen Agenda steht, das ist echt gut”, sagte der FC-Anhänger, ergänzte jedoch: “Der 1. FC Köln ist ein wichtiges Aushängeschild dieser Stadt. Und dass der 1. FC Köln im Stadion und auch am Geißbockheim nur als Gast geduldet ist und so behandelt wird, kann nicht sein.”

Geißbockheim darf nicht “verscherbelt” werden

Entsprechend dürften die Flyer und das Banner am Freitagabend gegen Werder Bremen nur der Anfang der Proteste gegen einen Umzug des Trainingsgeländes nach Marsdorf gewesen sein. Schell legte sich dabei fest: “Das Geißbockheim wird in den Händen des 1. FC Köln bleiben, das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Marsdorf wird nicht passieren, da werden sie nicht an uns vorbeikommen.”

Wen Schell genau mit “sie” meinte, ließ der Vorstand des Südkurve e.V. offen. Doch das Geißbockheim gehöre zum FC wie der Dom zu Köln. Ein Verkauf an die Stadt dürfe daher unter keinen Umständen passieren. “Das kannst du nicht verscherbeln, das ist ein Stück dieses Vereins. Wer da ran geht, hat uns als Feind. Egal, wer es ist”, sagte Schell und schloss mit einem Aufruf: “Wir sollten zusammen bei der Stadt etwas frecher werden.”

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