Selina Cerci bei ihrem Comeback in Leverkusen. (Foto: Sylvia Eichinger)

Selina Cerci bei ihrem Comeback in Leverkusen. (Foto: Sylvia Eichinger)

Comeback nach 296 Tagen: Ist Cerci das entscheidende Puzzle-Teil?

Die Leidenszeit der Selina Cerci ist vorbei: Nach 296 Tagen hat die Stürmerin des 1. FC Köln ihr Comeback gefeiert. Die Ex-Nationalspielerin soll zum mitentscheidenden Faktor im Kampf um den Klassenerhalt werden. Samstag steht das Keller-Duell gegen Nürnberg an.

Die mitgereisten FC-Fans waren im Derby bei Bayer Leverkusen kurz vor dem Abpfiff völlig aus dem Häuschen. Dies lag jedoch nicht am Spielstand, denn der 1. FC Köln lag mit 0:2 zurück. Die Einwechslung von Selina Cerci in der 81. Minute sorgte für die gute Stimmung im Gästeblock. Die Kölner Anhänger feierten ihre Rückkehrerin mit lauten Sprechchören. 

Und beinahe wäre es ein Traum-Einstand geworden für die ehemalige deutsche Nationalspielerin. Gleich zweimal suchte Cerci den Torabschluss, brachte die Bälle jeweils mit Wucht aufs Tor, doch beide Male parierte Leverkusens Torfrau. 

Cerci soll “wichtig und entscheidend” werden

In den wenigen Minuten zeigte sich, dass Cerci genau das Puzzle-Teil sein könnte, das dem FC in der Offensive noch fehlte. Präsentierten sich die Kölnerinnen bislang meist zu harmlos und bisweilen zu umständlich, möglicherweise auch als Ausdruck mangelnden Selbstvertrauens, zeigte Cerci direkt, wie es geht. Die 23-Jährige suchte die Abschlüsse, legte keine Umwege am oder im gegnerischen Sechzehner ein.

„Wir haben gesehen, dass sie noch mal einen Impact aufs Spiel bringen kann“, sagte FC-Trainer Daniel Weber kurz nach der Partie im Gespräch mit dem GEISSBLOG. Zugleich konstatierte der Coach: „Aus dem Trainingssetting war es heute noch nicht möglich, ihr mehr Spielzeit zu geben. Sie wird hoffentlich noch wichtig und entscheidend für uns.“

Ich freue mich einfach, wieder auf dem Platz zu stehen und hoffentlich der Mannschaft in Zukunft mit meinem Teil helfen zu können.

Selina Cerci

Die Rückkehrerin könnte auch folgendes Manko im Kölner Offensivspiel beseitigen: „Wir brauchen leider zu viele Chancen. Das ist aber eine individuelle Sache, daran müssen wir arbeiten, daran kann jeder persönlich arbeiten, das ist unser Ziel“, legte Weber den Finger in die Wunde.

Wenn das Knie von Cerci in den kommenden Wochen hält, könnte die Stürmerin tatsächlich zum entscheidenden Faktor im Saison-Finale werden. 296 Tage musste sie pausieren seit Mai 2023. „Ich freue mich einfach, wieder auf dem Platz zu stehen und hoffentlich der Mannschaft in Zukunft mit meinem Teil helfen zu können“, sagte Cerci dem GEISSBLOG nach ihrem Comeback in Leverkusen. Angesprochen auf ihre beiden platzierten Torschüsse, äußerte Cerci: „Wenn der Ball drin gewesen wäre, wäre es natürlich schön gewesen. Ich bin aber auch ohne Treffer glücklich, dass ich wieder zurück bin.“

Am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (14 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) könnte die Angreiferin möglicherweise schon etwas mehr Spielzeit als in Leverkusen erhalten. Ob Sharon Beck auf dem Platz stehen kann, entscheidet sich erst spontan. Die Kapitänin laboriert seit dem Bremen-Spiel an einer Fußverletzung, verpasste deswegen auch das Derby bei ihrem Ex-Verein Bayer. „Wir haben alles versucht, aber es hat nicht gereicht. Wir müssen von Tag zu Tag schauen, es ist nicht viel Zeit bis Samstag“, erklärte Weber am Montagabend.

Weber: “Dann ist der Kas gegessen”

Durch die Niederlage in Leverkusen haben es die FC-Frauen verpasst, Druck vom anstehenden Keller-Duell gegen Nürnberg zu nehmen. Das Team aus Franken steht auf dem ersten Abstiegsplatz. Mit einem Derby-Erfolg wäre der FC mit einem komfortablen Polster von acht Punkten in das Duell am Samstag gegangen. So sind es „nur“ fünf – und der Aufsteiger könnte mit einem Sieg in Köln bis auf zwei Zähler an den FC herankommen.

Andererseits haben es die Kölnerinnen immer noch in der eigenen Hand, die verlorenen Punkte vom Montag direkt wieder einzusammeln. Mit einem Heimsieg und dann acht Punkten Vorsprung auf Nürnberg könnten die Planungen für die vierte Bundesliga-Saison in Folge beginnen. „Du musst die Distanz in dem Spiel vergrößern und dann ist der Kas gegessen“, gab Daniel Weber noch in Leverkusen die eindeutige Marschroute für sein Team vor.

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