Die FC-Frauen spielten im Hinspiel beim SV Werder Bremen im Weserstadion. (Foto: Sylvia Eichinger)

Die FC-Frauen spielten im Hinspiel beim SV Werder Bremen im Weserstadion. (Foto: Sylvia Eichinger)

Hinter den Erwartungen: Negativkulisse statt Highlight-Spiel?

Wenn die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln in neun Tagen den SV Werder Bremen im RheinEnergieStadion empfangen, wird es keinen neuen Zuschauerrekord geben. Tatsächlich bleibt der FC weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Der Zuschauerrekord für die Frauen-Bundesliga von 38.365 Zuschauern, aufstellt vom 1. FC Köln im vergangenen Jahr im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, wird nicht fallen. So viel scheint neun Tage vor der Partie in Müngersdorf klar, da gerade einmal knapp 17.000 Tickets verkauft sind.

Der FC rührt weiter die Werbetrommel, nun wurde Cat Ballou als Musik-Act präsentiert. Doch das 50.000 Zuschauer fassende Stadion droht trotzdem halb leer zu bleiben. Es wäre eine herbe Enttäuschung für die Geißböcke, nachdem im Vorjahr fast 40.000 Fans gekommen waren. Dabei hatte man zuletzt noch die Preise gesenkt, Karten gibt es schon ab acht Euro (fünf Euro ermäßigt).

Nur vier Mal weniger als 30.000 Zuschauer

Die geringe Nachfrage könnte dazu führen, dass erst zum fünften Mal in der 20-jährigen Geschichte des RheinEnergieStadions seit der Neueröffnung am 31. Januar 2004 – die Corona-Pandemie ausgenommen – weniger als 30.000 Zuschauer nach Müngersdorf kommen. Den Negativrekord der Männer hält das Spiel am 22. September 2004 im DFB-Pokal gegen Hansa Rostock (5:7 n.E.) mit 21.000 Zuschauern. Auch sechs Jahre später kamen im DFB-Pokal gegen den TSV 1860 München nur 24.500 Zuschauer nach Müngersdorf.

Auch in der Zweiten Liga mussten die FC-Männer zwei Mal vor weniger als 30.000 Zuschauern spielen: am 14. Februar 2005 gegen den Karlsruher SC (28.200) sowie am 10. August 2012 gegen den SV Sandhausen (22.900). Allerdings war der Ticketverkauf des letztgenannten Spieles durch den Teilausschuss von Fans in Folge der “Schwarzen Wand” im Mai 2012 nach dem FC-Abstieg in erheblichem Maße eingeschränkt gewesen.

Ursprüngliches Ziel schnell nach unten korrigiert

In der Bundesliga hingegen kamen bei den FC-Männern nur ein einziges Mal weniger als 40.000 Zuschauer ins RheinEnergieStadion: am 28. Februar 2004 im Heimspiel gegen den TSV 1860. Seitdem wurden, die Pandemie ausgenommen, für Erstliga-Spiele immer über 40.000 Tickets verkauft.

Insgeheim hatte der FC sich zu Beginn der Planungen für das zweite Bundesliga-Heimspiel der Frauen in Müngersdorf diese Marke zum Ziel gesetzt. Auch aufgrund des dann aber gewählten Termins Anfang März war schnell klar gewesen, dass allein schon die kühleren Temperaturen interessierte Fans, insbesondere Familien, davon abhalten könnten zu kommen. So wurden intern die Erwartungen schnell nach unten korrigiert.

Sportliche Krise ein Grund für fehlendes Interesse

Dass gut eine Woche vor dem Spiel jedoch noch nicht einmal die 20.000er-Marke geknackt werden konnte, ist ein Rückschlag für die Hoffnungen des FC, mehr Aufmerksamkeit auf die Bundesliga-Frauen zu lenken. In Teilen ist dies jedoch auch der einmal mehr enttäuschenden Saison geschuldet, die das Team spielt.

Sportchefin Nicole Bender und Sport-Geschäftsführer Christian Keller hatten als Ziel vorgegeben, nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen. Doch wie schon in der Vorsaison taumeln die Geißböcke nah am Abgrund. Nachdem der Klassenerhalt vor einem Jahr erst am letzten Spieltag perfekt gemacht worden war, ist auch unter dem neuen Trainer Daniel Weber kaum Besserung eingetreten.

Spiel droht Verlustgeschäft zu werden

Auf dem drittletzten Tabellenplatz liegend, konnte zuletzt nicht einmal das Auswärtsspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten in Duisburg gewonnen werden. Nach neun Punkten aus den ersten sechs Ligaspielen kamen in den vergangenen acht Partien nur noch zwei Zähler hinzu. Kölns Gegnerinnen am 10. März aus Bremen hingegen könnten mit einem Sieg beim FC sogar noch an Europa schnuppern. Werder liegt mit 20 Punkten auf Rang fünf.

Die FC-Frauen werden sich also sportlich strecken müssen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Und auch neben dem Rasen wird das Spiel mit darüber entscheiden, ob es auch im folgenden Jahr wieder eine Partie im RheinEnergieStadion geben wird. Denn klar ist: Mit lediglich knapp 20.000 Zuschauern wäre die Austragung der Partie für die Geißböcke ein Minusgeschäft. Und Verluste kann sich der FC in Zeiten finanzieller Sanierung eigentlich nicht leisten.

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