Für Jan Thielmann war das Spiel gegen Bayer Leverkusen früh vorbei. (Foto: Bucco)

Für Jan Thielmann war das Spiel gegen Bayer Leverkusen früh vorbei. (Foto: Bucco)

“Sieht scheiße aus”: Thielmanns Akt für die Geschichtsbücher

Jan Thielmann sieht beim 1. FC Köln eine unglückliche Rote Karte, trägt sich damit aber in die Kölner Geschichtsbücher ein. Die Szene zeigte, dass Bayer Leverkusen am Sonntag cleverer war als die Geißböcke.

Es war ein Foul, das auf den ersten Blick keine größere Bedeutung hätte haben müssen. Jan Thielmann war Granit Xhaka in die Hacken gelaufen, nachdem dieser dessen Laufweg gekreuzt hatte. Doch was Xhaka daraus machte, war hinterher entscheidend. Denn Tobias Stieler hatte eigentlich nicht einmal auf eine Gelbe Karte für Thielmann entschieden.

Der Schweizer jedoch blieb zunächst liegen und fing dann wie ein Rohrspatz an zu schimpfen. Er hatte genau gespürt, dass Thielmann ihn im verbotenen Bereich oberhalb des Knöchels getroffen hatte – und nahm durch sein Lamentieren so viel Zeit in Anspruch, dass der VAR sich die Szene noch einmal anschaute. Das Ergebnis: Rote Karte für Thielmann.

Schultz “findet es nicht gut”

Hätte Xhaka keine Szene daraus gemacht und schnell weitergespielt, hätte der VAR keine Chance mehr bekommen einzugreifen. Doch letztlich hatte der Sechser gespürt, dass er mit seinem Lamentieren etwas bewirken würde – und wurde belohnt. Thielmann hingegen schlich vom Feld. Die TV-Bilder zeigen, wie er auf der Bank zu Thomas Kessler sagte, es sei niemals Rot gewesen.

Timo Schultz bewertete die Szene hinterher so: “Der Schiedsrichter will eigentlich weiterlaufen lassen, wird dann aber zum Monitor gebeten. Er trifft ihn über dem Knöchel, dann geben die Regeln das heute her. Es war aber nicht wirklich dynamisch.” Der Ex-Profi meinte daher auch: “Ich finde es nicht gut. Zu meiner Zeit hätte man sich die Hand gegeben und gut ist.”

Wenn du aber die 14. Slow-Mo in Viertel-Geschwindigkeit anschaust, sieht es heftig aus

Timo Hübers

Auch die FC-Spieler wollten es hinterher nur schwer hinnehmen. “Ich habe mir die Szene mit der Roten Karte zusammen mit dem Schiedsrichter auf dem VAR-Bildschirm angeschaut. Wenn man es so häufig stoppt, sieht es natürlich scheiße aus. Im Spiel finde ich nicht, dass es eine Rote Karte war.”

Der Grund für die Rote Karte: Thielmann trifft Xhaka von hinten an der Achillesferse. (Foto: IMAGO / Nordphoto)
Der Grund für die Rote Karte: Thielmann trifft Xhaka von hinten an der Achillesferse. (Foto: IMAGO / Nordphoto)

Das sah auch Timo Hübers so: “Letzte Saison hatten wir am ersten Spieltag gegen Schalke eine ähnliche Situation (Drexler gegen Hector, d. Red.). Da ist aus dem Spiel heraus auch niemand auf die Idee gekommen, dass es eine Rote Karte ist. Wenn du aber die 14. Slow-Mo in Viertel-Geschwindigkeit anschaust, sieht es heftig aus. Wenn er rausgeschickt wird, bleibt ihm fast nichts anderes übrig. Vom reinen Fußballergefühl auf dem Platz war es keine Rote Karte.”

Nur Mohamad schneller als Thielmann

Am Ende mussten Thielmann und der FC die Rote Karte hinnehmen. Statistisch gesehen trug sich das FC-Eigengewächs mit dem Platzverweis in die Kölner Geschichtsbücher ein. Denn nur einmal kassierte ein FC-Profi in der Bundesliga einen schnelleren Platzverweis. Am ersten Spieltag der Saison 2010/11 flog Youssef Mohamad bereits nach zwei Minuten gegen den 1. FC Kaiserslautern vom Feld.

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