Werner Wolf und der FC kommen beim Geißbockheim-Ausbau nicht voran. (Foto: Bucco)

Werner Wolf und der FC kommen beim Geißbockheim-Ausbau nicht voran. (Foto: Bucco)

Alles auf eine Karte: Der FC fordert die Stadt heraus

Der 1. FC Köln setzt alles auf eine Karte, und diese Karte heißt Geißbockheim. Alle anderen Alternativen sind vom Tisch. Das bedeutet: Der FC ist in der Hand der Stadt Köln. Doch die spielt seit Jahren nur mit den Geißböcken. Einen ernsthaften Willen zur Lösung gibt es nicht. Kann sich das nun wirklich ändern?

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Der 1. FC Köln mischt sich in den Kommunalwahlkampf 2025 ein. So viel ist seit Mittwoch klar. Die Geißböcke haben die Campus-Lösung für ein neues Zuhause in Marsdorf verworfen und den Verantwortlichen der Stadt Köln die Schuld für das Scheitern dieser Lösung zugeschoben. Die Botschaft: Der Wille der Stadt war wieder einmal nicht da.

Das verwundert nicht, denn der Wille der politischen Führung in Köln ist schon seit Jahren nicht mehr da, dem 1. FC Köln zu helfen. Spätestens, seit die CDU zum reinen Machterhalt in der Geißbockheim-Frage umgekippt ist und seitdem wie ein Käfer auf dem Rücken liegt, sind alle Gespräche um eine Lösung in der FC-Frage nur noch Possenspiele.

Ab jetzt sind dem FC die Hände gebunden

Dass der FC jetzt derart deutlich an die Öffentlichkeit geht, ist überfällig. Zu lange haben sich Präsidium und Geschäftsführung von den politischen Entscheidungsträgern am Nasenring durch die Manege ziehen lassen. Nun hat man am Geißbockheim jedoch gemerkt, dass auch Marsdorf nie ein ernsthaftes Unterfangen des Ratsbündnisses war. Es war Teil der Hinhaltetaktik, um die Regierungsjahre über die Bühne zu bekommen, ohne eine Entscheidung für oder gegen den FC herbeiführen zu müssen. So wird in Köln Politik gemacht. Und da wundert sich noch jemand, dass in dieser Stadt nichts voran geht.

Beim 1. FC Köln geht dadurch aber auch nichts voran. Und das könnte fatal enden. Stand jetzt hat der FC nichts in der Hand. Marsdorf? Abgesagt. Bocklemünd? Abgesagt. Ein Umzug nach Hürth oder Pulheim? Nicht einmal damit kokettiert, um die Stadt unter Druck zu setzen. Der FC setzt alles auf die Karte Geißbockheim. Das ist ehrenwert. Aber gewonnen ist damit gar nichts. Denn wie der Club in seiner Pressemitteilung selbst eingestand: Alle Maßnahmen zur Modernisierung, die ohne Genehmigung möglich waren, sind bereits umgesetzt worden oder werden gerade umgesetzt. Danach kann der FC nicht mal mehr eine Abstellkammer für Fußbälle bauen, ohne dass die Stadt Köln zustimmen müsste – geschweige denn einen Trainingsplatz oder ein Leistungszentrum.

FC-Botschaft an Parteien und Wähler

Das heißt: Ohne die Stadt Köln ist der FC handlungsunfähig. Deshalb tut der FC gut daran nun seine Stimme zu erheben. Die Zeit ist abgelaufen, dass sich der Club dieses Verhalten der Politiker gefallen lassen darf. Die Zukunftsfähigkeit des FC steht auf dem Spiel. Und so war die Meldung am Mittwoch auch eine Herausforderung an die Parteien sowie an die Wählerinnen und Wähler in Köln: Wer es gut mit dem FC meint, wer dem FC eine erfolgreiche Zukunft wünscht, der wählt im Herbst 2025 jene Parteien, die sich klar für die Geißböcke und das Geißbockheim aussprechen. Dafür aber müssen die Parteien erst einmal Farbe bekennen.

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