Der 1. FC Köln darf wieder jubeln – und sich auch darüber freuen, den FC Augsburg mit dessen eigenen Waffen geschlagen zu haben. Derweil wundern sich die FC-Fans über die Moderation des Spiels bei Sky.
Geschichte des Spiels
Der 1. FC Köln hat beim FC Augsburg die richtige Antwort auf die Sieglos-Serie gegeben. Die Geißböcke waren gallig, stellten sich dem Kampf und brachten die bessere Mentalität auf den Platz. Und das gegen die Lamentierer, Hektiker, Provozierer und Schauspieler aus Augsburg, die auch gegen den FC wieder drei Gelbe Karten sahen und damit noch gut bedient waren. Die Mannschaft von Steffen Baumgart hielt dagegen, auch in Sachen Körpersprache. Bestes Beispiel war Davie Selke, der zwar nicht torgefährlich wurde, dafür aber die Augsburger Defensive ständig beschäftigte – auch abseits des Balles.
Moment des Tages
Kurz vor dem Pausenpfiff kam es zu einer Rudelbildung im Augsburger Strafraum. Elvis Rexhbecaj, Kölns ehemaliger Derbyheld, ließ sich nach einem Geschiebe mit Kingsley Schindler theatralisch fallen. Selke wollte das nicht hinnehmen und versuchte Rexjbecaj vom Boden aufzuwuchten. Jeffrey Gouweleeuw kam hinzu und schubste Selke, der wiederum theatralische zu Boden ging. Hinterher schimpfte der Augsburger und warf Selke Schauspielerei vor. Dabei hatte Selke dem FCA nur den Spiegel vorgehalten – so wie der gesamte FC. Wer schmutzig spielt, muss sich nicht wundern, wenn die andere Mannschaft zu den gleichen Waffen greift. Das war am Samstag zwar nicht immer schön anzusehen, aber wer in Augsburg bestehen will, muss sich auch auf diese Mittel einlassen.
Spieler des Spiels
Eric Martel und Ellyes Skhiri waren die Matchwinner, doch an dieser Stelle sei noch einmal Kingsley Schindler erwähnt. Der Rechtsaußen hat sich nach schweren Monaten wieder ins Team gearbeitet und spielte auch am Samstag eine entscheidende Rolle. Beim 1:0 rettete er Kainz’ zunächst schwach getretenen Freistoß und leitete so das Tor ein. Beim 2:0 war er es, der schnell schaltete, Martel starten sah und den Einwurf perfekt ausführte und so den Treffer vorbereitete. Schindler zeigte, was Baumgart an ihm schätzt: Er arbeitete defensiv zuverlässig und versuchte vorne seine Mitspieler in Szene zu setzen.
Kommentator des Spiels
Die FC-Fans, welche das Spiel am Samstag bei Sky verfolgten, hörten zwischenzeitlich kaum mehr hin. In den diversen Foren und bei Social Media wurde Kritik an Kommentator Toni Tomic laut. Die Sky-Stimme lobte alles und jeden, der mit dem FC Augsburg in Verbindung stand, war bestens informiert über alle Abläufe beim FCA inklusive der genauen Trainingsformen unter der Woche, lobte Maaßen, die Transferpolitik, die Talentförderung, die Marktwertentwicklung. Selbst Arne Maier sollte, ging es nach Tomic, eigentlich schon längst ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft sein. Wer nur die 90 Minuten des Kommentators gehörte hatte, hätte glauben können, Augsburg hätte das Spiel haushoch und verdient gewonnen.
Pfiff des Spiels
Fast drei Minuten dauerte es, bis das 1:0 durch Ellyes Skhiri als Tor gewertet wurde. Jeff Chabot hatte um Millimeter nicht im Abseits gestanden, und auch der Torschütze hatte sich um Zentimeter nicht im strafbaren Bereich befunden. Es waren zwei Situationen, die lange brauchten, ehe der Videoassistent die Entscheidung des Schiedsrichtergespannes (hatte auf Abseits entschieden) korrigierte und das Tor als regulär anerkannt wurde. Hoch lebe der VAR!
Zahl/Statistik des Spiels
Die meisten Torschüsse der Partie gaben folgende Spieler ihrer jeweiligen Mannschaften ab: Benno Schmitz (3) und Robert Gumny (2). Beide Spieler standen bemerkenswerterweise in dieser Rolle der verkappten Torjäger als Rechtsverteidiger auf dem Feld – Schmitz sogar nur 45 Minuten, ehe er ausgewechselt wurde. Es war nicht das Spiel der torgefährlichen Angreifer.
Zitat des Tages
“Beim Erics Tor hat man gesehen, dass der pure Wille dahinter war und wir wach waren. Bei Lintons Tor war es das gute Umschaltspiel, das wir immer wieder trainieren. Darüber wird sich der Trainer sehr freuen.” (Florian Kainz)
Erkenntnis des Spiels
Der 1. FC Köln hat sich mit dem ersten Sieg nach zwei Monaten in der Bundesliga zurückgemeldet. Wie wichtig dieser Dreier war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Mit 31 Punkten sind die Geißböcke nun in greifbare Reichweite zum Klassenerhalt gerückt. Und wie viel dieser Erfolg insbesondere auch Steffen Baumgart bedeutete, zeigte dessen Reaktion nach der Partie. Jetzt kommt mit Mainz eine der formstärksten Mannschaften der Liga. Doch im Heimspiel mit dem Rückwind aus Augsburg kann der FC noch einen draufsetzen. Ein Heimsieg und die Rettung wäre fast geschafft. Dann müsste es mit dem Teufel zugehen, sollte es noch mal nach unten knapp werden.
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