Davie Selke erweist sich beim 1. FC Köln immer mehr als der erhoffte Torjäger. Sein Sturm-Kollege Steffen Tigges verzweifelte derweil gegen die Hertha. Steffen Baumgart fühlte mit dem Angreifer.
Sechs Spieltage lang war dem 1. FC Köln lediglich ein Treffer gelungen. Vom 18. Februar bis zum 8. April hatten die Geißböcke nur beim 1:6 bei Borussia Dortmund über ein eigenes Tor jubeln können. Inzwischen jedoch haben die Kölner ihren Tor-Instinkt wieder gefunden und gehören seither zu den torgefährlichsten Teams der Liga.
14 Mal traf der FC in den letzten sechs Liga-Spielen. Das macht pro Spiel einen Schnitt von 2,3 Toren. Gegen Hertha BSC hätte beim 5:2-Erfolg sogar noch deutlich mehr herausspringen können. Entweder jedoch hatte Oliver Christensen im Berliner Tor etwas dagegen, oder die Kölner vergaben selbst ihre Möglichkeiten.
Selke wäre mit einem Tor nicht zufrieden gewesen
Möglich, dass das Ergebnis am Ende noch deutlicher ausgefallen wäre, hätte Davie Selke nicht nach rund 25 Minuten vom Platz gemusst. Der Torschütze zum 1:0 ärgerte sich selbst wohl am meisten, dass er gegen seinen Ex-Klub vorzeitig angeschlagen vom Feld musste. Auch Steffen Baumgart bedauerte die frühe Auswechslung. “Ich hätte gerne gesehen, wenn Davie länger auf dem Platz gewesen wäre”, sagte der Trainer am Montag. “Ich hatte das Gefühl, dass er mit einem Tor nicht zufrieden gewesen wäre.”
Die Gründe für Kölns wiedergewonnene Treffsicherheit sind dabei auch bei Selke zu finden. Vier Tore erzielte der Winter-Neuzugang in den letzten vier Spielen. Doch der Angreifer macht den FC inzwischen nicht nur aufgrund seiner eigenen Tore besser. “Mit seiner Präsenz hilft er auch den Jungs daneben, weil sie mehr Räume bekommen”, erklärte Baumgart. Zudem haben die Kölner nach dem Abgang von Modeste im Sommer nun auch wieder einen kopfballstarken Spieler in der Box, der die zahlreichen Flanken verwerten kann.
Entsprechend haben die FC-Profis nun auch wieder neues Selbstvertrauen vor dem gegnerischen Tor. Das erkannte auch Lizenzspiel-Leiter Thomas Kessler nach dem 5:2: “Vor ein paar Wochen hätte wohl auch Robert Lewandowski bei uns keine Tore gemacht”, sagte der ehemalige Torhüter mit einem Augenzwinkern. “Jetzt aber glauben die Jungs wieder an sich.”
Während insbesondere bei Selke nach seinen anfänglichen Start-Schwierigkeiten und kleineren Blessuren der Knoten geplatzt ist, schien sein Sturm-Kollege Steffen Tigges am Freitagabend schier zu verzweifeln. In den 60 Minuten, in denen der 24-Jährige auf dem Platz stand, hatte der Angreifer zahlreiche Torchancen, konnte keine davon jedoch nutzen.
Baumgart bescheinigt Tigges Fortschritt
Als ehemaliger Stürmer fühlte Steffen Baumgart in diesen Situationen mit seinem Schützling. Gleichzeitig sprach der Trainer seinem Spieler Mut zu. “Er macht es gut und ich sehe, dass da immer mehr kommt und er in den richtigen Räumen steht”, erklärte Baumgart und bescheinigte Tigges, einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. “Jetzt kommt er wieder in die Situationen. Das hatte er vorher nicht. Er hört zu und nimmt sich zu Herzen, was wir besprechen.”
Deshalb ist sich auch Steffen Baumgart sicher, dass genau wie Davie Selke auch Steffen Tigges wieder seine Tore erzielen wird: “Der Knoten wird platzen”, sagte der Trainer. Gegen Bremen könnte sich der Kreis für den ehemaligen Dortmunder dabei schließen. Im Hinspiel gegen Werder steuerte Tigges seine drei bislang letzten Torbeteiligungen (zwei Treffer, eine Vorlage) bei. Am Samstag im Weserstadion könnte sich das ändern.
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