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DFB contra FC: “Wer ist die Katze? Wer ist die Maus?”

Der 1. FC Köln muss 595.000 Euro für Pyrotechnik-Vergehen zahlen. (Archivbild: Bucco)
Der 1. FC Köln muss 595.000 Euro für Pyrotechnik-Vergehen zahlen. (Archivbild: Bucco)

Der Deutsche Fußball-Bund und der 1. FC Köln streiten um die Rekordstrafe wegen pyrotechnischer Vergehen der FC-Fans. Nun hat Steffen Baumgart dazu aufgerufen, einen neuen Dialog zu starten. Denn: “Wir verändern durch die Strafen nichts.”

Der 1. FC Köln muss 595.000 Euro zahlen. Nicht 600.000 Euro, wie Steffen Baumgart am Freitag kommentierte, sondern 5000 Euro weniger. “Wer weiß, ob wir die 5000 noch brauchen”, sagte der 51-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim SC Freiburg süffisant. “Wir haben ja nichts zu verschenken.”

Doch hinter dem lockeren Spruch steht bitterer Ernst. Denn der FC kämpft gegen den DFB und gegen die Rekordstrafe. Der Verband hat ungehalten auf die Kölner Kritik reagiert. Die Geißböcke hatten das Urteil “unreflektiert” und die Vorgehensweise “falsch” genannt. “Das können wir so natürlich nicht stehen lassen”, teilte der Verband dem WDR mit und verwies darauf, dass der Strafenkatalog eine Folge “des Wunsches der Vereine” gewesen sei, um “möglichst vergleichbar und transparent” zu agieren.

Seit dem Ende der Pandemie “brennt es in jedem Stadion”

Der FC dürfte sich also mit seiner Äußerung keinen Gefallen bei der Revision des Falles getan haben. Die 595.000 Euro Strafe werden wohl bestehen bleiben, sofern die Geißböcke keine Täter identifizieren konnten, was sich strafmildernd auswirken würde. Das Geld wird also ziemlich sicher fehlen, wenn die Geißböcke im Januar auf die Suche nach neuen Spielern gehen wollen.

Steffen Baumgart wies am Freitag darauf hin, dass es ein generelles Umdenken geben müsse. “Der Weg über die Strafen erreicht die Jungs nicht”, sagte der 51-Jährige mit Blick auf die Ultras in ganz Deutschland. “Seit Corona vorbei ist, brennt es in jedem Stadion. Egal, wie viele Strafen ausgesprochen werden oder wie hoch diese sind. Wir verändern dadurch nichts.”

Ich sehe, dass nichts passiert – außer dass eine Seite Geld kriegt

Steffen BAumgart

Im Gegenteil: Baumgart hat den Eindruck, dass die Strafen nur eine Herausforderung für manche Fans sind, noch eins drauf zu setzen. “Es wird mit Freude gemacht. Es ist ein Katz- und Maus-Spiel. Nur weiß niemand: Wer ist die Katze? Wer ist die Maus?” Ein Eindruck, der sich mit den Entwicklungen in den Fankurven seit der Rückkehr der Zuschauer in Folge der Pandemie deckt.

Baumgart glaubt, dass keine noch so hohe Strafe durch den DFB “bislang auch nur ein Bengalo aus dem Stadion geholt oder für Sicherheit gesorgt hat”. Vielmehr sollten sich alle Beteiligten endlich “hinsetzen und nachdenken”. Denn: “Ich sehe, dass nichts passiert – außer dass eine Seite Geld kriegt.” Beide Seiten, Fans wie Verband, haben jedoch aktuell kein Interesse an ernsthaften Gesprächen. Und so dürfte Baumgarts Wunsch auf Sicht nur ein Wunsch bleiben – genauso wie der Kölner Wunsch, das Strafmaß zu reduzieren.

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