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Der finale Zusammenbruch

Luca Waldschmidt nach der Niederlage bei Union Berlin. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)
Luca Waldschmidt nach der Niederlage bei Union Berlin. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Der 1. FC Köln zeigt bei Union Berlin, warum die Geißböcke völlig zurecht auf einem Abstiegsplatz stehen. Dass Steffen Baumgart anschließend seine Zukunft offen lässt, rundet den finalen Zusammenbruch des FC vor Weihnachten ab.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Der 1. FC Köln wollte vor Weihnachten zeigen, dass es doch anders geht. Der FC wollte bei Union Berlin beweisen, dass doch die nötige Qualität im Kader steckt, dass Steffen Baumgart die richtigen Schlüsse ziehen kann, dass die Stürmer treffen und die Abwehr dicht halten kann. Am Ende blieb nur die totale Ernüchterung.

Der FC spielte tatsächlich anständig, allerdings nur, solange der Gegner absolut unterirdisch agierte. Union bot in Hälfte eins ein schauderhaftes Bild. Und doch konnte die Baumgart-Truppe darauf kein Kapital schlagen. Die Unfähigkeit Tore zu erzielen, war wieder einmal unübersehbar. Und dann kam die zweite Hälfte, Union begann sich zu wehren und schon fiel das Kölner Kartenhaus in sich zusammen.

Jedem FC-Fan wird angst und bange

Nur einen Windstoß brauchte es, natürlich von Kölns Sommer-Flirt Benedict Hollerbach, und der FC war erledigt. Beängstigend war dann aber der vollständige Kollaps nach dem Rückstand. Union hätte am Ende sogar verdientermaßen 5:0 gewinnen können. Die Geißböcke hingegen hätten bis Weihnachten spielen können, ohne noch einmal torgefährlich zu werden. Es war ein Offenbarungseid.

Beim Blick auf die Tabelle zu Weihnachten wird nun jedem FC-Fan angst und bange sein. Heidenheim? Zehn Punkte weg. Augsburg? Acht. Bochum? Sechs. Bremen? Sechs. Und der 1. FC Köln? Weiß noch nicht einmal mehr, wie der Trainer im Januar heißen wird, wenn es weitergeht. Denn dass Baumgart am Mittwochabend an der Alten Försterei einen Rücktritt nicht ausschloss, machte das Desaster für die Geißböcke perfekt.

Es muss eine klare Entscheidung her

Es gibt gute Gründe für einen Trainerwechsel. Es gibt gute Gründe für Kontinuität mit Baumgart. Keller und Baumgart müssen sich jetzt zusammensetzen und Tacheles reden. Wenn das Union-Spiel eines gezeigt hat, dann, dass es ein “Weiter so” nicht geben darf. Der FC muss über Weihnachten und Silvester den Scherbenhaufen zusammenkehren, den die Verantwortlichen einzig und alleine sich selbst zuzuschreiben haben.

Und dann muss es ab dem Trainingsauftakt am 2. Januar heißen: ein neues Jahr, ein neuer Start, ein Neuaufbau. Ohne Spuren des Zweifels, ohne einen Blick zurück. Wenn Baumgart und Keller gemeinsam weitermachen wollen, dann müssen sie sich diesem Neustart verschreiben. Wenn nicht, muss eine saubere, respektvolle Lösung gefunden werden. Aber in jedem Fall dürfen alle handelnden Personen nur noch ein einzige Sache im Blick haben: das Wohl des 1. FC Köln. Denn das steht zu Weihnachten 2023 auf dem Spiel.

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