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Ein schwarzer Tag in der Geschichte des 1. FC Köln

Christian Keller am Mittwochabend an der Alten Försterei. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)
Christian Keller am Mittwochabend an der Alten Försterei. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Der 21. Dezember 2023 wird in die Geschichte eingehen als einer der schwärzesten Tage des 1. FC Köln. Der Club liegt am Boden wie wohl noch nie zuvor, ist nahezu handlungsunfähig und auf Monate hin gelähmt. Wie kann der FC aus dieser Schockstarre wieder rauskommen? Eine kommentierende Analyse.

Wenn ein Fan des 1. FC Köln am Mittwochabend nach dem Abpfiff des Spiels bei Union Berlin gedacht hatte, dass es nicht schlimmer kommen könne für die Geißböcke, der wurde tags drauf eines besseren belehrt. Zunächst gab der FC die Trennung von Steffen Baumgart bekannt. Dann verkündete der Internationale Sportgerichtshof CAS, dass die Sperre für zwei Transferperioden ab sofort tatsächlich Bestand hat.

Damit steht der FC nicht nur ohne Trainer da. Die Geißböcke können sich auch im Abstiegskampf der Bundesliga nicht mehr verstärken. Alle Planungen für die Januar-Transferperiode sind hinfällig. Schlimmer noch: Egal, wie die Saison letztlich ausgehen wird, wird der FC auch im Sommer 2024 keine Spieler verpflichten dürfen. Der Kader, so wie er jetzt in all seinen eklatanten Mängeln besteht, wird weitgehend unverändert bleiben.

CAS-Urteil muss personelle Folgen haben

Und das zu einem Zeitpunkt, da die Geißböcke die zweitschlechteste Saison der Vereinsgeschichte spielen. Zehn Punkte nach 16 Spielen – schlechter war es nur 2017/18 (drei Punkte). 2003/04 hatte der FC wenigstens ein minimal besseres Torverhältnis und gewann dann auch noch am 17. Spieltag. Kurzum: Es wird die zweitschlechteste Hinrunde FC der Clubhistorie bleiben. Komme, was wolle.

Was kommen wird, sind personelle Entscheidungen. Einerseits dürfte die CAS-Entscheidung kaum ohne personelle Konsequenzen bleiben. Ein “Weiter so” nach der historischen Strafe – noch nie kassierte ein deutscher Club eine Transfersperre – wäre wohl kaum vermittelbar. Darüber hinaus ist die wichtigste sportliche Entscheidung zu treffen: die Baumgart-Nachfolge.

Angezählter Keller muss liefern

Der angezählte Sport-Geschäftsführer Christian Keller muss in den nächsten Tagen liefern und zum Trainingsauftakt am 2. Januar einen neuen Chefcoach präsentieren. An dieser Trainerwahl wird nicht nur das Wohl und Wehe des FC für die restliche Bundesliga-Saison hängen. Sie wird letztlich auch über den Bundesliga-Verbleib entscheiden. Denn die Trainerposition ist die einzige Personalie im Tagesgeschäft, wo noch Handlungsfähigkeit besteht.

Im restlichen sportlichen Bereich ist der FC ab sofort auf Monate gelähmt. Selbst U21, U19 und U17 dürfen nun ein Jahr lang keine Spieler verpflichten. Die Geißböcke werden versuchen aus der Not eine Tugend zu machen, weil es nun keine andere Möglichkeit gibt als auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Doch klar ist auch: Die Reputation der Geißböcke ist nun nachhaltig beschädigt. Und dieser Schaden wird Konsequenzen für den gesamten FC haben, im Profibereich wie auch im NLZ.

Baumgart-Nachfolge die einzige Chance

Dennoch muss sich der FC so schnell wie möglich aus der Schockstarre lösen. Eine erfolgreiche Trainer-Entscheidung könnte diesen Knoten zumindest lockern. Eine neue Galionsfigur wie Baumgart ist wohl nur schwerlich zu bekommen. Doch ist die Hoffnung auf einen erfolgreichen Start ins neue Jahr das, was dem FC jetzt bleibt. Der 21. Dezember 2023 hat den Club zu Boden gerissen. Jetzt muss er aufstehen und Stärke zeigen.

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