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Klappstuhl im Derby-Verhör: Bayer größer als Gladbach

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Till Quitmann und Christoph Daum. (Fotos: GBK/Andreas Schmitz)

Till Quitmann ist der „Klappstuhl“. Als WDR-Reporter nimmt er sich die Kölner Prominenz zur Brust. Nun hat der GEISSBLOG.KOELN den Spieß umgedreht und den glühenden FC-Fan vor dem Derby gegen Bayer 04 Leverkusen auf den Zahn gefühlt.

Köln – Er ist Baujahr 1970, in Müngersdorf aufgewachsen, hat die Spiele des Effzeh als Kind erst gehört, dann gesehen. Die Heimspiele, später auch die Auswärtsspiele. Heute ist er Reporter, aber nicht über den FC. „Da würden mir der Spaß und die Aufregung vor einem Spiel abhanden kommen“, sagt Quitmann. Peter Stöger saß als allererster Promi auf seinem Klappstuhl, heute ist das Format Kult. Bald trifft er Stöger wieder. Was er über die Geissböcke, den FC-Coach und die besondere Geschichte des Leverkusener Derbys sagt.

GBK: Herr Quitmann, warum sitzen wir hier am Geißbockheim?
TILL QUITMANN: Weil es für den Klappstuhl kein größeres Spiel gibt als das Derby gegen Leverkusen.

Wie bitte? Nicht mal das gegen Gladbach?
Gladbach ist für mich persönlich nicht so groß. Ich habe früher bei Rot Weiß Köln Hockey gespielt und damals war Bayer immer die erste große Hürde, der erste große Gegner. Das war damals schon ein Derby und das habe ich auf den Fußball übertragen. Meine größte Aggression kommt immer gegen Leverkusen hoch.

Ulf Kirsten war der Horror

Was ist der Auslöser für diese Aggression?
In den letzten Jahren bin ich zwar ruhiger geworden. Aber ausgeflippt bin ich das letzte Mal, als Ujah von Leno so was von klar von den Beinen geholt wurde, dass es hätte Rot und Elfmeter geben müssen. Am Ende des Tages standen wir mit einem 1:5 da. Das war das Grausamste, was ich seit langem als FC-Fan miterleben musste.

Christoph Daum und Bayer Leverkusen werden vom 1. FC Köln mit 4:0 abgefrühstückt. (Foto: Andreas Schmitz)
Christoph Daum und Bayer Leverkusen werden vom 1. FC Köln mit 4:0 abgefrühstückt. (Foto: Andreas Schmitz)

Und wenn Sie weiter zurückblicken? Bei welchen Erinnerungen schwillt Ihnen der Kamm?
Der Horror war Ulf Kirsten. Wie der 1993 in der ersten Minute nach nur ein paar Sekunden das 1:0 gemacht hat! Während Köln damals aus dem Osten die zweite und dritte Ware gekauft hat, hat Leverkusen ins oberste Regal gegriffen. Der Kirsten war eine echte Granate. Aber das war typisch. Auch deswegen haben sich die Klubs so auseinander entwickelt.

Das Polster-Tor war das Allergrößte

Gibt es auch schöne Erinnerungen?
Na klar. Ich werde nie vergessen, wie wir 1997 Christoph Daum mit 4:0 aus dem Stadion gehauen haben und Leverkusen nicht Meister geworden ist. Aber das Allergrößte war ein Jahr vorher, als Toni Polster in der 87. Minute zum 2:1 getroffen hat und wir am Ende der Saison nicht abgestiegen sind. Das hat sich angefühlt wie eine Meisterschaft.

Weiterlesen: Über “Polsterix erobert Leverkusen”, Boris Becker und Oliver Held

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