Ein großer Kampf, ein großes Spiel – und doch steht der 1. FC Köln einmal mehr mit leeren Händen da. Trotz der besten Saisonleistung verloren die Geissböcke am Sonntag mit 1:2 (0:1) gegen RB Leipzig. Claudio Pizarro gab sein Debüt für den Effzeh – doch Jhon Cordoba musste verletzt ausgewechselt werden.
Köln – Es war Spiel eins mit Claudio Pizarro auf der Ersatzbank, auch Tim Handwerker durfte erstmals Bundesliga-Luft schnuppern und saß neben dem 39-jährigen Blitz-Neuzugang auf der Bank. Peter Stöger hatte dagegen Sehrou Guirassy und Jorge Meré nach ihren Grusel-Auftritten gegen Belgrad auf die Tribüne verbannt.
Ausgangslage
Nachdem der SC Freiburg am Sonntagmittag gegen Hoffenheim gewonnen hatte, war klar: Platz 16 lag für die mit nur einem Punkt gestarteten Kölner bereits sechs Zähler entfernt. Eine Niederlage gegen Leipzig, und in der Länderspiel-Pause würde sich das Abstiegsgespenst erstmals seit sechs Jahren wieder am Grüngürtel gemütlich machen.
Moment des Spiels
Eine Szene in der 54. Minute brachte die ganze Tragik des 1. FC Köln in diesen Wochen auf den Punkt: Jhon Cordoba verletzte sich. Der Kolumbianer lief einem Ball hinterher, als er zu humpeln begann und zu Boden ging. Eine Verletzung, entweder muskulär oder am Knie, zwang den 24-Jährigen zur Aufgabe. Er musste runter. Für ihn kam Claudio Pizarro. Der Applaus, der dem Peruaner entgegenschlug, glich einem Tornado. Mit ihm kehrte die Hoffnung zurück. Doch gleichzeitig ging auch Cordoba in die Kabine, verletzt und gezeichnet. Der nächste Ausfall für die Geissböcke?
Die wichtigsten Szenen
Das, was der 1. FC Köln gegen Leipzig in Müngersdorf hinlegte, war von der ersten Minute an das mit Abstand Beste, was der FC in dieser Saison bislang gezeigt hatte. Nach ausgeglichenen ersten Minuten drängte der Effzeh auf die Führung. Yuya Osako bekam gleich zweimal keinen Druck auf gute Kopfballchancen (14., 18.). Als der Japaner auf den freien Leo Bittencourt durchsteckte, traf dieser den Ball nicht richtig (15.). Ein 1:0 wäre zu diesem Zeitpunkt bereits überfällig gewesen. Spielwitz, Tempo, Kreativität, gute Laufwege und viel Mut und Energie – so hatte man die Geissböcke aus der Vorsaison in Erinnerung. Doch es kam, wie es eben in dieser Saison bislang noch immer kam: Leipzig reichten zwei starke Minuten, um in Führung zu gehen. Halstenberg traf den Pfosten, Horn rettete mirakulös gegen Poulsen und Sabitzer, war dann aber gegen Klostermann machtlos. Zwei Minuten defensiver Unordnung, und schon lag Köln hinten.
Doch der FC machte weiter: Konstantin Rausch zwang Gulacsi zu einer Glanzparade (33.), Jhon Cordoba hätte den Ausgleich ebenso frei vor Gulacsi erzielen müssen (38.) wie Jojic nach überragender Vorarbeit von Bittencourt (44.). Aber auch Leipzig hatte nun Chancen: Forsberg und Bruma zwangen Horn zu weiteren Klasseparaden. Nach 45 Minuten hätte es schon 3:3 stehen können, doch der Effzeh lag mit 0:1 zurück und keiner wusste, warum.
Nach dem Seitenwechsel ging es so weiter. Cordoba legte auf Bittencourt, dessen Schuss aus zwölf Metern abgefälscht wurde. Nur Sekunden nach Pizarros Einwechslung legte dieser Leo auf – und Bittencourt traf. Doch er stand im Abseits. Der FC kämpfte weiter, rannte an und musste doch den Nackenschlag hinnehmen. Yussuf Poulsen traf nach Sabitzer-Flanke ins Kölner Herz. Die Geissböcke gaben aber noch immer nicht auf. Der eingewechselte Tim Handwerker flankte auf den langen Pfosten, und Osako erlöste Köln mit dem Anschlusstreffer. Alleine, dabei blieb es – und der Effzeh geht mit einer katastrophalen Bilanz von einem Punkt aus sieben Spielen in den Oktober.
Fazit
Zum Lachen: Viel besser hätte der FC nicht spielen können – außer vor dem Tor.
Zum Weinen: Cordobas Verletzung ist ein echter Schlag – gute Besserung, Jhon!
Unser Held des Tages: Der verstorbene Rolf Herings wurde mit einem Ehrenapplaus verabschiedet. Ruhe in Frieden!
Aufstellung
Horn – Klünter (87. Höger), Sörensen (68. Handwerker), Heintz, Rausch – Jojic, Özcan, Lehmann, Bittencourt – Osako, Cordoba (54. Pizarro)
Tore
0:1 Klostermann (30.)
0:2 Poulsen (80.)
1:2 Osako (82.)
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