Jörg Schmadtke und Alexander Wehrle. (Foto: GBK)

Ohne sportlichen Erfolg ist alles Geld nichts wert

Der 1. FC Köln strauchelt. Die Geissböcke kämpfen schon nach sieben Spieltagen bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz gegen den Abstieg. Nichts klafft aktuell weiter auseinander als die Rekord-Geschäftszahlen auf der einen und der sportliche Rekord-Fehlstart auf der anderen Seite. Im Winter werden die Bosse korrigierend eingreifen müssen.

Köln – In den letzten Jahren blickten Alexander Wehrle und Jörg Schmadtke stets hocherfreut auf die TV-Tabelle. Wissend, dass die lästigen Zweitliga-Jahre nach und nach aus der Wertung fallen würden und der erfolgreiche Effzeh immer mehr Plätze gutmachen könnte. Dank der Europa-Qualifikation machte der FC im Sommer einen großen Satz, überholte vier Klubs und schob sich auf Rang neun der TV-Tabelle. Sportlicher und finanzieller Erfolg gingen Hand in Hand. Aus den Jägern von Köln wurden die Gejagten.

Schmadtke wird wohl viel Geld in die Hand nehmen

Ohne Frage: Es ist noch früh in der Saison. Doch schon jetzt blicken die FC-Bosse gen Winter, wenn sie die Weichen noch einmal neu stellen können. In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, welche Spieler bereit sein werden, im Winter zum 1. FC Köln zu wechseln. Erste Gespräche beginnen bald, Manager Jörg Schmadtke hat aktuell allerdings wenige Argumente an der Hand, um interessante Profis für die Geissböcke zu gewinnen, die bereit wären, im Januar zu einem potentiellen Abstiegskandidaten zu wechseln. Umso wichtiger wäre es für den FC, so schnell wie möglich den Anschluss an das untere Mittelfeld herzustellen, um nicht nur intern ein Lebenszeichen zu senden, sonden auch nach außen.

Schmadtke wird im Winter die Schatulle öffnen müssen, um die Schwachstellen im Kader anzugehen. Das weiß auch sein Geschäftsführer-Kollege Alexander Wehrle, der das Geld bereitstellen muss. Genug finanzielle Mittel sind vorhanden, auch das neue Geschäftsjahr trägt dazu bei. Der Finanz-Boss kündigte bereits an, den Umsatz auf über 160 Millionen Euro steigern zu können. Der Effzeh könnte im Sommer 2018 neuerliche Rekordgewinne einfahren und sich finanziell plötzlich als einer der gesundesten Vereine der Liga präsentieren. Doch was hilft alles Geld, sollte die sportliche Tendenz auch im Frühjahr 2018 noch immer in Richtung Zweite Liga zeigen?

Finanzen und sportlicher Erfolg klaffen weit auseinander

Wehrle und Schmadtke wissen, dass ein Abstieg für den Klub das vorübergehende Ende aller Aufwärtsbewegungen bedeuten würde. Der Umsatz würde sich halbieren, das gerade aufgebaute Eigenkapital müsste wohl angezapft werden, um einen Spieleretat zu stemmen, der einen sofortigen Wiederaufstieg möglich machen würde. Deswegen, das ist schon jetzt klar, werden Wehrle und Schmadtke im Winter ins Risiko gehen. Ließ man sich im Sommer noch von Gehalts- und Ablöseforderungen abschrecken (wie im Fall Ihlas Bebou oder Maxwel Cornet), wird man im Winter nicht drum herumkommen nachzulegen. Und wenn das bedeuten sollte, den Gewinn in diesem Jahr auf eine Null herunterzufahren. Denn ein Abstieg wäre um ein Vielfaches teurer als eine teure Rettung und ein Verbleib in der Bundesliga.

Weiterlesen: Die FC-Geschäftszahlen 2016/17 im Überblick

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