Leonardo Bittencourt kommt so langsam in Fahrt. Der Offensivspieler des 1. FC Köln hinkte zu Saisonbeginn seiner Form noch gewaltig hinterher. Doch inzwischen steht der 23-Jährige wieder unter Strom. Seine Energie könnte entscheidend für die Geissböcke werden.
Köln – Am Mittwochmorgen diskutierte er mit Tim Handwerker, nahm sich den Youngster zu Brust, fluchte anschließend und warf sein Leibchen frustriert auf den Rasen. Handwerkers Team hatte das Trainingsspiel gewonnen, Bittencourt mit seiner Mannschaft verloren. Und das, obwohl “Leo” der beste Spieler im Training war.
Bittencourt ist der Go-to-Guy des Effzeh
Bittencourt brennt. Die Dribblings geschehen wieder in dem Tempo, das man von ihm kennt. Er sucht immer häufiger den Abschluss selbst, mit rechts, mit links, egal für den 23-Jährigen, der seit Wochen alles dafür tut, den Effzeh aus der Krise zu führen. Lange gelang ihm das nicht, weil er selbst nicht in Form war. Die Nachwehen aus den diversen Verletzungen des Vorjahres forderten ihren Tribut. Doch nun ist Bittencourt wieder obenauf, und jeder kann sehen, dass er der “Go-to-Guy” des Effzeh ist, der Mann, der Verantwortung in den entscheidenden Situationen übernimmt.
Gegen Leipzig war er der beste Mann auf dem Feld. Gegen Belgrad kam er zur zweiten Hälfte und machte so viel Dampf, wie man es lange nicht von ihm gesehen hatte. Bittencourt ist wieder da, und er verbreitet mit jeder Faser seines Körpers jenen Willen, den es in den kommenden Wochen brauchen wird, um die Wende für die Geissböcke herbeizuführen. “Er kommt”, sagt Trainer Peter Stöger über das Leichtgewicht im FC-Team. “Er merkt, dass er wieder im Rhythmus ist.”
Nur, wenn er nicht mitspielen darf, ist er unausstehlich
Als Stimmungsmacher in guten Zeiten und als Aufputscher in schlechten Zeiten – Bittencourt geht voran. Gegen Leipzig sah man ihn bereits in der zweiten Minute, wie er die Zuschauer im RheinEnergieStadion beim ersten Eckball der Geissböcke versuchte zu pushen. Immer wieder forderte er die Anhänger auf mitzugehen. “Leo strahlt das immer aus, wenn er Fußball spielen darf”, sagt Stöger. Vor allem nach der für Bittencourt schwierigen letzten Saison mit vielen Verletzungen. “Bei Leo ist die Stimmung immer gut, wenn er auf dem Platz stehen kann. Nur, wenn er nicht mitspielen darf, ist er unausstehlich.”
Unausstehlich will Bittencourt in den kommenden Wochen nur noch für die Gegner sein. Er weiß, dass er vorangehen muss. Die Offensive hängt zu großen Teilen auch an ihm. Nicht von ungefähr war er es, der gegen Leipzig ein Tor nach Vorlage von Claudio Pizarro erzielte – allerdings aus Abseitsposition. Und nicht von ungefähr schnappte er sich am Mittwoch Tim Handwerker. Denn der 19-Jährige hatte einen guten Job gemacht und im Training seine Leistung aus dem Leipzig-Spiel bestätigt. Bittencourt will immer gewinnen – und wenn ihm jemand im Weg steht, dann bekommt dieser es zu spüren. Handwerker darf dies durchaus als Auszeichnung verstehen – und als Ansporn, genauso weiter zu machen.
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