Der 1. FC Köln hat in der Bundesliga drei Spiele in Folge gewonnen. Das ist seit 2011 keinem FC-Trainer mehr gelungen – auch Peter Stöger nicht. Der ehemalige U19-Trainer hat die Geissböcke wieder in die Spur gebracht – auch, weil er ein ganz anderer Trainertyp ist als der Österreicher.
Köln – Am Trainingsgelände im Grüngürtel geht es in diesen Tagen deutlich lauter zu, als man es von Peter Stöger und Manfred Schmid in den vergangenen Jahren gewohnt war. Stöger war ein ruhiger Zeitgenosse, er ließ seine Spieler meist ohne lautstarke Anweisungen arbeiten. Erst nach den Übungen sprach der Österreicher zu der Mannschaft. Bei Ruthenbeck ist das anders. Unterbrechungen und Anweisungen sind beim 45-Jährigen Normalität.
Ein ganz anderer Typ
Vielleicht ist es genau dieser andere Ansatz, der den 1. FC Köln zumindest vorerst wieder in die Spur gebracht hat. Man darf zwar nicht vergessen, dass auch enormes Verletzungspech und unglückliche Schiedsrichterentscheidungen die Geissböcke in der Hinrunde in einen Negativstrudel katapultierten. Doch der erhoffte Impuls, den der Trainerwechsel bewirken sollte, kommt aktuell gut bei den Spielern an.
Ruthenbeck konnte in den letzten Woche wieder fast aus dem Vollen schöpfen, Rückkehrer wie Marco Höger rund Jonas Hector tun dem FC-Spiel sichtbar gut. Nichtsdestotrotz hat auch die neue Emotionalität auf dem Trainingsplatz zu den drei Siegen geführt. Zusammen mit den Co-Trainern Kevin McKenna und Markus Daun arbeitet Ruthenbeck intensiv mit der Mannschaft. Wenn es sein muss, wird er auch mal lauter.
Er versucht alles aus uns rauszuholen
“Jeder Trainer bringt seine eigene Philosophie mit”, beschreibt Timo Horn die Veränderung auf dem Trainingsplatz, die er auch selbst noch zu Zeiten Stögers gefordert hatte. Horn hatte erklärt, dass sich eingefahrene Abläufe ändern müssten, um aus der Krise zu kommen. Dies hat das neue Trainerteam geschafft. “Stefan Ruthenbeck arbeitet unheimlich akribisch, redet viel mit uns und macht auch sehr viele Videoanalysen. Mit dem gesamten Trainerteam ist er sehr motiviert und versucht alles aus uns rauszuholen”, so der FC-Keeper.
Ruthenbeck gegen Stöger im Free-TV
Ruthenbecks Art gefällt den Spielern, daraus machen die Profis keinen Hehl. Im Training ist die Stimmung längst wieder gut, das haben nicht nur die Siege gebracht. Aktuell hilft auch der große Konkurrenzkampf. “Wir haben alle Bock auf das Training und die Spiele am Wochenende”, sagte Marco Höger, einer der wichtigen Rückkehrer. Auch Neuzugang Simon Terodde ist vom neuen Chefcoach bereits überzeugt. “Stefan Ruthenbeck strahlt eine enorme Ruhe aus. Viele denken, dass er aus der U19 hochgekommen ist, aber er hat schon eine Menge Profi-Erfahrung.”
Stefan Ruthenbeck hat den 1. FC Köln also wieder in die Spur gebracht. Die Entlassung von Peter Stöger liegt hinter dem FC. Doch die Geschichte wird die Geissböcke schon in zehn Tagen wieder einholen. Dann kommt Borussia Dortmund mit dem Österreicher auf der Trainerbank ins RheinEnergieStadion. Ein mit großer Spannung erwartetes Duell, zumal der FC endlich wieder in der Bundesliga konkurrenzfähig ist. Die Vorfreude ist so groß, dass Eurosport entschieden hat, das Duell am Freitagabend (2. Februar) live im Free-TV und nicht über den kostenpflichtigen Player zu übertragen. Ruthenbeck gegen Stöger –
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