[nextpage title=”Terodde und Risse gefriert das Lächeln”]
Der 1. FC Köln ist bei Eintracht Frankfurt krachend gescheitert. Das 2:4 (0:1) bei den Adlern war eine bittere Niederlage, die unmittelbar nach Kölns bester Phase zustande kam. Stefan Ruthenbeck kritisierte seine Abwehr, gab aber auch eigene Fehler zu. Auch die Spieler redeten nicht um den heißen Brei.
Frankfurt – Marco Höger nannte das Abwehrverhalten der Geissböcke in den entscheidenden acht Minuten der Partie “dämlich”. Wohl eine adäquate Ausdrucksweise für drei Gegentore unmittelbar nach dem erzielten Ausgleich durch Simon Terodde. Dieser konnte sich so nicht wirklich über seine zwei Tore freuen. Genauso wenig wie Marcel Risse über sein Comeback. Die Stimmen zum Spiel.
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn wir Harakiri spielen
Simon Terodde: „Ich kann mich nicht freuen. Die Niederlage ist extrem bitter. Wir müssen uns jetzt sammeln und nächste Woche wieder angreifen. Wir wollten kompakt stehen, in den ersten 20 Minuten ist uns das aber nicht gut gelungen. Danach haben wir etwas umgestellt, waren dann gut im Spiel, aber am Ende war es sehr, sehr enttäuschend. Wir dürfen nicht auf die anderen Mannschaften schauen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir nächste Woche ein Heimspiel gegen Hannover haben und das gewinnen müssen. Wir stehen in der Pflicht, uns nicht aufzugeben.“
Marcel Risse: „Als ich eingewechselt wurde, hatte ich noch kurz ein Lächeln im Gesicht. Dann aber kriegen wir in zwei Minuten zwei mehr als dämliche Gegentore. Da vergeht einem das Lachen. Wir machen hier den Ausgleich und kassieren dann direkt wieder das Gegentor. Das darf uns in unserer Situation nicht passieren. Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn wir Harakiri spielen. Im Moment brauchen wir jeden Punkt, dafür müssen wir cleverer spielen. Stattdessen holen wir wieder nix. Zumindest ist der Rückstand nicht größer geworden. Wir müssen das nächste Heimspiel gewinnen, dann sieht es wieder besser aus.“
Ich hätte den Fans zu Karneval lieber einen Sieg geschenkt
Dominique Heintz: „Es darf nicht so einfach gehen, nach unserem Ausgleich wieder in Rückstand zu geraten. Das tut immer wieder weh. Wir haben dann alles nach vorne geworfen, da wurde es ein bisschen wild. Das müssen wir uns ankreiden. Wenn wir das 1:1 länger gehalten hätten, wäre hier mehr möglich gewesen. Es tut mir leid, dass wir jetzt wieder zwei Spiele in Folge verloren haben. Ich hätte den Fans zu Karneval lieber einen Sieg geschenkt. Wir hätten es verdient beschimpft zu werden, aber sie stehen immer hinter uns. Wir geben uns nicht auf. Die Konkurrenz hat auch verloren. Also wissen wir, dass wir gegen Hannover jetzt drei Punkte machen müssen.“
[nextpage title=”Höger: Das kann man nur dämlich sagen”]
Das kann man nur dämlich nennen
Marco Höger: „Wenn man vier Gegentore kassiert, kann nicht allzu viel gut gelaufen sein. Wir haben nicht energisch genug verteidigt, haben viele Freistöße kassiert. Und wenn man nur wenige Sekunden nach dem 1:1 hier das 1:2 kassiert, kann man das nur dämlich nennen. Gegen Dortmund war es zu viel Euphorie, hier war es ein dummer Freistoß, den wir nicht energisch genug verteidigen. Was danach passierte, hat wohl jeder selbst gesehen. Es war klar, dass so ein Spiel auch mal passieren kann. Niemand hat wohl damit gerechnet, dass wir nur noch Hurra-Fußball spielen, weil alle gesund sind. Letzte Saison hat uns das nicht weh getan, weil wir oben standen. Jetzt tut es umso mehr weh, weil wir die Hinrunde verkackt hat. Was sollen wir jetzt auf andere Mannschaften gucken, wenn wir die Spiele selbst verlieren?“
Was ist in den acht Minuten passiert?
Stefan Ruthenbeck: „In der ersten Halbzeit waren wir einen Tick zu passiv, das lag klar in meiner Verantwortung. Wir wollten etwas tiefer stehen und über das Umschalten kommen. Aber wir haben keinen Druck aufbringen können. Da waren die Dinge, die wir besprochen hatten, die falschen. Das haben wir dann korrigiert, sind früher draufgegangen, haben das System gewechselt. In dieser Phase machen wir das 1:1 nicht unverdient. Eigentlich denkst du, dass es jetzt losgeht. Aber genau dann verteidigen wir den Freistoß nicht. Dann werden wieder nach einer Standardsituation bestraft. Das war bitter. Das vierte Gegentor war ganz schlimm verteidigt, das darf so nicht passieren. Plötzlich steht es 1:4 und man fragt sich: Was ist in den acht Minuten passiert? Die Mannschaft hat nicht aufgegeben, keine Auflösungserscheinungen gezeigt. Wir haben aber Punkte gelassen. Zum Glück haben die anderen Mannschaften auch nicht gepunktet. Wir haben wieder ein Spiel weniger, aber jetzt im nächsten Heimspiel den Auftrag, es vor allem defensiv besser zu machen. Wir lassen uns in guten Zeiten gerne feiern, zeigen aber auch in schlechten Zeiten Präsenz. Deswegen werden wir an Rosenmontag dabei sein.”
Niko Kovac: “Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, gehen in Führung, haben noch einen Pfostenschuss. Über 90 Minuten war der Sieg auch in der Höhe verdient. Meine Spieler haben eine gute Einstellung an den Tag gelegt, eine Mentalität, die alle Achtung verdient. Auch, dass wir direkt nach dem Ausgleich zurückgeschlagen haben. Wir glauben daran, wir wissen, was wir können. So können wir das Erreichte auch genießen.”
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