Jonas Hector bleibt auch in der 2. Liga Spieler des 1. FC Köln. Mit seiner Vertragsverlängerung hat der Nationalspieler viele überrascht. Für den gebürtigen Saarländer gibt es in seiner Karriere wichtigere Dinge, als das große Geld und Trophäen in der Vitrine.
Köln – Jonas Hector bereitet sich derzeit mit der Deutschen Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft in Russland vor. Trotz eines Syndesmosebandrisses und einer unterirdischen Saison mit dem 1. FC Köln ist der Linksverteidiger bei Bundestrainer Jogi Löw für die WM gesetzt. Nach dem Abstieg mit dem Effzeh könnte Hector die große WM-Bühne nutzen, um sich für größere Vereine interessant zu machen – doch der gebürtige Saarländer hat sich bekanntermaßen schon früh für eine Zukunft beim neuen Zweitligisten entschieden.
Nationalmannschaftskollegen zollen Respekt
Für seine Entscheidung beim Effzeh zu bleiben hat Hector nicht nur in Köln, sondern auch national wie international viel Anerkennung bekommen. Auch seine Kollegen in der Nationalmannschaft zeigten sich laut Hector beeindruckt von seinem Verbleib in Köln. “Manche haben mir Respekt ausgesprochen. Das hört man gern”, sagte der 28-jährige im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Mangelnden Ehrgeiz, sich international nicht mit den besten Spielern und Vereinen der Welt messen zu wollen, will sich Hector allerdings nicht vorwerfen lassen: “Das wäre falsch. Ich bin sehr ehrgeizig. Es geht immer um das Gesamtpaket. Und das erscheint mir in Köln passender”, erklärte er seine Entscheidung pro Köln. Ihm gehe es nicht in erster Linie um das Geld, dass er bei anderen Klubs mehr bekommen würde. “Mein Ziel ist nicht, am Ende meiner Karriere 400 Millionen Euro auf der Bank liegen zu haben. Gefühl ist wichtiger als Geld. Für mich ist die wichtigste Frage: Bin ich glücklich in der Situation, in der ich bin, oder nicht? Und wenn ich zu der Antwort komme: Ja, ich bin glücklich, warum sollte ich daran etwas ändern?”
Champions League nicht ausgeschlossen
Freundin, Freunde, Familie. Das alles hat sich Hector in den letzten Jahren in Köln aufgebaut. Sein Umfeld, in dem er sich wohl fühlt, ist dem Verteidiger wichtiger, als Geld oder die ganz großen sportlichen Erfolge. Schon früher spielte Hector lieber bei seinem Heimatverein als beim benachbarten 1. FC Saarbrücken. Auch gegen ein Nachwuchsleistungszentrum entschied sich der bodenständige Saarländer. “Es hat mich nicht gereizt, es mit allen Konsequenzen durchzuziehen. Ich wollte lieber gut behütet mit meinen Freunden kicken.” Den Druck, irgendwann einmal in der Champions League zu spielen, um sein persönliches Glück zu finden, erlege sich Hector nicht auf. “Aktuell brauche ich das nicht unbedingt, sonst würde ich diesen Weg nicht gehen”, sagte der Nationalspieler. Dennoch wollte er einen späteren Wechsel zu einem internationalen Top-Klub nicht gänzlich ausschließen. “Es kann natürlich sein, dass sich das nach ein oder zwei Jahren noch einmal ändert. Wenn die Möglichkeit dann noch bestünde, würde ich die wohl auch wahrnehmen. Aber das ist Zukunftsmusik.” Zunächst wird sich Hector vollends auf die WM konzentrieren, um Ende Juli womöglich als Weltmeister zurück ans Geißbockheim zu kehren. Und dann steht schon die nächste schwierige Mission auf seiner Aufgabenliste: Der direkte Wiederaufstieg mit dem Effzeh.
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