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Der Trainer-Umbruch: Auch im Nachwuchs ist alles neu

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André Pawlak als Trainer der U21. (Foto: GBK)

[nextpage title=”Der große Umbruch nach Schmadtke und Jakobs”]

Mit Patrick Helmes und Lukas Sinkiewicz verlassen zwei Jung-Trainer den 1. FC Köln zur neuen Saison. Der Effzeh führt seinen Umbau im Trainerbereich fort und macht sich damit frei von dem Weg, den Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs vorgegeben hatten.

Köln – Als der 1. FC Köln im Frühjahr 2017 bekannt gab, dass Patrick Helmes Cheftrainer der U21 bleiben würde, war das keine Überraschung mehr. Der heute 34-Jährige hatte seine Aufgabe bis dato gut gemacht, die Regionalliga-Mannschaft aus dem Gröbsten im Abstiegskampf rausgeführt und sollte wenige Monate später sogar eine der besten Rückrunden des FC in der vierten Liga seit Jahren absolviert haben.

Fußballlehrer für alle wichtigen FC-Trainer

Was überraschte, war die Vertragslaufzeit des Ex-Nationalspielers: Helmes unterschrieb einen Trainervertrag über viereinhalb Jahre bis zum 30. Juni 2021. Darin enthalten: Helmes sollte zunächst weiter die U21 betreuen, aber bald den Fußballlehrer beim DFB anstreben. Diese Vereinbarung war Teil eines Ausbildungskonzept für die Trainer des 1. FC Köln, das Ex-Manager Jörg Schmadtke und Ex-Sportdirektor Jörg Jakobs erarbeitet hatten. Der FC wollte künftig nicht nur Fußballer, sondern auch Trainer ausbilden und sie an den Profibereich heranführen. Dafür ist bekanntlich die Fußballlehrer-Lizenz nötig.

Der Plan sah vor, zunächst Markus Daun und später Patrick Helmes sowie André Pawlak zum DFB in die letzte Stufe der Trainerausbildung zu schicken. Daun hat seinen Fußballlehrer inzwischen abgeschlossen und übernimmt nun die U21. Pawlak wird sich dafür in Vollzeit mit dem Trainerschein befassen und im Sommer 2019 in einer neuen Trainerrolle zurückkehren. Helmes hingegen verließ den FC ebenso wie Sinkiewicz. Für beide ist kein Platz mehr im Trainer-Unterbau.

Trennung von Helmes in Kauf genommen

Auch künftig will der FC auf die Weiterbildung seiner Trainer setzen. Die Trennung von Helmes wurde jedoch von Vereinsseite in Kauf genommen, man hatte nach dem schlechten Saisonstart 2017/18 Zweifel bekommen. Hinzu kam, dass weder Schmadtke noch Jakobs mehr beim FC waren, und so griff man auf eine Klausel zurück, um mit Helmes dessen Vertrag neu zu verhandeln. Die Geissböcke hätten Helmes zwar nach dessen Fußballlehrer im Sommer 2019 wieder zurückgenommen. Doch dieser spürte offenbar Zweifel an einer weiteren, harmonischen Zusammenarbeit beim FC.

[nextpage title=”Kessler perspektivisch als Torwarttrainer?”]

Freie Hand für Meier und Schiel

Inzwischen ist der FC neu aufgestellt. Markus Daun übernimmt als frischgebackener Fußballlehrer die U21, Stefan Ruthenbeck kehrt nach dem missglückten Rettungsversuch der Profis zur U19 zurück, Martin Heck (betreute 2015/16 die U21 mit Helmes) bleibt Trainer der U17. Auch Heck hat Ambitionen, in absehbarer Zeit den Fußballlehrer zu machen. Gut möglich, dass er sich im kommenden Jahr bewerben und so gegebenenfalls für Pawlak den Weg zurück frei machen wird.

Derweil versuchen Daniel Meyer und Carsten Schiel als Doppelspitze im Nachwuchsleistungszentrum ihren Weg ohne ihre ehemaligen Chefs Schmadtke und Jakobs zu gehen. Hatten sie bis vor wenigen Monaten noch Jakobs als Zwischeninstanz zur Geschäftsführung über sich, stehen sie nun ganz oben in der Verantwortung und berichten direkt an Sportchef Armin Veh. Frank Aehlig ist als Leiter der Lizenzspielerabteilung zwar indirekt in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden, sofern es den Übergang zu den Profis betrifft. Die Rolle von Jörg Jakobs wurde nicht neu besetzt.

Kessler perspektivisch als Torwarttrainer?

So haben Meyer und Schiel nun alle Freiheiten, um den Nachwuchsbereich nach ihren Vorstellungen weiter umzubauen. Im Athletikbereich haben sie dies bereits getan. Mit Max Weuthen und Dennis Morschel schafften zwei zuvor von anderen Bundesligisten umworbene Trainer den Sprung zu den Profis und demonstrierten so, dass der Ausbildungsweg der Trainer funktionieren kann. Veh zeigte sich in den letzten Monaten angetan von dem neuen Duo, das Yann-Benjamin Kugel und Marcel Abanoz abgelöst hat. Mit ihnen ist die Hoffnung verknüpft, künftig wieder eine austrainierte Profi-Mannschaft zu haben. Derweil müssen Meyer und Schiel in diesem Bereich neue Kräfte für den Nachwuchs heranziehen und die Abteilung erweitern. Dafür haben sie Leif Frach von Werder Bremen als neuer Chefathletiktrainer im NLZ verpflichtet.

Offen ist noch, wie im Bereich der Torwarttrainer künftig verfahren wird. Mit Andreas Menger kam im Januar ein neuer Mann für Alexander Bade zu den Profis. Im Nachwuchs fällt derweil viel Arbeit alleine für Tetsuo Taguchi an. Der Japaner war unter Schmadtke und Jakobs nicht mehr unumstritten, blieb aber im Amt. Nach GBK-Informationen wird nun darüber nachgedacht, auch diesen Bereich zu erweitern – womöglich irgendwann mit Thomas Kessler. Die Nummer zwei der Profis wird im kommenden Januar 33 Jahre alt, sein Vertrag läuft im Sommer 2019 aus. Noch ist nicht klar, wie genau es mit dem beliebten Torhüter weitergeht. Doch beim FC ist man sich einig, dass Kessler in jedem Fall über dessen aktive Karriere hinaus im Klub bleiben soll – wann auch immer dies sein sollte. Sollte “Kess” dann an dem Job Interesse zeigen, stünde ihm der Weg zum Torwarttrainer wohl offen.

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