Der 1. FC Köln hat nach dem SV Werder Bremen auch den 1. FSV Mainz 05 besiegt und damit zum Abschluss der Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison ein wichtiges Erfolgserlebnis gefeiert. Beim 5:3 (3:1)-Sieg über die Rheinhessen demonstrierten die Kölner gerade in der Offensive ihr Potential.
Bonn – Ein Sieg über Eichstätt (5:2), eine Niederlage gegen Bonn (0:1), ein glückliches Unentschieden in Wuppertal (2:2): So hatte es beim FC mit den Testspielen in der Vorbereitung begonnen. Holprig bis wenig zufriedenstellend. Doch dann kam der FC ins Rollen. Ein 2:0 gegen Wattens, ein 1:1 gegen Watford, dann der 1:0-Sieg über Bremen. Der Test gegen Mainz sollte diese Tendenz bestätigen.
Ausgangslage
Markus Anfang gab erstmals einen klaren Blick auf seine Startformation zu erkennen. Jorge Meré scheint sich im Zentrum gegen Lasse Sobiech durchgesetzt zu haben. Dominick Drexler (in seinem ersten Spiel für den FC) sowie Louis Schaub haben offenbar im offensiven Zentrum vor Salih Özcan die Nase vorn. Auf den Flügeln durften Christian Clemens und Serhou Guirassy beginnen, vorne erhielt Jhon Cordoba den Vorzug vor Simon Terodde. Sie alle rechtfertigten ihre Nominierung gegen die Mainzer, die zwar zeitgleich zum FC ihre Vorbereitung begonnen haben, nach einer trainingsfreien Woche körperlich aber noch nicht so weit sein können wie die Geissböcke.
Die wichtigsten Szenen
Dieses Spiel brauchte keine Anlaufphase. Zweite Minute, Freistoß FC, Anlauf Serhou Guirassy, Tor! Mit einem fulminanten Schuss ging Köln in Führung, mit einer Kopie des Treffers glich Mainz aus. Achte Minute, Freistoß Mainz, Anlauf Daniel Brosinski, Tor! Was vielversprechend begonnen hatte, entwickelte sich schnell zu einem interessanten Fußballspiel, insbesondere durch den FC. Spielerisch stark, kamen die Geissböcke immer wieder gefährlich vor das Mainzer Tor. Besonders auffällig: Debütant Dominick Drexler, fast überall zu finden, immer anspielbar und an vielen guten Aktionen beteiligt. Die Vorlage zum 2:1 lieferte allerdings Louis Schaub mit einem feinen Pass in den Lauf von Christian Clemens, der vor dem Mainzer Tor ruhig blieb und zur erneuten Führung einschoss. Nur wenige Minuten später machte Jhon Cordoba alles richtig, tankte sich erst im Strafraum durch, wurde dann gefoult, schnappte sich den Ball selbst und verwandelte den fälligen Strafstoß zum 3:1-Halbzeitstand. Markus Anfang musste zufrieden sein. Drei Tore in den ersten 45 Minuten, zumal Benno Schmitz, Cordoba und Guirassy noch weitere gute Chancen ausließen. Dazu eine agile, laufstarke, passsichere Offensive, defensiv die meisten Aktionen der Mainzer im Griff und nur durch einen Traum-Freistoß zu bezwingen.
Das änderte sich kurz nach der Pause. Nicht nur, weil Benno Schmitz verletzt vom Platz musste und somit nach Matthias Bader nun der zweite Rechtsverteidiger auszufallen droht. Mainz meldete sich zudem mit einem Doppelschlag zurück. Erst traf Brosinski nach einem Meré-Foul per Elfmeter zum Anschluss, dann konnten der eingewechselte Simon Terodde und Meré nach einer Klassereaktion von Timo Horn den Ball nicht klären, sodass Jonathan Burkardt einschieben konnte. Doch wiederum nur wenige Minuten später machte Köln wieder Dampf. Terodde legte auf den ebenfalls eingewechselten Niklas Hauptmann ab, der zog in den Strafraum und schoss ins kurze Eck. 4:3, der FC war wieder in Führung. In der 77. Minute hätte Terodde dann das 5:3 selbst erzielen müssen. Nach einer präzisen Flanke von Marcel Risse köpfte der Mittelstürmer freistehend am Pfosten vorbei. Das fünfte Tor machte Risse dann selbst – und wie! Wie man ihn kennt, mit einem fulminanten Freistoßtor aus 35 Metern. Wie zu seinen besten Zeiten jagte der Rechtsaußen den Ball unhaltbar ins Netz. Ein Traumtor zum Abschluss einer zumindest in der Offensive traumhaften Generalprobe – wäre da nicht der Wermutstropfen der Verletzung von Benno Schmitz.
Fazit
Die Geissböcke haben zum Abschluss der Vorbereitung noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Fünf Tore gegen einen Bundesligisten, auch, wenn dieser noch längst nicht in der körperlichen Verfassung war, um Köln wirklich Paroli zu bieten. Der FC zeigte vieles von dem, was sich Markus Anfang erhofft. Viele Spieler sammelten noch einmal richtig viel Selbstvertrauen vor dem Ligastart. Zudem dürfte sich nun so etwas wie ein Gerüst für die Stammelf herauskristallisieren. Die 2500 Fans sahen einen spielstarken FC, sahen ein gutes Debüt von Neuzugang Dominick Drexler und viele gute Aktionen der gesamten Offensivreihe. Sollte der FC diese Form in der Liga zeigen können und die Flüchtigkeitsfehler in der Defensive abstellen, muss der VfL Bochum am ersten Spieltag gewappnet sein.
Aufstellung
Horn – Schmitz (48. Risse), Meré (81. Sobiech), Czichos, Hector (81. Horn) – Özcan (87. Lehmann) – Clemens, Schaub (81. Koziello), Drexler (72. Hauptmann), Guirassy (81. Zoller) – Cordoba (61. Terodde)
Tore
1:0 Guirassy (2.)
1:1 Brosinski (8.)
2:1 Clemens (18.)
3:1 Cordoba (35., FE)
3:2 Brosinski (52.)
3:3 Burkardt (68.)
4:3 Hauptmann (73.)
5:3 Risse (85.)
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