Der 1. FC Köln hat am Dienstagabend gegen den FC Ingolstadt 04 einen Rückstand gedreht und dank großer Moral mit 2:1 (0:0) gewonnen. Einmal mehr war es Simon Terodde, der mit einem Doppelpack den Effzeh zum Sieg schoss. Dabei hatte es nach einer Stunde nach der zweiten Heimniederlage in Folge ausgesehen.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Ausgangslage
Markus Anfang vertraute gegen den FC Ingolstadt 04 ausgenommen einer Änderung der Startformation gegen Sandhausen. Jonas Hector rückte für Serhou Guirassy in die Startelf und spielte etwas überraschend auf der halblinken Position im offensiven Mittelfeld. Auf weitere Wechsel verzichtete Anfang und brachte damit auch Lasse Sobiech erneut in der Innenverteidigung sowie den am Wochenende noch angeschlagenen Dominick Drexler auf der Guirassy-Position. Der FC Ingolstadt kam derweil mit Alexander Nouri als neuem Trainer, die Fans auf den Rängen mit einer Botschaft: 20 Minuten langes Schweigen gegen den DFB und die Kommerzialisierung des Fußballs.
Moment des Spiels
Es lief die 85. Minute. Markus Anfang blies noch einmal zum Angriff, brachte Jhon Cordoba für Marco Höger. Ein klares Zeichen an seine Mannschaft, auf Sieg zu spielen. Der Kolumbianer lief gerade erst in den Strafraum, da schlug Louis Schaub einen Eckball an den kurzen Pfosten. Wie schon in Sandhausen wartete dort Simon Terodde. Der Stürmer ließ den Ball über den Scheitel rutschen. Am langen Pfosten schlug das Leder ein. Die Führung. Der Sieg.
Die wichtigsten Szenen
Nach einigen Minuten des Abtastens wurde es zum ersten Mal laut im Stadion – trotz des Schweigens der aktiven Fanszene. Marcel Risse zog aus 18 Metern ab, Marco Knaller konnte nur nach vorne abprallen, Simon Terodde bekam den Ball serviert, nahm ihn bedrängt von zwei Gegenspielern runter und hatte das komplette Tor vor sich. Doch sein Schuss aus zehn Metern ging vorbei. In der Folge sollte Terodde noch mehrfach an guten Szenen beteiligt sein, ehe er in der 28. Minute zur nächsten Großchance kam. Drexler flankte perfekt auf den zweiten Pfosten, doch der Torjäger der Geissböcke scheiterte per Kopf an Knaller. Vor der Pause verflachte das Spiel dann, einzig ein Freistoß von Sonny Kittel sorgte für kurze Aufregung, da Timo Horn erstmals eingreifen musste.
Die zweite Hälfte begann mit einer völlig konfusen FC-Abwehr. Kittel konnte in den Strafraum eindringen und Horn zur nächsten Glanztat zwingen. Der Weckruf für eine ins Stocken geratene Partie – aber nicht aus Kölner Sicht. Ingolstadt plötzlich gefährlich – und mit dem 0:1. Drexler verlor einen Zweikampf gegen Pledl, Czichos rückte raus und fehlte so in der Viererkette. Jannes Horn wurde überspielt, Sobiech konnte die Hereingabe nicht klären und Marcel Risse verpasste es, Kittel zu blocken. Dieser schoss ins kurze Eck zur FCI-Führung ein (53.). Nur sechs Minuten später köpfte Marvin Matip an den Pfosten und der FC konnte von Glück sagen, dass das Spiel nun nicht schon so gut wie entschieden war. Danach riss sich der FC am Riemen. Mit Glück entschied Schiedsrichter Arne Aarnink in der 69. Minute auf Eckball für den FC. Im direkten Anschluss wurde Risse im Strafraum gefoult – den fälligen Elfmeter verwandelte Terodde sicher zum Ausgleich. Und es ging weiter. Wie schon in Sandhausen köpfte Terodde eine Schaub-Ecke zur Führung ein (85.). Spiel gedreht! Trotzdem musste der FC noch einmal zittern, Horn mehrfach sein Können aufbieten. Erst dann stand der Sieg fest.
Fazit
Zum Freuen: Spiel gedreht – das gibt Selbstvertrauen.
Zum Ärgern: Das hätte auch nach hinten losgehen können.
Mann des Tages: Die Terodde-Show geht weiter.
Aufstellung
Horn – Risse, Sobiech, Czichos, Horn – Höger (84. Cordoba) – Clemens (61. Guirassy), Schaub, Hector, Drexler – Terodde (86. Özcan)
Tore
0:1 Kittel (53.)
1:1 Terodde (70., FE)
2:1 Terodde (85.)
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