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Sanfter Umbruch: Wie Veh den FC für die Bundesliga verändert

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Armin Veh am Trainingsplatz am Geißbockheim. (Foto: GBK)

Der 1. FC Köln startet in das Jahr der Wahrheit. Die mittelfristige Zukunft der Geissböcke wird sich in den kommenden Monaten sportlich, politisch und wirtschaftlich entscheiden (mehr dazu hier). Für den sportlichen Verlauf ist Armin Veh verantwortlich. Der FC-Geschäftsführer hat einen sanften Umbruch eingeleitet.

Köln – Etwas mehr als ein Jahr liegt nun hinter dem 1. FC Köln unter der sportlichen Leitung von Armin Veh. Bereits im Januar 2018 begann der Umbau des Profi-Kaders unter dem neuen Manager. Mit Vincent Koziello sollte mehr Spielkultur hinzukommen, mit Simon Terodde der Aufstiegsgarant für die Zweite Liga. Im Sommer 2018 vollzog der Geschäftsführer Sport dann den ersten großen Schnitt. Sieben externe Neuzugänge kamen, elf Spieler gingen.

Die Abgänge waren aussagekräftig und ein Fingerzeig für das, was sich Veh beim FC vorstellt. Lukas Klünter ging, weil man ihn trotz seines hohen Tempos als technisch zu limitiert einstufte. Mit Claudio Pizarro und Dominic Maroh wurden zwei ältere Spieler verabschiedet, um den Kader zu verjüngen, ohne an Erfahrung einzubüßen. Pawel Olkowski und Milos Jojic hatten selbst in Liga zwei keine Zukunft mehr und wurden fortgeschickt. Tim Handwerker und Joao Queiros wurden verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Einzig die drei Leistungsträger Leonardo Bittencourt, Dominique Heintz und Yuya Osako waren sportliche Verluste. Doch Veh wollte auch eine Blutauffrischung im Kader herbeiführen, und so hätte man nur Bittencourt gerne behalten.

Wer den Klub noch verlassen könnte

Mit dem Abschied von Simon Zoller zu Weihnachten hat nun der zweite Teil des Umbruchs begonnen. Dem Stürmer wurde nicht mehr zugetraut, die spielerische Idee, die Veh und Trainer Markus Anfang implementieren wollen, umzusetzen. Gleiches gilt eigentlich auch für Frederik Sörensen, doch der Däne muss für einen Wechsel einen echten Interessenten heranbringen, der auch bereit wäre, eine Ablöse für den Innenverteidiger zu zahlen. Spätestens im Sommer dürfte das Kapitel Köln für den 26-Jährigen zu Ende gehen. Dass mit Kingsley Schindler ein schneller Außenbahnspieler kommen soll – noch in diesem Winter oder spätestens im Sommer (mehr dazu hier) – zeigt zudem, dass Veh sich auch mehr Tempo und Dynamik im Kader wünscht. Ein Manko, das auch in dieser Saison noch deutlich zu spüren ist.

Weitere Veränderungen dürfte es im Winter nicht geben. Veh will den Kader Schritt für Schritt umbauen und keinen radikalen Umbruch erzwingen. Dieser soll sanft vollzogen werden und doch in eine klare Richtung zeigen. So wird es im Sommer den nächsten Schnitt geben. Sollte sich nichts Grundlegendes ändern, werden (neben Sörensens potentiellem Abgang) auch Chris Führich (inzwischen bereits wieder in der U21) und Matthias Lehmann keinen neuen Vertrag mehr erhalten. Ob der Ex-Kapitän seine Karriere beendet und beim FC in anderer Funktion bleibt, ist noch nicht bekannt. Dass der 35-Jährige aber zuletzt wieder auf Kurzeinsätze kam, zeigt die hohe Wertschätzung, die ihm von den Verantwortlichen entgegen gebracht wird.

Offene Fragen bis zum Sommer

Auf welchen Positionen im Aufstiegsfall neue Spieler kommen sollen, ist noch nicht in Gänze klar. Erstens, weil dafür die Personalie Anthony Modeste geklärt werden muss. Der Stürmer ist für die Bundesliga fest eingeplant, seine Rückkehr zum FC aber längst nicht perfekt. Zweitens, weil der Aufstieg erst einmal in trockenen Tüchern sein muss, sich im Falle des Verbleibs in Liga zwei dagegen die Vertragssituationen vieler Spieler ändern und einige Leistungsträger den Klub wohl verlassen würden. Und drittens, weil man am Geißbockheim die Entwicklung einiger junger Spieler wie Salih Özcan, Niklas Hauptmann, Benno Schmitz und Serhou Guirassy noch abwarten möchte, um zu bewerten, auf welchen Positionen der Bedarf am größten sein wird.

Sollte der Aufstieg gelingen und Veh die geplanten Veränderungen im Sommer durchziehen, hätte sich das Gesicht des FC seit seinem Amtsantritt deutlich verändert. Über 15 Spieler könnten den Klub dann unter Veh bereits verlassen haben. Die Hälfte der Mannschaft hätte der Sportchef dann im Vergleich zu seinem Amtsantritt ausgetauscht und die Kadergröße reduziert. Überhaupt soll der Kader überschaubar bleiben. Veh und Anfang sehen vier Torhüter und 20 Feldspieler als optimal an. Aktuell umfasst er neben den Torhütern 20 Feldspieler plus Anthony Modeste sowie die Nachwuchsspieler (Bisseck, Katterbach, Nartey).

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