Der 1. FC Köln könnte am Samstag gegen Arminia Bielefeld den vierten Sieg in Folge einfahren. Dafür bedarf es vor allem in der Defensive eine ähnlich konzentrierte Leistung wie in den vergangenen beiden Spielen, denn mit Fabian Klos kommt nicht nur ein erfahrener, sondern auch treffsicherer Spieler nach Müngersdorf. Möglich, dass Markus Anfang seinem Abwehrverbund daher mehr Kopfballstärke verleihen muss.
Köln – Uwe Neuhaus hat Arminia Bielefeld seit seiner Amtsübernahme wieder auf Kurs gebracht. Fünf Siege und ein Unentschieden aus den vergangenen acht Spielen, darunter ein achtbares Unentschieden gegen Union Berlin, haben die Ostwestfalen ins Niemandsland der Tabelle gespült und von den größten Abstiegssorgen befreit.
Im Hinspiel gelang den Kölnern mit einem 3:1 (1:0) ein relativ ungefährdeter Sieg auf der Alm. Simon Terodde brachte die Kölner mit einem Doppelpack in Front, ehe es Staude in der 85. Minute mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe noch einmal spannend machte. Durch den entscheidenden Konter machte der damals noch als Joker eingewechselte Jhon Cordoba nach Dominick Drexlers Vorlage an diesem Tag den Sieg perfekt. Für den Effzeh war das 3:1 in der Schüco-Arena vorerst der letzte Sieg vor der ersten kleineren Krise. Es folgte die zweite Saisonniederlage gegen den MSV Duisburg, zwei Unentschieden gegen Kiel und Heidenheim sowie der negative Höhepunkt mit der hochverdienten 0:1-Pleite beim Hamburger SV.
Seit dem Hinpspiel hat sich einiges verändert
Das System, welches Markus Anfang im Hinspiel auf den Platz schickte, hat sich seither bekanntermaßen verändert. Damals agierte der Effzeh noch im 4-1-4-1, mit Lasse Sobiech und Rafael Czichos in der Innenverteidigung, sowie Jonas Hector und Matthias Bader auf den Außenpositionen. Letzterer ist in den vergangenen Wochen völlig in der Versenkung verschwunden. Seit dem neunten Spieltag stand der ehemalige Karlsruher nicht mehr in einem Pflichtspiel auf dem Platz, in den vergangenen vier Spielen war der 21-jährige nicht mal mehr Teil des 18-Mann-Kaders.
Mit Jorge Meré saß außerdem ein Spieler, der mittlerweile nicht mehr aus der Startelf wegzudenken ist, gegen Bielefeld noch 90 Minuten auf der Bank. Inzwischen ist der Spanier zur tragenden Säule der Dreier-Abwehrkette gereift. Zunächst agierte Meré als zentraler Spieler zwischen Czichos und Schmitz, zuletzt musste der 21-jähirge aber auf die rechte Seite ausweichen. Gegen Aue und Ingolstadt übernahm Johannes Geis die Position im Zentrum und löste seine Aufgabe zunächst sehr wechselhaft, aber in der zweiten Hälfte in Ingolstadt gut. Geis konnte jedoch nicht überdecken, dass er im defensiven Zweikampf sowie im Kopfballspiel an seine Grenzen stößt. Auch deswegen könnte Markus Anfang gegen Bielefeld auf Lasse Sobiech zurückgreifen.
Wer stoppt Klos und Voglsammer?
Mit Fabian Klos kommt am Samstag ein Bielefelder Urgestein ins RheinEnergieStadion. Der Stürmer spielt seit 2011 bei den Ostwestfalen und blieb der Arminia auch nach dem Abstieg in die Dritte Liga treu. Gegen Darmstadt erzielte Klos zuletzt sein 50. Zweitligator, neun Mal davor hatte der Stürmer in dieser Saison bereits getroffen und fünf weitere Treffer vorbereitet. Gegen den 1,94 Meter großen Stürmer benötigt der FC am Samstag also vermutlich größere Innenverteidiger als die 1,81 und 1,82 Meter großen Geis und Meré. Zumal mit Andreas Voglsammer ein weiterer Stoßstürmer auf die Abwehr zukommen wird, der in dieser Saison ebenfalls schon sechs Tore erzielen konnte.
“Sie haben im vorderen Bereich sehr viel Wucht”, bestätigte Anfang entsprechende Überlegungen. “Mit Klos haben sie einen Stürmer, der als Zielspieler agieren kann und mit Voglsammer jemanden, der darum herum spielt. Sie sind sehr robust und haben eine gute Qualität.” Insbesondere auf lange Bälle wird sich der FC also im Zweifel einstellen müssen, die Klos versuchen dürfte auf Voglsammer abzulegen – oder umgekehrt. Vor allem mit Klos wartet größentechnisch ein anderes Kaliber als Ingolstadts Dario Lezcano auf die FC-Abwehr. Wahrscheinlich ist also, dass am Samstag Sobiech mit seiner Lufthoheit in die Startelf zurückkehren und gemeinsam mit Meré und Czichos die Innenverteidigung bilden wird.
Dies müsste aber nicht unbedingt das Startelf-Aus für Johannes Geis bedeuten. Da ein Startelf-Einsatz von Louis Schaub gegen Bielefeld wohl noch immer nicht in Frage kommt, könnte Anfang geneigt sein, den spielstarken Geis anstelle Jonas Hector auf die zweite Acht neben Dominick Drexler zu beordern. Der deutsche Nationalspieler stünde dann wieder für seine angestammte Position auf der linken Außenbahn bereit – wo dann allerdings Florian Kainz weichen müsste.
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