Als der 1. FC Köln am 19. Spieltag beim BVB eine 1:5-Klatsche kassierte, lautete die Frage, wie die Geissböcke nach vier Siegen in Folge mit dieser Niederlage umgehen würden. Es folgte ein eindrucksvolles 4:0 gegen Freiburg. Nun setzte es eine 1:4-Niederlage gegen den FC Bayern. Die Mannschaft von Markus Gisdol will diese Pleite umgehend korrigieren. Ein Erfolg bei Hertha BSC wäre in vielerlei Hinsicht ein Signal der Stärke.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Wenn der 1. FC Köln am Samstag bei Hertha BSC antritt, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich in einem ähnlichen Zustand wähnen. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist zwar halbwegs gegeben, Ausrutscher darf man sich aber keine erlauben. Wenn nun also der Tabellen-13. den 14. empfängt, hat dieses Duell eine Bedeutung, die über den 23. Spieltag hinaus geht. Für den Effzeh wäre ein Sieg von größter Bedeutung, aber schon ein Punktgewinn würde der Gisdol-Elf sicheren Boden unter die Füße geben für die kommenden Wochen.
Die Reaktion auf die Dortmund-Klatsche hatte beeindruckt, das 4:0 gegen Freiburg war eine Demonstration der neuen Stabilität unter Gisdol. Mit Aggressivität, Laufbereitschaft, aber auch Kaltschnäuzigkeit und spielerischen Elementen überzeugten die Geissböcke und machten das Spiel beim BVB umgehend vergessen. Gisdol hatte angekündigt, man dürfe sich mit einer Niederlage gegen einen Topklub nicht lange beschäftigen. Nach der Pleite gegen den FC Bayern gilt dies ebenso. Die Hertha ist ein anderes Kaliber, trotz der Millionen-Investitionen im Winter mit dem FC halbwegs auf Augenhöhe, von einem Trainerwechsel und vielen Nebengeräuschen geplagt. Das 2:1 der Berliner in Paderborn trug zwar zur Beruhigung bei, doch echte Ruhe gibt es aktuell in Berlin nicht.
Grundstein legen für erfolgreiche Wochen im März
Das könnte Kölns Chance sein – auch auswärts. In elf Heimspielen hat Hertha erst drei Siege vor eigenem Publikum feiern können, nur zwölf Tore erzielt, dagegen schon sechs Mal verloren. Heimstärke sieht anders aus. Das weiß der FC, obwohl die Kölner selbst mit bislang sieben Punkten aus zehn Auswärtsspielen wahrlich keine Macht auf des Gegners Platz waren. Das will man am Samstag korrigieren, ähnlich wie zuvor schon in Frankfurt vor Weihnachten. Mit Blick auf die folgenden Spiele (Schalke, Paderborn, Gladbach, Mainz, Düsseldorf) wäre etwas Zählbares in Berlin der Anschub für die vorentscheidenden Wochen. Nach einer Niederlage sofort wieder Stabilität finden, Sicherheit und Konzentration – diese Qualitäten würden nicht nur Berlin für etwas Zählbares sprechen, sondern auch die Grundlage sein, um bis zur Länderspielpause Ende März einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht zu haben.
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