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Wahnsinnige Aufholjagd: Mit aller Macht diesen Weg weitergehen

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Kingsley Ehizibue und der FC feiern in Berlin Karneval. (Foto: imago images / Nordphoto)

Wie der 1. FC Köln in diesen Wochen in der Bundesliga auftritt, zeugt von einer Fokussierung, wie man sie bei den Geissböcken lange nicht mehr erlebt hat. Der Effzeh geht mit aller Macht und Konsequenz den Weg, den Markus Gisdol zum Klassenerhalt vorgegeben hat. Die Aufholjagd seit dem 15. Spieltag sucht ihresgleichen, muss aber zwingend in den kommenden Wochen fortgesetzt werden, damit am Ende der Saison eine noch viel größere Party als zu Rosenmontag steigen kann.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Um zu begreifen, was beim 1. FC Köln in den letzten Wochen geschehen ist, hilft ein Blick zurück auf die Bundesliga-Tabelle nach dem 14. Spieltag. Der Effzeh hatte gerade bei Union Berlin mit 0:2 verloren und war auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Punktgleich mit Paderborn (je acht Punkte) hielt Köln die Rote Laterne, vier Zähler waren es schon auf Düsseldorf und die Hertha, sechs Zähler auf Bremen, sieben zu Mainz. Das schlechteste Torverhältnis der Liga (-18), nur zwei Siege und zwei Unentschieden aus 14 Spielen.

Neun Spieltage später (der FC hat davon aber nur acht gespielt) findet man den FC nicht mehr in der Abstiegszone, sondern auf Platz 13. Sechs (!) Siege haben die Geissböcke seit Mitte Dezember eingefahren, 18 Punkte geholt, das Torverhältnis auf -9 verbessert, was aktuell gar noch ein Extra-Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge bedeutet. Der FC hat auf die Konkurrenz eine schier unglaubliche Punktzahl gutgemacht: zehn auf Paderborn und Düsseldorf, elf auf Mainz, irrsinnige 15 Punkte auf Bremen, immerhin auch vier auf die am Samstag aus dem Stadion geschossene Hertha. Der FC steht inzwischen punktgleich mit Union auf Augenhöhe, einen Punkt hinter Augsburg und zwei hinter Frankfurt. Auf alle drei Teams hat Köln elf Punkte aufgeholt. Der Anschluss nicht nur an das untere, sondern an das halbwegs gesicherte Mittelfeld ist geschafft.

Düsseldorfs Sieg als die nötige Warnung

Diese Leistung kann man gar nicht hoch genug einschätzen, weil sich die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol auch durch herbe Niederlagen in Dortmund und gegen München nicht aus dem Konzept bringen ließ. Ganz im Gegenteil: Wie der FC mit dem 4:0 gegen Freiburg und nun mit dem 5:0 in Berlin auf die Pleiten gegen die Topklubs reagierte, zeugt von Charakterstärke, vom unbedingten Glauben an den gemeinsamen Weg mit dem neuen Trainerteam und von einer Fokussierung auf das Wesentliche, wie man es beim FC lange nicht mehr gesehen hat. Selbst in einer aufgeregten Zeit wie Karneval ließen sich die Kölner nicht von dem Pfad abbringen, der sie zum Klassenerhalt führen soll. Etwas, das vor elf Wochen nach dem 0:2 bei Union Berlin am 14. Spieltag noch gänzlich unvorstellbar schien.

Der 1. FC Köln sollte dieses Momentum nutzen, um in den kommenden Wochen alle Zweifel am Verbleib in der Bundesliga auszuräumen. Dass Fortuna Düsseldorf mit dem Sieg in Freiburg den Abstand zum FC bei sechs Punkten behielt, sollte die nötige Warnung sein, um kein Jota abzuweichen von den Methoden, die die Geissböcke so erfolgreich gemacht haben. Mit der Heimstärke der letzten zweieinhalb Monate und dem Selbstvertrauen aus sechs Siegen in acht Spielen, vor allem aber mit Disziplin, Härte und der Bereitschaft sich zu verausgaben, sollte es dem Effzeh gelingen die nötigen Punkte zur Rettung einzufahren. Dann wird die Spieler eine noch größere Party erwarten als auf dem diesjährigen Rosenmontagszug.

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