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Neuer Trainer, neue Chance: Diese Spieler müssen sich jetzt zeigen

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Friedhelm Funkel will sich von allen Spielern einen Überblick verschaffen. (Foto: Bucco)

Zwar steht Friedhelm Funkel nur bis zum Saisonende beim 1. FC Köln unter Vertrag, dennoch bringt ein neuer Trainer auch immer einen Neuanfang für die Spieler mit sich. Während unter Markus Gisdol einige FC-Profis kaum Chancen auf Einsatzzeit hatten, werden die Karten nun neu gemischt. Eine Chance, für die zuletzt wenig bis gar nicht berücksichtigten Spieler.

Köln – Markus Gisdol blieb selten von Spieltag zu Spieltag bei der selben Startaufstellung. Trotzdem hatten es einige Spieler schwer, unter dem alten Trainer zu regelmäßigen Einsätzen zu kommen. Einige von ihnen schafften es dabei zuletzt meist gar nicht mehr in den Kader. Gerade für diese Profis ist der Trainerwechsel nun die Chance, sich noch einmal neu zu beweisen. Für einige von ihnen vielleicht sogar die letzte.

Die Angreifer

Als sich Friedhelm Funkel am Montag auf der Pressekonferenz vorstellte, machte der 67-jährige deutlich, wie wichtig Sebastian Andersson für den 1. FC Köln sei. Sollte der Schwede weiterhin fit bleiben, dürfte der Angreifer unter dem neuen Trainer gesetzt sein. Trotzdem werden auch Tolu Arokodare und Emmanuel Dennis versuchen, unter Funkel ihre Chance zu suchen. Während Arokodare am Sonntag zumindest noch einmal Bundesliga-Luft schnuppern durfte, war Dennis komplett aus dem Kader geflogen. Für beide Spieler steht jedoch im Saisonendspurt noch einiges auf dem Spiel: Während Arokodare vor seiner Rückkehr nach Lettland noch einmal seine Tauglichkeit für Höheres unter Beweis stellen will, müsste Dennis eigentlich seine eigenen hohen Ansprüche mit Leistung rechtfertigen. Bislang hat sich die Leihe von beiden Spielern weder für die Vereine, noch für Arokodare und Dennis selbst bezahlt gemacht. Beide dürften daher in den kommenden Trainingstagen ordentlich Gas geben, um ihre neue Chance unter Funkel zu nutzen. Ob das jedoch gerade für Dennis gilt, der sich offensichtlich schon mehr mit seiner Zukunft als dem Abstiegskampf beschäftigt, bleibt zunächst abzuwarten. Vielleicht wollte Friedhelm Funkel auch deshalb am Mittwoch das Gespräch mit den Angreifer suchen, dem er zudem eine ansprechende Trainingsleistung attestierte. “Dennis hat heute gut trainiert, mit ihm will ich nachher mal sprechen. Er ist gut nachgegangen, hat sich die Bälle zurückgeholt. Das ist das, was ich erwarte und was das normalste der Welt ist. Diese Bereitschaft muss jeder Spieler mitbringen, das ist das wenigste was man machen muss.”

Die Mittelfeldspieler

Gerade das zentrale Mittelfeld ist bei den Geißböcken in dieser Saison quantitativ überbesetzt. Das hat freilich auch einige frustrierte Spieler zur Folge. So stand beispielsweise Marco Höger unter Gisdol die letzten 25 Spiele gar nicht im Kader. Dass dieser nun ebenfalls eine neue Chance wittert, kurz vor seinem Vertragende nochmal für den FC aufzulaufen, konnte man daher auch aus seinem Social Media-Beitrag am Tag der Trennung von Markus Gisdol interpretieren, welchen er mit einem #finally, also #endlich, beendete.

Auch Salih Özcan und Max Meyer dürften unter Funkel auf mehr Einsatzzeiten als zuletzt hoffen. Beide waren unter Gisdol in den vergangenen Wochen nur sporadisch zum Einsatz gekommen. Mit Meyer zumindest betrat Funkel am Dienstag gemeinsam den Trainingsplatz und unterhielt sich einige Minuten mit dem Mittelfeldspieler. “Max ist ein guter Spieler, der zuletzt wenig Spielpraxis hatte”, sagte Funkel am Mittwoch. Möglich, dass Funkel den 25-jährigen am Samstag in Leverkusen als Ersatz für den gesperrten Ondrej Duda im Visier hat.

Und dann wäre da noch Dimitris Limnios, der unter Gisdol zuletzt ebenfalls drei Mal in Folge nicht für den Kader berücksichtigt wurde. Lange Zeit galt der Grieche als ein Opfer des Systems. Seit die Geißböcke jedoch wieder mit Viererkette spielen, wäre der Nationalspieler jedoch eigentlich wieder eine Option für die rechte Seite. Bislang durfte sich der 22-jährige jedoch nur allzu selten auf seiner favorisierten Position auf dem rechten Flügel zeigen. Unter dem neuen Trainer dürfte Limnios nun alles daran setzen, dass sich dies in den verbleibenden Spielen noch ändern wird.

Die Abwehrspieler

In der Abwehr sind die personellen Optionen beim FC eher rar gesät. Noah Katterbach, Jannes Horn, Rafael Czichos, Sebastiaan Bornauw, Jorge Meré und Kingsley Ehizibue kamen in dieser Saison allesamt – der eine mehr, der andere weniger – auf Einsatzzeiten. Einzig Benno Schmitz lief unter Gisdol völlig unter dem Rader. Nach einer guten Vorbereitung verletzte sich der Rechtsverteidiger direkt in der ersten DFB-Pokalrunde. Seither stand der 26-jährige nur 121 Minuten in der Bundesliga auf dem Feld und gehörte unter Gisdol ebenfalls zu den ersten Streichkandidaten für den Kader. Da jedoch Marius Wolf als Abwehrspieler in den meisten Spielen nicht überzeugen konnte und Ehizibue nach seiner Gehirnerschütterung voraussichtlich in Leverkusen fehlen wird, dürfte sich auch Schmitz in dieser Trainingswoche besonders in den Fokus von Friedhelm Funkel spielen wollen.

Die Talente

Nachdem in der vergangenen Saison mit Noah Katterbach, Ismail Jakobs, Jan Thielmann und Tim Lemperle vier Spieler ihr Debüt feiern konnten, schaffte es in dieser Spielzeit bislang einzig Sava Cestic aus dem eigenen Nachwuchs in die Bundesliga. Doch zuletzt lief es auch für den Innenverteidiger nicht mehr rund: Zwar stand der 20-jährige bislang beachtliche elf Mal in der Startelf, seit dem 1:5 gegen die Bayern wartet Cestic jedoch auf einen weiteren Einsatz. Genauso wie die anderen Youngsters wird der serbische U21-Nationalspieler im Saisonfinale darum kämpfen, wieder näher an die Mannschaft heranzurücken. Gleiches dürfte auch für Marvin Obuz und Tim Lemperle gelten. Gerade Lemperle hatte sich nach seinem Bundesliga-Debüt am letzten Spieltag der Vorsaison wohl Hoffnungen auf mehr Einsatzzeiten gemacht. Bislang stand der 19-jährige Offensivspieler allerdings nur am ersten Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim und in der ersten DFB-Pokalrunde im Profi-Kader. So dürften es gerade Obuz und Lemperle als gutes Zeichen aufgefasst haben, dass Funkel das Duo am Mittwoch im Training sehen wollte, statt sie mit der U21 zum Nachholspiel nach Straelen fahren zu lassen. “Ich will mir auch von ihnen einen Überblick verschaffen und gucken, wie sie sich bewehren. Die U21 hat ja genug Spieler, ich wollte sie bei mir behalten und gucken, was der Nachwuchs hier und insbesondere die beiden Spieler machen”, erklärte der Trainer im Nachgang der Einheit.

Fazit

Ob Friedhelm Funkel im spannenden Saisonfinale auf die jungen Nachwuchstalente setzt, oder möglicherweise auf Erfahrung wie mit Marco Höger bauen will, werden wohl erst die kommenden Tage zeigen. Bei seiner Vorstellung erklärte der Trainer zumindest, “völlig unvoreingenommen” den Spielern gegenüber treten zu wollen. Gleichzeitig machte der 67-jährige klar, dass es an jedem selbst liege, ob er zum Kader gehöre oder nicht. Die Entscheidung wird Funkel dann zum ersten Mal am Freitagabend treffen müssen, wenn die sich die Mannschaft vor dem Spiel gegen Leverkusen ins Teamhotel begibt. Doch egal, für welche 20 Spieler er sich am Ende entscheiden wird, sagte Friedhelm Funkel auch: “Wir müssen die Spieler alle mitnehmen, auch wenn sie nicht spielen. Sie werden alle gebraucht und ich werde mit allen sprechen.”

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