Peter Stöger kehrt am Donnerstag auf die deutsche Fußball-Bühne zurück. Mit seinem Klub Ferencváros Budapest trifft der ehemalige Trainer des 1. FC Köln in der Europa League auf Bayer Leverkusen. Kein Wunder, dass den 55-jährige vor diesem Duell auch seine kölsche Vergangenheit einholt.
Köln – Für viele Experten kam es überraschend, dass Peter Stöger in diesem Sommer nach Ungarn zu Ferencváros Budapest wechselte. Als Sportchef und Trainer von Austria Wien hatte er seinen Abschied angekündigt, zwischenzeitlich Gespräche mit dem 1. FC Köln geführt und war dann über die Grenze nach zum ungarischen Traditionsklub gewechselt.
FC-Gespräche nur der Höflichkeit halber
Doch Stöger verriet nun, dass es schon 2018 eine erste Anfrage gegeben hatte. “Es gab schon mal Kontakt nach meiner Zeit in Dortmund”, sagte Stöger der Kölnischen Rundschau. Damals habe er sich aber für eine Pause nach seinem viereinhalbjährigen Engagement beim FC und seiner halbjährigen Zeit beim BVB entschieden. “Der Kontakt ist dann im März dieses Jahres wieder aufgelebt. Ferencvaros hat mich gefragt, ob ich interessiert wäre, wenn Sergej Rebrow geht, und ich habe angefangen, mich näher mit dem Klub zu beschäftigen.”
Der Ausgang ist bekannt. Und das, obwohl zwischenzeitlich der FC angeklopft hatte. Doch Stöger machte klar, dass der Austausch mit Alexander Wehrle und Horst Heldt eher der Höflichkeit halber stattgefunden hätten. “Es gab nur ein Gespräch. Der Grund war, dass ich lange in Köln war und wir alle das Gefühl hatten, man sollte deshalb dieses Gespräch führen, weil es einfach dazu gehört.” Der Ausgang sei aber recht schnell klar gewesen, so Stöger. “Auch, weil ich mich eigentlich schon für Ferencvaros entscheiden hatte.”
Es macht im Moment Spaß, den FC spielen zu sehen
So kam es, dass der FC sein Werben um Steffen Baumgart intensivierte und den 49-jährigen schließlich auch verpflichtete. Seither gehen beide Trainer mit ihren beiden Klubs ihrer Wege. Stöger verpasste mit Budapest zwar die Champions League in der Qualifikation gegen Young Boys Bern, darf nun aber in der Europa League in der Gruppe gegen Leverkusen, Nizza und Glasgow antreten.
Der FC hingegen blüht unter Baumgart auf. Zu Stögers Freude. “Ich finde den Fußball cool, erfrischend und unterhaltsam. Ich freue mich für Steffen Baumgart, weil er gut begonnen hat und nicht dauernd jedem immer erklären muss, was er die nächsten Wochen besser machen wird”, sagte Stöger. “Es macht im Moment Spaß, den FC spielen zu sehen.”
Die Distanz zum FC und Köln wird größer
Ein Wiedersehen während seines Trips ins Rheinland wird es jedoch nicht geben. Dafür sorgt alleine schon Corona. “Es gibt ja keine Zeit. Wir reisen Mittwoch an und sollen so wenig Kontakt wie möglich haben”, sagte Stöger, dessen Team am Donnerstag nach dem Spiel sofort zurückreisen wird. “Am Wochenende spielen wir dann schon wieder im ungarischen Pokal. Es schaut also eher nicht nach einem großen familiären FC-Treffen aus.” Das wäre allerdings, so klang Stöger auch, unter anderen Bedingungen nicht zustande gekommen. Die ganz große Nähe zu Köln und dem FC ist nicht mehr da.
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