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FC-Flop Dennis: “Eine große Lüge – die Trainer mochten mich”

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Training 1. FC Köln 1. Fussball Bundesliga Saison 2020 2021 Geißbockheim Köln Deutschland 14.04.2021 Emmanuel Dennis (1. FC Köln) Copyright Eduard Bopp Sportfotografie [email protected]

Neun Spiele, drei Tore, drei Vorlagen: Man könnte meinen, der 1. FC Köln hat in der vergangenen Rückrunde einen Superstar verkannt und Emmanuel Dennis zu Unrecht links liegen gelassen. Der 23-jährige blüht beim FC Watford in der Premier League auf und hat seine Vier-Millionen-Ablösesumme längst bestätigt. Nun gab er ein Interview und beteuerte, dass einzig Horst Heldt an Dennis’ Scheitern beim FC schuld gewesen sei.

Köln – Das Interview erschien am Wochenende in Het Nieuwsblad, und Dennis machte deutlich, dass es ihm in England wieder gut gehe. “Ich bin sehr glücklich, bin frei im Kopf”, sagte Dennis, der im vergangenen Sommer nach eigener Aussage auch hätte in der Bundesliga bleiben können, sich aber für Watford entschied. “Ich hatte Belgien satt. Es hat mir keinen Spaß mehr gemacht. Ich war tot im Kopf, völlig tot.”

Das hatte wohl auch mit seiner Zeit beim 1. FC Köln zu tun. Im Januar war er vom FC Brügge zu den Geißböcken ausgeliehen worden, kam aber nur auf zehn Spiele, ein Tor im DFB-Pokal und fiel vor allem damit auf, dass erst Markus Gisdol und dann Friedhelm Funkel den Nigerianer aussortierten. In der Schlussphase der Saison durfte Dennis nicht einmal mehr mit den FC-Profis trainieren.

Heldt? Dieser Mann wurde inzwischen entlassen

Nun sagte Dennis jedoch, dass er in Köln missverstanden und verkannt worden sei. Dass er am Ende der Saison aussortiert worden sei, habe eigentlich mit Schmerzen im Zeh zu tun gehabt, nicht mit seinen vorherigen Leistungen und den zwischenmenschlichen Problemen mit den Teamkollegen. Gisdol und Funkel sowie Sportchef Horst Heldt hatten jedoch betont, dass sie im Abstiegskampf auf Spieler setzen müssten, auf die sie sich verlassen könnten. Heldt erklärte nach der Saison, Dennis’ Verpflichtung sei ein Fehler gewesen, da er charakterlich nicht zur Mannschaft gepasst hätte.

“Dieser Mann wurde inzwischen entlassen”, schoss dagegen Dennis nun zurück. “Er musste sich eine Antwort einfallen lassen, warum es nicht funktioniert hatte. Da ich bereits dafür bekannt war, ein Einstellungsproblem zu haben, hat er das benutzt. Es war die einfachste Erklärung, aber eine große Lüge.” Dennis erklärte vielmehr, er habe nie Probleme mit den Trainern gehabt. “Die Trainer mochten mich.” Einzig der Spielstil des FC hätte nicht zu dem Flügelstürmer gepasst.

Ich hatte keine Motivation. Null.

War es also kein Einstellungsproblem beim FC? Aktuell läuft es bei dem 23-jährigen bestens, Dennis glänzt in der Premier League und macht mit den Qualitäten auf sich aufmerksam, die ihn in Brügge im Sommer 2020 beinahe zum 20-Millionen-Transfer gemacht hätten. Doch der Angreifer machte auch keinen Hehl daraus, dass gerade dieser geplatzte Transfer zum FC Arsenal einen Karriereknick und mentale Probleme mit sich gebracht hätte.

“Ich hatte mit einem Transfer gerechnet. Aber als sich das Transferfenster schloss und ich noch immer in Brügge war, war es sehr schwer für mich. Ich saß eine Weile auf der Couch – und eigentlich gefiel es mir sogar. Ich hatte keine Motivation. Null.” Was nicht gerade nach einem Vorzeige-Profi klang, bestätigte sich wenige Monate später. Im November weigerte sich Dennis, auf einem anderen Platz im Mannschaftsbus zu sitzen.

Dennis bestätigt Bus-Streik

Diesen Vorfall bestätigte der 23-jährige nun. Aufgrund der Corona-Regeln habe seine Mannschaft mit zwei Bussen fahren müssen und der Teammanager habe ihm einen anderen Platz zugeteilt als zuvor. “Der Teammanager wusste, dass ich wütend werden würde, und der Trainer hörte uns streiten. Er fragte, was los sei und sagte dann: Geh zum anderen Bus oder geh wieder rein! Das waren meine Optionen. Also bin ich wieder reingegangen.” Und in einem Nachsatz ergänzte Dennis: “Der positive Nebeneffekt dieser Busgeschichte war, dass ich im Winter leichter wechseln konnte.”

Der FC hatte sich also einen wahren Musterprofi geangelt, der am Ende zumindest bereute, den Geißböcken beim Kampf um den Klassenerhalt nicht besser hatte helfen können. “Ich bin froh, dass sie sich gerettet haben. Ich fühle mich schuldig, dass ich ihnen nicht helfen konnte. Köln hat tolle Fans und ich wurde gut behandelt.”

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