Vor der Saison 2021/22 hat der 1. FC Köln Dimitris Limnios an den FC Twente Enschede verliehen, nachdem er von Steffen Baumgart in der Sommervorbereitung bei den Geißböcken aussortiert worden war. Linksverteidiger Noah Katterbach wechselte im Januar auf Leihbasis zum FC Basel. Die beiden Außenbahnspieler, die zuvor beim FC nicht mehr wirklich zum Zug gekommen waren, haben es geschafft, sich bei ihren neuen Vereinen zu Stammkräften zu entwickeln.
Von Lina Gebhardt
Seit der U8 spielte Noah Katterbach beim 1. FC Köln, er ist Nachwuchsnationalspieler und gewann in der U17 sowie in der U19 die Fritz-Walter-Medaille in Gold. 2019 debütierte er dann gegen Schalke in der Bundesliga. Mit 21 Einsätzen, davon zwölf von Beginn an, in der Saison 2020/21 schien der Linksverteidiger auf dem Weg zur Stammkraft. So blieb er beim FC, obwohl der FC Basel schon im Sommer Interesse an Katterbach gezeigt hatte. “Es war natürlich ein steiler Aufstieg für mich und ich muss schon sagen, dass eine solche Situation gut fürs Selbstvertrauen ist”, beschreibt der 20-Jährige diese Zeit in einem Interview mit der Aargauer Zeitung.
“Ein Verein, bei dem ich wieder das Vertrauen spüre”
Unter Steffen Baumgart spielte Katterbach in der darauffolgenden Saison jedoch keine Rolle mehr und lief fortan für die U21 des FC auf. Einzig beim 0:5 gegen Hoffenheim stand der 20-Jährige in Baumgarts Kader. So wechselte er im Januar 2022 auf Leihbasis zum FC Basel.
“Ich hatte das Gefühl, in Köln zu stagnieren”, erzählt Katterbach. Deswegen entschied er sich für einen Wechsel. “Als ich gemerkt habe, dass es für mich schwierig wird, auf genügend Spielzeit zu kommen, war es mir wichtig, einen Verein zu finden, bei dem ich mich wieder weiterentwickeln kann. Bei dem ich wieder das Vertrauen spüre und wo man merkt, dass es für mich wieder vorwärtsgeht.” Dies sei in Basel der Fall gewesen.
In der Schweiz spielt Katterbach bislang eine erfolgreiche Saison. Der FC Basel steht derzeit auf dem zweiten Tabellenplatz der Schweizer Super League. Auch auf der europäischen Bühne war das Team vertreten – ebenso eine Motivation für seinen Wechsel in die Schweiz. In der Europa Conference League schied Basel allerdings zuletzt im Achtelfinale gegen Marseille aus.
Suisse Super League statt Regionalliga
Von neun möglichen Ligaspielen hat der Simmerather acht über die volle Distanz absolviert. Auch in der Conference League spielte er in beiden Spielen. Im Hinspiel gegen Marseille kam Katterbach von der Bank, im Rückspiel stand er in der Startelf. Ihm gelangen bisher ein Tor sowie zwei Vorlagen. Dass er bereits vor der Wintervorbereitung nach Basel gekommen sei und sich in den Testspielen zeigen konnte, habe ihm geholfen, sich seinen Stammplatz zu erspielen.
Katterbach ist überzeugt von der Entscheidung, nach Basel gegangen zu sein: “Für meine persönliche Entwicklung ist es definitiv ein Schritt nach vorne.” Seine Leistungen bestätigen dies. So wurde er auch jetzt wieder für die U21-Nationalmannschaft nominiert und steht gemeinsam mit Jan Thielmann in Antonio Di Salvos Kader für die EM-Qualifikationsspiele gegen Lettland (25.03., 18:15 Uhr) und Israel (29.03., 17:00 Uhr).
Rückkehr nach Köln als Hector-Ersatz?
Katterbachs Ziel sei es, weiter hart zu arbeiten, Einsatzzeiten zu sammeln, seinen Stammplatz zu verteidigen und “jeden Tag mit 100 Prozent an die Sache ran zu gehen.” Ein Punkt, in dem er sich allerdings noch verbessern müsse, sei, in Drucksituationen eher auf Sicherheit zu spielen und “den Ball einfach mal lang [zu] hauen”, anstatt alles spielerisch lösen zu wollen und dadurch oft zu viel Risiko einzugehen. Doch damit habe er sich als gelernter Flügelspieler noch nicht anfreunden können.
Mit Ablauf des Jahres endet auch Katterbachs Leihe. Im Vertrag ist eine Kaufoption über 1,5 Millionen Euro vereinbart, allerdings mit einer Rückkaufoption für den 1. FC Köln. “Es ist mein Ziel, mich hier durchzusetzen und mich in Basel optimal weiterzuentwickeln”, beschreibt der 20-Jährige seine persönlichen Pläne. In Köln läuft der Vertrag des Verteidigers bis 2024. Wenn Jannes Horn im Sommer den FC verlässt, könnte Katterbach für den FC als Hector-Back-Up wichtig werden.
Vom Millionen-Missverständnis zur Stammkraft
Anders als Katterbach wechselte Dimitris Limnios bereits zu Saisonbeginn auf Leihbasis in die Niederlanden zum FC Twente Enschede. Ihm gelang es ebenso wie Katterbach, sich nach einer schwierigen Saison beim 1. FC Köln zum Stammspieler bei Twente zu entwickeln. Der niederländische Erstligist steht derzeit auf dem vierten Platz der Eredivisie. Limnios absolvierte derweil 26 von 27 Ligaspielen und stand dabei 19-mal in der Startelf. Auch in den drei Pokalspielen des FC Twente Enschede stand der 23-jährige Rechtsaußen jedes Mal auf dem Feld, bevor Twente in der dritten Runde gegen AZ Alkmaar ausschied. Limnios kommt in dieser Saison bisher auf vier Tore.
Ungewisse Zukunft
Im Sommer endet die Leihe, aber auch hier könnte eine Kaufoption gezogen werden. Ob der FC Twente allerdings 1,8 Millionen für Limnios aufbringen will und kann, ist fraglich. Zudem erscheint ungewiss, ob sich Limnios in einem zweiten Anlauf unter Steffen Baumgart durchsetzen würde.
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