Der 1. FC Köln wartet auf seinen neuen Sport-Geschäftsführer. Doch während Christian Keller am Freitag seinen Dienst offiziell antreten wird, haben die FC-Verantwortlichen im Hintergrund schon die Vorarbeit für den anstehenden Transfersommer und die Kaderplanung gelegt. Nicht nur die Vertragsverlängerungen mit Benno Schmitz und Florian Kainz sind dafür klare Zeichen. Auch, dass Steffen Baumgart nun bestätigte, dass der FC vor der Verpflichtung mehrere Spieler stünde.
Christian Keller hat seine Arbeit beim 1. FC Köln längst aufgenommen. Der neue Sportchef, so war diese Woche zu hören, ist längst nicht mehr im Urlaub. Der 43-Jährige hat sich bereits mit allen nötigen Unterlagen versorgen lassen, um sich auf seinen Einstieg am Geißbockheim vorzubereiten. Keller weiß, dass er keine Zeit haben wird, um sich beim FC in Ruhe einzufinden. Seine Arbeit beginnt am 1. April – und zwar mit zahlreichen zeitkritischen Themen.
Ein zentrales Thema ist die Kaderplanung für die nächste Saison. Für die Spielzeit 2022/23 hat der FC unter Jörg Jakobs, Thomas Kessler, Lukas Berg und Steffen Baumgart bereits zahlreiche Entscheidungen getroffen. Benno Schmitz, Florian Kainz und Matthias Köbbing bleiben, Tomas Ostrak nicht. Louis Schaub und Jannes Horn haben bislang keine neuen Verträge angeboten bekommen, die Zeichen stehen bei dem Duo auf Abschied. Doch wer soll dafür im Sommer kommen?
Baumgart will Tempo und Qualität im Eins-gegen-Eins
Steffen Baumgart machte nun deutlich, dass der FC keineswegs auf Keller gewartet habe. “Wir sind mit vielen ganz weit”, sagte der FC-Trainer im Interview mit der Kölnischen Rundschau. Baumgart dementierte nicht das sich schon seit einigen Tagen haltende Gerücht, die Geißböcke hätten bereits mindestens einen Spieler fix für die nächste Saison verpflichtet. Der 50-Jährige machte zudem klar, auf welchen Positionen er insbesondere Verbesserungspotential sieht.
“Wir sind sehr gut aufgestellt. Trotzdem würde sich der Trainer freuen, den einen oder anderen Spieler zu haben, der ein Eins-gegen-Eins noch besser auflösen kann und der eine noch höhere Geschwindigkeit mitbringt.” Damit bezog sich Baumgart wohl insbesondere auf die nicht gut besetzten Flügelpositionen links und rechts. Florian Kainz ist gesetzt, aber nicht der schnellste Spieler und kein ausgewiesener Dribbler. Dahinter klafft links eine große Lücke. Jan Thielmann und Dejan Ljubicic auf rechts sind zwar schnell, aber weder gute Eins-gegen-Eins-Spieler noch überhaupt Spieler, die auf Rechtsaußen zuhause sind.
Trotz Flankenhagel: FC lahmt auf den Flügeln
Die weiteren Flügelspieler – Schindler, Schaub und Ostrak – sind kaum schneller als Kainz. Obuz muss sich erst noch näher an den Bundesliga-Kader heranarbeiten. Uth wich zwar schon häufiger auf die Außen aus, ist dort aber ebenso nur Aushilfs-Flügelspieler wie Thielmann und zudem auch kein Supersprinter.
Die Flügel, das weiß nicht nur Baumgart, sind trotz der vielen Flanken und erfolgreichen Angriffe über außen die großen Schwachstellen der Geißböcke. Denn von dort werden zwar in dieser Saison Modeste und Andersson höchst erfolgreich bedient. Doch es fehlen das Tempo, die Dribbler-Qualitäten und die Torgefahr, um das Kölner Spiel taktisch variabler zu machen und um nicht nur auf Flanken in die Box zu setzen. Das soll sich in der nächsten Saison ändern. Sobald Keller ab Freitag im Amt ist, wird der FC die bereits geführten Gespräche mit den Kandidaten zum Abschluss bringen können.
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