Der 1. FC Köln verliert mal wieder bei Union Berlin. Die Geißböcke können gegen die unangenehmen Köpenicker einfach nicht mehr gewinnen. Das hat Gründe, die nicht nur fußballerischer Natur sind. Das zeigt auch ein anderes Beispiel. Steffen Baumgart will nach Lösungen suchen. Die braucht es wohl schon gegen den 1. FSV Mainz 05.
Aus dem Stadion an der Alten Försterei berichtet Marc L. Merten
Geschichte des Spiels
Der 1. FC Köln und die Alte Försterei: Union Berlin ist ein echter Angstgegner der Geißböcke geworden. In den letzten acht Spielen gab es sechs Niederlagen, nur zwei Unentschieden. Einer der Gründe: Der FC tut sich in seiner jüngeren Geschichte fast schon naturgemäß schwer gegen giftige Mannschaften. Wenn ein Gegner, mit Verlaub, etwas schmutziger auftritt, dann zieht diese Spielweise dem FC regelmäßig den Stecker. Union Berlin ist so eine Mannschaft, eine andere der FC Augsburg (nur 1 FC-Sieg in 14 Spielen). Auch wenn die FC-Trainer das in den letzten Jahren nicht gerne hören wollten: Das hat etwas mit Mentalität zu tun, mit gewissen charakterlichen Eigenschaften, die den häufig zu lieb auftretenden Kölnern seit Jahren fehlen. Nur mit sportlichen Mitteln lassen sich solche Mannschaften eben nicht knacken.
Pechvogel des Tages
Jonas Hector machte einen Fehler, der einem Fußballer wie ihm laut Steffen Baumgart “nur einmal im Jahr” passiert – und zwar nicht nur in der Bundesliga, sondern auch im Training. Sein missglückter Rückpass auf Marvin Schwäbe landete bei Taiwo Awoniyi, und dieser ließ sich das Geschenk natürlich nicht entgehen.
Zitat des Spiels
“Wir kommen jetzt in die Phase, dass wir lernen müssen Lösungen zu finden, wenn ein Gegner tief steht und gut verteidigt.” (Steffen Baumgart)
Erkenntnis des Spiels
Der 1. FC Köln muss die von Baumgart angesprochenen Lösungen nicht nur fußballerisch finden. Der FC-Trainer wird auch mit Christian Keller sprechen müssen. Denn dieses Spiel war ein gutes Beispiel dafür, dass sich der FC zwar auszeichnet, dass viele Spieler Lieblinge der Schwiegermütter sein könnten. Doch allzu brav darf man eben auch nicht auftreten. In der zweiten Hälfte lamentierten und meckerten und schimpften die Kölner zwar, zogen in den entscheidenden Zweikämpfen aber fast immer den Kürzeren. Mainz, Gegner am 29. Spieltag, kann genauso unangenehm spielen wie Union. Der FC ist also gewarnt. Ja, die fußballerische Weiterentwicklung ist ein zentraler Punkt in der täglichen Arbeit unter Baumgart. Doch perspektivisch muss auch die Kaderplanung auf diese Entwicklung ausgerichtet werden.
Zahlen des Tages
Der FC hatte zwar 58 Prozent Ballbesitz – ein starker Wert in einem Auswärtsspiel. Doch daraus resultierten in 90 Minuten nur magere sechs Torschüsse und ein xGoals-Wert von 0,43. Union Berlin kam mit nur 42 Prozent Ballbesitz auf 13 Torschüsse und einen xGoals-Werte von 2,21. Damit waren die Eisernen der verdiente Sieger.
Sperren des Spiels
Timo Hübers und Jan Thielmann haben sich jeweils ihre fünfte Gelbe Karte abgeholt und fallen damit für das Heimspiel gegen Mainz 05 aus. Ondrej Duda kehrt dagegen für das Duell gegen Mainz nach seiner Gelbsperre zurück.
Ausblick
Der 1. FC Köln hat das erste direkte Duell mit einem Tabellennachbarn im Kampf um Platz sieben verloren und damit auch den siebten Platz eingebüßt. Das nächste direkte Duell folgt gegen die Rheinhessen am Samstag vor ausverkauftem Haus in Müngersdorf. Vor dem danach folgenden Derby bei Borussia Mönchengladbach gilt also, die Serie unter Baumgart fortzusetzen: Unter Baumgart hat der FC in der Bundesliga noch keine zwei Spiele in Folge verloren.
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