Mit Linton Maina hat der 1. FC Köln am Donnerstag seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt. Auf der Position soll der offensive Außenbahnspieler jedoch nicht der einzige neue Spieler bleiben. Insgesamt sehen die Geißböcke vier Baustellen in ihrem Kader.
Christian Keller steht beim 1. FC Köln vor einer Herkulesaufgabe: Praktisch ohne Geld muss der neue Sport-Geschäftsführer den Kader personell verstärken und auf der anderen Seite die Gehälter weiter einsparen. In den großen Transfer-Becken werden die Geißböcke daher in den kommenden Transferperioden kaum mitfischen können. Demnach wird der FC überwiegend unfertige Spieler holen und hoffen, “aus Potential Qualität zu machen”, wie Keller im GEISSBLOG-Interview erklärte.
Mit Linton Maina haben die Geißböcken so einen Spieler bereits gefunden. Der schnelle offensive Außenbahnspieler wechselt ablösefrei von Hannover 96 ans Geißbockheim. Insbesondere auf den Achter-Positionen sucht der FC nach Spielern, “die schnell sind, Tiefgang haben und Eins-gegen-Eins-Situationen auflösen können”, berichtete Keller. “Mit Linton Maina haben wir einen Spieler gefunden, der diese Fähigkeiten mitbringt.”
Außenbahnspieler, Linksverteidiger, Stürmer
Neben Maina soll noch ein weiterer Spieler mit diesem Format hinzukommen. Vom Profil her ist dieser aus dem aktuellen Kader am ehesten mit Jan Thielmann zu vergleichen. Da Keller zudem “ein großer Freund von Positionsflexibilität ist”, sollte der Neuzugang aber im Idealfall auch als zweite Spitze agieren können.
Zudem hat sich beim FC durch den Abgang von Jannes Horn auf der Linksverteidigerposition eine Baustelle aufgetan. Da Noah Katterbach noch bis zum Winter an den FC Basel ausgeliehen ist, steht mit Kapitän Jonas Hector aktuell nur ein nomineller Linksverteidiger im Kader. Dabei sollte der potentielle Neuzugang in der Wunschvorstellung der Geißböcke auch als linker Innenverteidiger auflaufen können. “Auch im Hinblick auf die Belastungssteuerung gibt das der Mannschaft ganz andere Möglichkeiten”, erklärte Keller seine Vorliebe für flexibel einsetzbare Spieler. Schließlich will der FC seinen Kader trotz der möglichen Dreifachbelastung nicht signifikant vergrößern.
Kein Dementi bei Huseinbasic
Zu guter Letzt sind die Kölner noch auf der Suche nach einem weiteren Stoßstürmer. Allerdings nicht, weil der FC von einem Wechsel von Anthony Modeste ausgeht. “Mein Wunsch ist, dass Tony bleibt”, bekräftige Christian Keller, der bereits das Gespräch mit dem Franzosen gesucht hat. Vielmehr sei Modeste zwar von seiner Statur und seinem Abschluss her ein Stoßstürmer im klassischen Sinne, allerdings agiere der 34-Jährige nicht gerne mit dem Rücken zum Tor. “Daher wollen wir einen Stürmer finden, der neben Tonys Qualitäten noch mehr als Wandspieler agieren kann und gleichzeitig eine gewisse Dynamik mitbringt”. Mit diesen Anforderungen dürfte ein potentiell neuer Stürmer auch losgelöst von der ungewissen körperlichen Leistungsfähigkeit von Sebastian Andersson zu sehen sein.
Neben diesen vier Positionen könnte sich beim FC in diesem Sommer auch etwas im defensiven Mittelfeld tun. Zwar bestätigte Keller keine Gespräche mit Offenbachs Denis Huseinbasic, dementierte jedoch auch nicht das Kölner Interesse an dem talentierten Mittelfeldspieler. Sollten neben Linton Maina auch Huseinbasic und die drei weiteren geplanten Neuzugänge kommen, würde der FC in diesem Sommer also mindestens fünf neue Spieler präsentieren.
Ob dies jedoch das Ende der Fahnenstange auf dem Transfermarkt sein wird, darf zumindest zu bezweifeln sein. Spätestens seit dem Wechsel von Salih Özcan zu Borussia Dortmund werden die Geißböcke auf der Sechserposition noch einmal nachlegen müssen. Darüber hinaus steht auch bei Ellyes Skhiri eine Entscheidung bevor. Schon im vergangenen Sommer wäre der Tunesier bereit für eine neue Aufgabe gewesen. Mit einem Jahr Restlaufzeit beim Vertrag heißt es nun: Verlängern oder Verkaufen. Daher bestätigte auch Christian Keller: “Ob noch andere Positionen dazu kommen werden, hängt davon ab, ob es zu Veränderungen kommen wird, die wir uns nicht unbedingt wünschen, die wir aber auch nicht aufhalten können.” Mit dem Abgang von Salih Özcan ist eine Position nun definitiv hinzu gekommen.
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