Der 1. FC Köln muss sich in der bevorstehenden Saisonvorbereitung auf drei Wettbewerbe einstellen. Zwar müssen die Geißböcke zunächst die Play-offs für die Conference League überstehen, doch das Erreichen der Gruppenphase ist das klare Ziel. In diesem Fall würden auch planungstechnisch große Herausforderungen auf die Mannschaft warten.
Über viel internationale Erfahrung verfügt der Kader des 1. FC Köln nicht. Steffen Baumgart hat als Spieler acht Minuten im UEFA-Cup und 44 Minuten im Pokal der Pokalsieger absolviert. Als Trainer sind ihm die internationalen Wettbewerbe jedoch noch genauso fremd wie seinen Kollegen André Pawlak, René Wagner und Kevin McKenna. Zugegeben, der Kanadier hatte den FC 2017 als Co-Trainer von Stefan Ruthenbeck mit nach Belgrad begleitet. Eine Mannschaft auf eine Europa-Saison vorbereitet hat der ehemalige Abwehrspieler aber ebenfalls noch nicht.
Von den Spielern aus dem aktuellen Kader verfügen immerhin neun Profis über europäische Erfahrung. Jonas Hector und Timo Horn sind dabei die einzig verbliebenen, die die Europa League-Saison 2017/18 mit den Geißböcken miterlebt haben. Zudem hat Benno Schmitz mit RB Salzburg in der Europa League gespielt und die Champions League Qualifikation bestritten. Dejan Ljubicic war genau wie Florian Kainz für Rapid Wien international im Einsatz. Kainz spielte zudem noch für Sturm Graz in der Europa League. Ondrej Duda hat mit der Hertha und Legia Warschau europäisch gespielt, Mark Uth mit Schalke in Champions League und mit Hoffenheim in der Europa League. Sebastian Andersson bestritt derweil die Quali-Spiele mit den schwedischen Erstligisten IFK Norrköping und Kalmar FF. Und zu guter Letzt hat Marvin Schwäbe mit Bröndby bereits die Qualifikation für die Europa League bestritten.
Bei Gruppenphase nur drei normale Wochen
Trotzdem wird für alle Spieler die bevorstehende Saison eine körperlicher Herausforderung. Nicht nur, dass sich die Kölner auf die Mehrfachbelastung werden einstellen müssen. Aufgrund der Weltmeisterschaft Ende des Jahres in Katar stellt sich das zweite Halbjahr in 2022 in einer so noch nie dagewesenen Form zusammen.
Während die Bundesliga am 5. August beginnt, werden bis zum 13. November bereits 15 Spieltage absolviert sein. Zudem werden die Gruppenphasen der internationalen Wettbewerbe bis zum WM-Start ebenfalls abgeschlossen sein. Sollte es der FC also in die Conference League schaffen, hätten die Geißböcke bis Mitte November inklusive der Play-offs und einer möglichen zweiten DFB-Pokalrunde 25 Spiele zu absolvieren.
Für die Trainingsplanung beim FC würde das auch bedeuten, dass die Kölner lediglich zwischen der ersten Pokalrunde und dem Bundesliga-Start, dem ersten und zweiten Spieltag sowie dem vierten und fünften Spieltag volle Trainingswochen zur Verfügung haben. Nach dem siebten Spieltag findet zudem eine Länderspielpause statt. Da erwartungsgemäß aber auch immer einige FC-Spieler mit ihren Nationen unterwegs sind, wird auch dabei für viele Profis keine Zeit zum Durchatmen sein. Nach dem letzten Gruppenspieltag der Conference League am 3. November steht vor der langem WM-Pause schließlich noch eine Englische Woche in der Bundesliga bevor.
USA-Reise im November
Dass sich die Geißböcke wie schon in den vergangenen drei Jahren in Donaueschingen auf die neue Saison vorbereiten ist bereits bekannt (hier geht’s zum Sommerfahrplan). Wie es mit der Trainings- und Belastungssteuerung für die ungewohnte Hinrunde aussehen wird, planen Trainer und Staff in den kommenden Wochen und wird auch davon abhängig sein, ob der Sprung in die Gruppenphase letztlich gelingen wird.
Da die Geißböcke ihren Kader trotz drohender Mehrfachbelastung nicht signifikant vergrößern wollen, sieht man beim FC die lange Pause zwischen November und Ende Januar nicht als Nachteil. Vielmehr kann die Mannschaft die Zeit zur Regeneration nutzen. Aktuell befinden sich die Kölner dabei in den groben Planungen, wie diese Pause gefüllt werden kann. Fest steht jedoch bereits, dass der FC nach der Hinrunde ein zweiwöchiges Trainingslager in den USA absolvieren wird. Dort soll jedoch nicht nur trainiert werden, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und Dinge abseits des Fußballs unternommen werden. Wie der FC darüber hinaus die spielfreie Zeit nutzen wird, ist erst Bestandteil kommender Überlegungen.
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