Die Profis des 1. FC Köln können sich mittlerweile in ihrer neuen Kabine am Geißbockheim aufhalten. Die Bauarbeiten im Trakt der Lizenzspielerabteilung sind nahezu abgeschlossen. Derweil gehen die Gespräche des Klubs mit der Stadt Köln im Hintergrund weiter. Bei den Planungen am Standort Marsdorf ist man inzwischen deutlich weitergekommen.
Kapitän Jonas Hector und seine Teamkollegen können sich am Geißbockheim inzwischen in einer neuen Kabine umziehen und duschen. Der 1. FC Köln hat die Uralt-Räume umgebaut, die Profi-Kabine aus dem Tageslicht-losen Keller in das Erdgeschoss geholt und größer gestaltet. Noch gibt es von den Räumlichkeiten keine Bilder, doch der FC hat in einem ersten Trailer seiner Vereins-Doku 24/7 FC angedeutet, dass diese bald folgen könnten.
Derweil hat auch das Trainerteam neue Räumlichkeiten in der ersten Etage bekommen. Das “Call Center” ist zwar noch nicht vollständig eingerichtet, jedoch sollen die Arbeiten bald abgeschlossen sein. Damit hat der FC längst überfällige Korrekturen an der ungenügenden Infrastruktur vorgenommen. Diese sind allerdings nur kosmetischer Natur, wie man am Geißbockheim nicht müde wird zu betonen. Denn mit modernen Bauten und den Möglichkeiten anderer Profi-Klubs hat das weiterhin nichts zu tun.
Vom “hilflosen Versuch” zur besten Alternative
Daher gehen im Hintergrund die Verhandlungen zwischen dem FC und der Stadt weiter. Noch vor wenigen Monaten lief vieles auf eine zweigeteilte Lösung zwischen dem Grüngürtel und Bocklemünd unter Einbeziehung der Cologne Crocodiles hinaus (der GEISSBLOG berichtete). Der alternativ, von der Stadt vorgeschlagene Standort Marsdorf schien beerdigt. Präsident Werner Wolf hatte diesen als “hilflosen Versuch” deklariert, “auf Zeit zu spielen”.
Doch die Zeit läuft bekanntlich dem FC davon und nicht der Stadt. Und so musste der Klub, auch unter Federführung von Neu-Geschäftsführer Philipp Türoff, eine Kehrtwende herbeiführen und den Standort Marsdorf neu unter die Lupe nehmen. Inzwischen deutet vieles daraufhin, dass dort eine Komplettlösung für die Geißböcke entstehen könnte, die die Bedürfnisse des Bundesligisten für alle Abteilungen inklusive Geschäftsstelle zufrieden stellen würde.
Platz reicht aus: Komplett-Umzug nach Marsdorf möglich
Der geplante Großmarkt soll demnach zehn Hektar Land zur Verfügung gestellt bekommen. Der 1. FC Köln bekäme rund 17 Hektar, die ausreichen würden, um neben einer Geschäftsstelle und einem neuen Leistungszentrum eine genügende Anzahl an Fußballplätzen zu bauen, auf denen alle Erwachsenen- und Jugendmannschaften der Männer und Frauen trainieren könnten. Eine Campus-Lösung, wie man sie eigentlich am Geißbockheim vorgesehen hatte, welche jedoch von der amtierenden Regierung in Köln verhindert wurde.
“Wir fühlen uns am Geißbockheim wohl, und die Ausbau-Pläne hier vor Ort sind weiterhin unsere Präferenz”, sagte Türoff jüngst dem GEISSBLOG. “Trotzdem müssen wir lösungsorientiert sein. Wir versuchen in alle Richtungen offen zu denken, um eine Variante zu finden, die uns nachhaltig besser macht. Mit dieser Haltung gucken wir sowohl nach Bocklemünd als auch nach Marsdorf. Es müssen endlich konkrete Optionen herauskommen.”
Türoff betonte, dass sich Verein und Stadt “in sehr konstruktiven und partnerschaftlichen Gesprächen” befänden und “die neue Geschäftsführung die Chance hat, das Thema frisch und ohne verbrannte Erde anzugehen”. Dennoch setzt man beim FC auch weiterhin auf das Normenkontrollverfahren. Sollte das Oberlandesgericht Münster die Klage abweisen und somit das durchlaufene Verfahren des 1. FC Köln und der Stadt Köln bestätigen, hätte der FC zwar keine größeren Chancen auf den eigentlich geplanten Ausbau am Geißbockheim, jedoch zumindest eine rechtlich gestärkte Verhandlungsposition.
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