Wird der 1. FC Köln keine weiteren Spieler mehr in dieser Transferperiode verpflichten? So zumindest klingen die Aussagen von Sportchef Christian Keller vor dem Rückspiel der Conference-League-Playoffs in Ungarn. Die Geißböcke wollen ihrem Kader vertrauen. Es sei denn, es ergäbe sich eine außergewöhnliche Chance.
Am Montag erhielt Christian Keller ein außergewöhnliches Angebot. Ein Spielerberater kontaktierte den Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln und bot diesem einen Spieler an. “Er hat gesagt: Diesen Spieler bekommen Sie umsonst, dem müssen Sie gar kein Gehalt zahlen”, erzählte Keller tags darauf am Geißbockheim. “Aber der war sportlich nicht so, dass wir darüber nachgedacht hätten.”
Wenige Tage vor Ende der Transferperiode (1. September) spitzt sich die Bewegung auf dem Transfermarkt also wieder zu – inklusive skurriler Angebote. Viele Vereine verfallen in Panik und tätigen Last-Minute-Transfers. Viele Spielerberater und Spieler sind zu besonderen Deals bereit, um den Verein zu wechseln. Und wiederum andere Kicker und Klubs gleichermaßen sehen sich plötzlich in der Not zu handeln, weil der überhitzte Markt schnelle, teure und mitunter verrückte Lösungen anbietet.
Keller schließt Skhiri-Abgang aus
Der 1. FC Köln sieht sich für diese letzten Tage gut gerüstet. “Wenn auf der Abgabenseite noch etwas passiert, dann nicht bei Spielern, die wir als für unsere Leistung entscheidend erachten”, sagte Keller am Dienstag und schloss damit weitere Abgänge von Leistungsträgern wie Ellyes Skhiri aus. Einzig Kingsley Ehizibue (Udinese Calcio) und Sebastian Andersson könnten den Klub noch verlassen, auch Ondrej Duda würde man keine Steine in den Weg legen. Doch von sportlicher Relevanz wären ihre Abgänge für die FC-Führung nicht.
Die Frage bleibt: Will der 1. FC Köln noch einmal einen Spieler verpflichten? Nach dem Verkauf von Anthony Modeste sah zunächst vieles danach aus. Doch nun sagte Keller: “Wir haben für uns eine Entscheidung getroffen, und die ist so, wie unser Trainer es auch schon durch die Blume gesagt hat: Vertraue deinem Kader!“ Der FC will also keinen neuen Stürmer verpflichten. Auch, weil Keller ergänzte: “Wir haben in der Offensive schon vorgebaut für etwaige Abgänge.”
Der FC vertraut seinen Stürmern
Gemeint sind die Verpflichtungen von Steffen Tigges und Sargis Adamyan sowie die Beförderung von Florian Dietz. “Steffen und Sargis sind beiweitem noch nicht bei 100 Prozent. Sie werden kommen. Deshalb sehen wir uns dort ordentlich aufgestellt.” Kein neuer Mittelstürmer also, Tigges und Dietz sollen es ganz vorne richten, dahinter Adamyan, Jan Thielmann und Tim Lemperle. Und Sebastian Andersson, sollte dieser tatsächlich beim FC bleiben. Einzig sein Verkauf könnte womöglich noch einmal dazu führen, dass die Geißböcke ins Überlegen kämen.
Aber wohl nur dann, wenn der Transfermarkt eine außergewöhnliche Entwicklung nähme. “Was du nie weißt, ist, ob dir in den letzten irrationalen Transfertagen vielleicht noch eine Gelegenheit vor die Füße fällt, die du machen musst, die du dir eigentlich nicht hättest vorstellen können”, sagte Keller. Das Motto soll also lauten: keine Leistungsträger abgeben, offen für Gespräche sein, Augen und Ohren nach Chancen offen halten, aber eigentlich nichts mehr machen, wenn nicht nötig.
Daran soll auch der Ausgang der Conference-League-Playoffs nichts ändern. Immerhin würde eine Qualifikation für die Gruppenphase den Geißböcken bis zu zehn Millionen Euro Umsatz in die Kassen spülen. Doch Keller juckt das wenig. “Ich bin ein Freund davon, Entscheidungen nicht von einzelnen Ereignissen abhängig zu machen. Stand jetzt werden wir es also nicht davon abhängig machen.” Und das heißt: nicht mehr auf dem Transfermarkt tätig werden. Es sei denn, der Berater von Cristiano Ronaldo würde anrufen. Doch ob CR7 bereit wäre ohne Gehalt für den FC zu spielen?
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