Der 1. FC Köln hatte Borussia Dortmund in der vergangenen Saison zweimal am Rande einer Niederlage. Dennoch reichte es nur zu einem Punkt. Im Rückspiel beeindruckte jener Spieler, der heute für den BVB spielt. Jetzt muss sich der FC gegen ein anderes Dortmunder Team wieder etwas einfallen lassen. Denn unter Edin Terzic hat sich bei den Schwarz-Gelben etwas grundlegend verändert.
Borussia Dortmund spielt bislang eine seltsame Saison. Vier von fünf Bundesliga-Siegen feierte der BVB mit dem knappsten aller Ergebnisse, einem 1:0 (nur in Freiburg gab es ein 3:1). In Bremen führte man 2:0, brach dann kurz vor dem Ende komplett ein und verlor mit 2:3. Und in Leipzig gab es beim Wiedersehen mit Marco Rose eine deftige Abreibung (0:3).
So steht der BVB zwar mit 15 Punkten auf Rang zwei, hat mit neun erzielten Treffern aber die die wenigsten Tore der Top Sechs der Liga erzielt und mit einer Tordifferenz von nur +2 die schlechtes der Topteams. Maximaler Ertrag also für nicht immer maximale Leistungen – so scheint es zumindest. Andere würden sagen: Unter Terzic ist Dortmund wieder effizient geworden.
Als Özcan den BVB von sich überzeugte
Der 1. FC Köln muss also eine Mannschaft knacken, die in vier von sieben Spielen ohne Gegentreffer geblieben ist. Zwar fehlt BVB-Keeper Georg Kobel, doch mit Mats Hummels und Nico Schlotterbeck verfügt die Borussia über zweikampf- und kopfballstarke Innenverteidiger, die im Strafraum vieles wegräumen. Und davor spielte bislang jener Staubsauger, der unter Steffen Baumgart so stark geworden war: Salih Özcan.
Özcan ist ein Schlüsselelement bei den Schwarz-Gelben, was im Rückspiel der vergangenen Saison in Köln (1:1) augenscheinlich geworden war. Dort spielte das FC-Eigengewächs eines seiner besten Spiele im Kölner Dress und dominierte jeden Dortmunder, der ihm vor die Flinte kam. Nun schlug der BVB im Sommer zu, und nun müssen sich die Kölner gegen Özcan durchsetzen – sofern dieser fit sein sollte.
Was Terzic am FC beeindruckt
“Sie spielen konstant und solide. Sie spielen es sehr kontrolliert und sehr klar”, lobte Baumgart den nächsten FC-Gegner. Bislang fehlte dem Dortmunder Spiel zwar häufig das Überraschungsmoment. Doch es reichte aus, um fünf von sieben Bundesliga-Partien zu gewinnen und drei Punkte vor dem FC Bayern zu liegen. In Dortmund spricht man davon, dass man genau so am Ende Meister werden kann. Weniger das Hop oder Topp aus den Vorjahren, als die Kontrolle über Spiel und Gegner.
Diese will und muss die Baumgart-Elf durchbrechen. Terzic fürchtet den “All-in-Fußball” der Geißböcke unter Baumgart. “Mut” und “Selbstvertrauen” und “Risiko” nannte der BVB-Coach am Donnerstag als Qualitäten der Kölner. In der letzten Saison war der FC zweimal nah dran am Sieg, dieses Jahr soll es bereits im Hinspiel in Müngersdorf klappen. Vor allem auch, weil die Spieler kräftemäßig nach der Länderspielpause werden “All in” gehen können.
Wegen der vier Unentschieden in dieser Saison sei der FC laut Baumgart bislang zwar “leider nicht all und leider nicht in” gegangen. “Aber wir haben weniger Spiele verloren als Dortmund. Ich sehe das als Kompliment und positiv. Ich bin kein guter Poker-Spieler, bei All-in bin ich meistens raus. Dennoch spiele ich auf Sieg und will immer gewinnen.” So auch gegen Dortmund, deren Defensive zu knacken die große Herausforderung darstellen wird.
“Schalke hat nicht einmal aufs Tor geschossen”, sagte Baumgart nach dem erneuten 1:0-Sieg der Dortmunder im Ruhrpott-Derby. “Schalke hat sehr gut verteidigt und 0:1 verloren. Das ist nicht mein Spiel. Wir wollen nach vorne spielen und attackieren. Wir können auch ein gutes Spiel machen und verlieren, aber wir bleiben bei unserer Spielweise.” Und diese wird “all in” sein – vor allem vor ausverkauftem Haus in Müngersdorf und gegen diesen Gegner mit diesen Gegenspielern.
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