Gerechtfertigt, die Boyz wieder aufzunehmen
Betreten wir thematisch das RheinEnergieStadion! Dort gab es in der vergangenen Saison Teilausschlüsse der Fans. Auch wegen der Fehlverhalten der Boyz. Sie haben sie jetzt begnadigt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Zunächst noch einmal zurück zu der Entscheidung, die Boyz aus der AG Fankultur auszuschließen: Wir hatten eine Reihe von Vorfällen, die weit über die Grenzen dessen hinausgegangen sind, was akzeptabel war. Es war der Punkt gekommen, an dem man reagiert und den Club schützen muss. Deshalb haben wir den Boyz, und zwar jedem einzelnen, ein Stadionverbot erteilt.
Was die Frage der Kollektivbestrafung aufgeworfen hat.
Natürlich ist diese Strafe kollektiv wirksam. Aber die Gruppen handeln doch ganz bewusst als Gruppe, und keiner der Boyz hat auch nur den leisen Anschein erweckt, mit den geplanten Aktionen in Mönchengladbach nicht einverstanden gewesen zu sein. Dennoch galten die Stadionverbote für Einzelpersonen und jeder hatte die Möglichkeit, Einspruch vor der Stadionverbotskommission zu erheben. Dies haben nur wenige genutzt. Wir haben zudem immer gesagt: Unsere Tür bleibt offen. Die AG Fankultur hat den Eindruck gewonnen, dass es gerechtfertigt ist, die Boyz wieder aufzunehmen und mit ihnen zu reden. Die Boyz haben selbst Interesse bekundet, das zu machen und haben sich strukturell verändert. Insofern sind alle wieder in der AG Fankultur vertreten, was ich sehr begrüße.
Bis zur Erschießung des Präsidiums
Wurden Vereinbarungen getroffen, falls es zu erneutem Fehlverhalten kommt?
Wir haben noch keine Vereinbarungen getroffen, würden über solche Dinge aber auch nicht öffentlich reden. Es wird beim nächsten Treffen der AG sicher genau darum gehen, wie man wieder Vertrauen aufbauen kann. Schön wäre, wenn alle, die sich an die Regeln halten, beim ersten Heimspiel wieder im Stadion sind.
Der FC spielt weiter auf Bewährung. Fürchten Sie, dass neuerliche Vorfälle dazu führen, dass der komplette Vorhang fällt und Köln Geisterspiele sehen wird?
Wir stehen beim DFB nicht mehr unter Bewährung. Doch die grundsätzliche Lage und die Historie von Vorfällen ist uns allen bewusst. Ich hoffe, dass dem DFB wiederum bewusst ist, dass es eine Spirale dieser Strafen nach oben – ich sage scherzhaft: bis zur Erschießung des Präsidiums – nicht geben kann. Ich glaube, wir tun als Verein sehr viel. Das muss auch anerkannt werden und sich in der Bemessung von Strafen niederschlagen.
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